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jb BRUNEX Felt Factory Team - Swiss Bike Cup Buchs / Sunshine Race Nals - Ramona Forchini triumphiert und übernimmt Leadertrikot

Mit einem fulminanten Solo hat Ramona Forchini zum zweiten Mal ein Rennen des Swiss Bike Cup gewonnen. In Buchs konnte Forchini sogar Weltcup-Gesamtsiegerin Jolanda Neff schlagen. Im italienischen Nals landete Lisi Osl im HC dotierten Rennen auf Position 16. „Nein“, sagte Ramona Forchini, ihre Taktik sei das nicht gewesen, gleich in der ersten Runde auf und davon zu fahren. Wie sollte sie sich auch so was vornehmen, war doch die Weltranglistenerste Jolanda Neff mit im Rennen und mit Alessandra Keller auch die Siegerin von Rivera. Nun, es ging dann in Runde eins in den Berg hinein und Ramona Forchini spürte, dass da aus ihren Beinen viel Druck auf die Pedale wirkte. Und weil sie ja ein «Rennpferd“ ist, wie Teamchef Joe Broder sagt, ließ sie die Beine mal machen.

„Ich habe geschaut, dass ich abwärts so wenig Fehler wie möglich mache und es hat geklappt“, erklärte Forchini im TV-Interview mit einem breiten Grinsen aus einem über und über mit Dreck verschmierten Gesicht. Ihren Vorsprung baute sie bis auf eine Minute aus. In der vierten Runde kam Jolanda Neff noch mal auf 43 Sekunden heran. Forchini war die Kette heruntergeflogen. „Ich dachte, na bravo, wenn das so weiter geht, ist der Vorsprung bald weg“, erzählte sie von ihren Gedanken. Es blieb aber das einzige Missgeschick. Am Berg baute sie mit jenem Druck auf dem Pedal ihren Vorsprung wieder etwas aus und brachte schließlich sicher 35 Sekunden Abstand auf Neff ins Ziel. „Ich kann das noch gar nicht einordnen, aber der Sieg ist schon speziell, weil mit Jolanda die Nummer eins hier war. Wahnsinn.“ Lara Krähemann begann das Rennen gut und lag nach zwei Runden an zehnter Position. Doch in der zweiten Hälfte des Rennens trat sie unfreiwillig den Rückzug an und beendete die Konkurrenz auf Platz 15, 10:08 hinter Teamkollegin Forchini. „Der Strom ging etwas aus“, bekannte Lara Krähemann, „aber ich hatte auch mit einigen Kettenproblemen zu kämpfen.“ Zweimal fiel ihr die Kette aus der Führung.

Herren: Comeback von Guerrini
Ihre Teamkollegen im Herren-Rennen waren nur teilweise zufrieden. Casey South konnte als 19. und sechstbester U23-Fahrer durchaus überzeugen. „Ich konnte eine gute Performance abrufen, die Strecke hat mir gut gefallen, ich bin so weit zufrieden“, kommentierte Casey South. Von Position 31 nach einer Runde kämpfte er sich in die Top 20 und wurde schließlich mit 6:31 Minuten Rückstand auf Europameister Lars Forster (1:26:32) gemessen. Marcel Guerrini landete zwei Positionen weiter hinten. Nach fast zwei Monaten Pause wegen einer Knieverletzung konnte er nicht viel erwarten. „Zum Wiedereinstieg habe ich mir natürlich nicht die schönsten und besten Bedingungen ausgesucht“, meinte Guerrini etwas sarkastisch nachdem er mit 6:46 Minuten Differenz das Ziel erreicht hatte. Erst seit einer Woche ist der Neuzugang wieder im Training. „Das Ergebnis braucht man nicht zu bewerten. Ich bin froh, dass ich wieder fahren kann, es braucht einfach Zeit“, sagte Guerrini. Fabio Püntener landete auf Position 29 (+9:05). Er begann sein Rennen stark, lag in den Top 20, kam dann aber zunehmend schlechter mit den Bedingungen zurecht. „Mit der Nasskälte kam ich auch dieses Wochenende nicht richtig zurecht und am Samstag hattte ich bei der Streckenbesichtigung einen Sturz, der zu einer Schwellung im Knie geführt hat“, erklärte Püntener. Immerhin: das Rennen konnte er fast schmerzfrei fahren.

Im Rennen der Juniorinnen gelang Tamara Wiedmann der Sprung aufs Podest. 2:51 Minuten hinter der überragenden Jaqueline Schneebeli (54:13) gewann sie das Duell gegen die Französin Laura Lavry um knapp 20 Sekunden und wurde damit Zweite. Annika Liehner war als Sechste (+5:15) beste Vertreterin des jüngeren Jahrgangs. Ihr gelang der Start sehr gut. Als es in die erste technische Passage ging, war sie vorne mit dabei. „Danach habe ich aber etwas verloren“, erzählt Liehner. In Runde zwei fuhr sie wieder bis auf Position vier nach vorne, stürzte dann aber in der Abfahrt etwas unglücklich. In der Schlussrunde fiel ihr dann auch noch die Kette runter. „Mit Platz sechs bin ich aber dann doch sehr zufrieden“, meinte Liehner.

Sunshine Race Nals: Osl und ihre Schrecksekunde
In einem international stark besetzten Feld im italienischen Nals suchte Lisi Osl ihren Rhythmus und kam technisch auch ganz gut zurecht. Bis zu einem gewissen Moment lief alles ganz gut für die Österreicherin. Doch dann trat ein Zuschauer in einer Downhill-Passage einen Stein los, der direkt vor Osls Vorderrad rollte. Lisi Osl ging über den Lenker und fand sich in einem Fangnetz wieder. „Ich hatte wirklich Glück, dass ich meine Fahrt fortsetzen konnte“, atmete die Tirolerin auch im Nachhinein noch tief durch. So wurde es Rang 16 mit 6:22 Minuten Differenz auf Siegerin Sina Frei (1:19:46).

Vor dem Rennen der Herren wusste Max Foidl schon, dass er nicht allzu viel zu erwarten hatte. „Seit Haiming konnte ich nicht viel ändern, aber ich habe mich die Woche über eigentlich ganz gut gefühlt“, meinte Foidl. Er kam am Startberg gut mit, vermied es aber zu überziehen. In der zweiten Runde lief es zunehmend besser, doch dann ging plötzlich der Schalthebel durch. „So was habe ich noch nie gesehen“, rätselte Foidl. Er ließ das Malheur an der technischen Zone beheben und kam wieder gut ins Rennen. Doch kaum, dass es lief, fuhr er noch einen Plattