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MTB-Festival BiketheRock powered by KMC - Vier Olympiasieger, 27 Nationen, 900 Sportler
Der Kessel unter dem Rosenstein wird brodeln. Die 18. Auflage des MTB-Festivals BiketheRock powered by KMC erwartet am kommenden Wochenende insgesamt rund 900 Sportler aus 27 Nationen. Darunter die vier Olympiasieger Sabine Spitz, Julie Bresset, Julien Absalon und Nino Schurter.
Beide amtierenden Weltmeister, beide amtierende Europameister, beide Weltranglisten-Erste, beide Gesamtweltcupsieger vom letzten Jahr – auch wenn sich ein paar dieser Titel auf den gleichen Schultern ruhen, so ist der Bundesliga-Auftakt in Heubach auch dieses Jahr wieder eine Ansammlung internationaler Top-Stars der Szene, die das Event-Gelände unter dem Rosenstein zum Brodeln bringen werden.
Das Herren-Feld wird angeführt von Nino Schurter. Dem amtierenden und Rekord-Weltmeister gebührt inzwischen schon ein Legenden-Status im Cross-Country-Sport. Der Schweizer vom Team Scott-Sram brachte 2017 ja das bisher noch nie erreichte Kunststück fertig, alle sechs Weltcup-Rennen für sich zu entscheiden. 2013 hat er das BiketheRock schon gewonnen.
Sein langjähriger Kontrahent Julien Absalon hat ihm inzwischen nur noch die Zahl der Weltcupsiege voraus. Der Franzose hat deren 33 auf dem Konto und für dieses Jahr seine eigene Teamformation mit dem Titel „Absolute Absalon“ auf die Beine gestellt. „Ich werde versuchen in Heubach ein gutes Rennen zu fahren“, kündigt der 37-Jährige an. „Ich bin sehr motiviert“, schreibt er uns via Whatsapp und hängt drei Ausrufezeichen hinten dran. Den „Old School“-Kurs mag er ja. Europameister Florian Vogel (Focus XC) ist einer, der mit dem Terrain in Heubach ebenfalls bestens klar kommt. „Die Besetzung ist ja fast wie ein Weltcup. Ich möchte möglichst weit vorne landen, vielleicht reicht die Form ja den einen oder anderen zu ärgern“, sagt Heubach-Rekordsieger (3) Vogel fast mit ein wenig Understatement.
Zwei U23-Sieger und ein Kletterkünstler
Dieses Trio kennt die Siegerehrung also vom obersten Podest. Das gilt auch für Anton Cooper (Trek Factory Racing). Allerdings „nur“ von der U23-Kategorie (2013). Woraus sich allerdings durchaus schließen lässt, dass der Neuseeländer mit dem langen Anstieg was anfangen kann. Cooper hat vergangenes Wochenende beim Sea Otter Classic in Kalifornien gewonnen. Die Form ist da, er muss nur den Jetlag gut verdaut haben. Der Schweizer Lars Forster (BMC Racing) hat 2015 in Heubach das U23-Rennen gewonnen. Und am vergangenen Sonntag beim Swiss Bike Cup in Schaan nur eine halbe Minute auf Schurter verloren. Auf einem Kurs, der im Profil dem des BiketheRock zumindest ähnelt. Sein Teamkollege Titouan Carod aus Frankreich gehört zu den neuen Gesichtern in der Weltklasse. Beim Auftakt-Weltcup in Südafrika war er Fünfter. Ein starker Kletterkünstler ist auch Jordan Sarrou (KMC Ekoi Sr Suntour). Der Franzose war im Vorjahr an der Ostalb schon Zweiter. Auch der Schweizer Schurter-Teamkollege Andri Frischknecht ist nicht außer acht zu lassen. Der Weltcup-Zehnte von Stellenbosch war im Vorjahr schon Sechster.
Die deutschen Herren: Schulte-Lünzum in guter Form
Und die deutschen Aussichten? Nachdem Heubach-Spezialist Moritz Milatz zurückgetreten ist, wird man am Sonntag auf die jüngere Garde setzen müssen. Markus Schulte-Lünzum (26,Focus XC) hat voriges Jahr schon gezeigt, dass er gar nicht so weit weg ist. Bis zur Schlussrunde kämpfte der Halterner um Platz fünf, ehe er durch einen Hinterrad-Defekt noch auf Platz neun zurückfiel. „Mit dem Rennen in Haiming (8.) war ich sehr zufrieden, ich habe mich gut in Form gefühlt und hatte super Beine“, erklärt Schulte-Lünzum.  Nur der Magen hätte teilweise rebelliert. „Aber was die Form angeht, darf es in Heubach so weitergehen. Ich werde diese Woche noch gut trainieren und hoffe, den richtigen Mix zu finden.“ Ben Zwiehoff (24,  Bergamont) gehört zu den starken Kletterern. 2017 war er Zwölfter. Er scheint in den vergangenen Wochen sehr gut in Form gekommen zu sein und tritt aus Essen zuversichtlich die Reise in den Süden an. Georg Egger (23, Lexware Mountainbike Team), der vergangenen Sonntag in Österreich so stark gefahren ist, gehört eher nicht zu den Bergspezialisten, doch wenn die Form gut ist, kann auch er ein erfreuliches Ergebnis erzielen.
Damen: Anne Tauber ist keine Geheimfavoritin mehr
Im Lager der Damen gibt es mehr als eine Hand voll Siegkandidatinnen. Die Weltranglistenerste und Gesamtweltcupsiegerin Yana Belomoina (CST Sandd American Eagle) zum Beispiel, die nach ihrem Trainingsunfall im Herbst wieder auf dem Weg zurück in die Weltspitze ist. Die Ukrainerin, die auch amtierende Europameisterin ist, bestätigt das mit einem Lächeln: „Ja, es geht wieder besser. Ich hoffe, jedes Rennen sorgt für mehr Speed und Kraft in den Beinen.“

Maja Wloszczowska (Kross Racing), die 2011 und 2013 in Heubach gewonnen hat, hat das lange Klettern am vergangenen Sonntag bei der Marathon-EM in Italien geübt. Und mit der Silbermedaille hat die Polin auch unter Beweis gestellt, dass sie in sehr guter Verfassung ist. Ihre Teamkollegin, die Weltmeisterin Jolanda Neff aus der Schweiz, kam nach ihrem Schlüsselbeinbruch vom Januar erstaunlich schnell zurück, doch vor zwei Wochen knallte sie bei einem Trainingssturz mit dem Oberschenkel so heftig auf, dass sich ein großer Bluterguss bildete. Vorige Woche war das Bein noch grün und blau. „Das war noch nicht so ideal“, bekannte Neff vergangenen Sonntag in Schaan, wo sie Zweite wurde. „Ich hoffe, das wird bis zum nächsten Rennen schon wieder besser, so dass ich ohne Probleme fahren kann.“
Und die Vorjahres-Siegerin? Bei Sabine Spitz (Wiawis Bikes) fällt es schwer einzuschätzen, was ihre Form wert ist. Die 46-Jährige hat die vergangenen Monate in Südafrika verbracht und seit dem Weltcup in Stellenbosch, wo sie als Achte zu überzeugen wusste, mit anderen Weltklasse-Athletinnen keinen Vergleich mehr gehabt. Aber wer sich an ihren überraschenden Sieg 2017 erinnert, der weiß, dass man immer mit ihr rechnen muss. Anne Tauber (CST Sandd American Eagle) hat ihre Leistung vom Weltcup in Stellenbosch, als sie Dritte wurde, spätestens mit dem überzeugenden Sieg in Haiming bestätigt. Das Kraftpaket aus den Niederlanden war voriges Jahr schon Siebte in Heubach, könnte dieses Jahr die Konkurrenz aber auch überholen. Eine Geheim-Favoritin ist sie jedenfalls nicht mehr.
Ob London-Olympiasiegerin Julie Bresset (Scott-Breizh) bereits wieder ganz vorne mitmischen kann, muss man abwarten. Die Französin, die nach mentaler Erschöpfung 2017 komplett pausierte, tastet sich langsam wieder an die Spitze heran. Unabhängig vom Resultat ist es für das BiketheRock ein Plus die sympathische Französin zu Gast zu haben. Sehr gespannt sein darf nicht nur das deutsche Publikum auf Elisabeth Brandau (EBE-Racing). Nach ihrer zweiten Schwangerschaft 2017 wurde sie im Januar Fünfte bei der WM im Cyclo-Cross und hat die Form offenbar sehr gut in die Cross-Country-Saison hinübergerettet. Ein Sieg im spanischen Banyoles, einer beim C2-Rennen in Saalhausen und aus hinterer Startposition ein 13. Platz beim Weltcup in Südafrika sprechen für sich. „Ich bin Heubach schon länger nicht mehr gefahren, aber in meiner derzeitigen Verfassung müsste es schon gut gehen“, meint die Schönaicherin. „Ein bisschen kann man das Profil ja mit Albstadt vergleichen und da ist es gut zu wissen, wo man im Vergleich mit der Weltklasse steht.“
Festival mit großem Unterhaltungs-Wert
Das BiketheRock lebt mit seiner Atmosphäre auch vom bunten, unterhaltsamen Programm, das viele Disziplinen des Mountainbike-Sports abdeckt. Der Fujibikes-Marathon wird bei gutem Wetter sicher auf einen Melderekord hinsteuern, zum Hobby-Downhill stehen wieder rund 100 Sportler am Start, Trial-, BMX- und Freestyle-Show bieten tolle Unterhaltung. Am Samstagabend wird die „Stellung“ traditionell mit „Wasser mit Geschmack“ zur Party-Plattform.  Insgesamt werden am Wochenende rund 900 aktive Sportler aus 27 Nationen in Heubach erwartet. Das ist rekordverdächtig.
Zeitplan BiketheRock 2018
Samstag, 28. April
10:00 Uhr      3. Fuji-Bikes Marathon
11:00 Uhr      Downhill Qualifikation I
13:00 Uhr      Downhill Qualifikation II
15:00 Uhr      Siegerehrungen 3. Fuji-Bikes Marathon
15:30 Uhr      XCO Hobby U15
16:00 Uhr      XCO Hobby U13
16:30 Uhr      XCO Hobby U11
17:00 Uhr      XCO Hobby U9
17:15 Uhr      Siegerehrungen U9 bis U15
18:30 Uhr      Downhill Finale
19:00 Uhr      Siegerehrungen Downhill
19:15 Uhr      Freestyle Mountainbikeshow
im Anschluss           "Eine gute Party" präsentiert von "Wasser mit Geschmack"
Sonntag, 29. April
09:00 Uhr      UCI Junior Series - Junioren
10:40 Uhr      XCO Bundesliga Herren U23
12:30 Uhr      BMX & Trial Show
13:00 Uhr      UCI Junior Series - Juniorinnen / XCO Bundesliga Elite Damen
15:00 Uhr      XCO Bundesliga Elite Herren
16:45 Uhr      BMX & Trial Show
17:15 Uhr      Siegerehrungen Elite Damen, Elite Herren
17:30 Uhr      Freestyle Mountainbike-Show
18:00 Uhr      Verlosung


Weitere Informationen unter www.biketherock.de

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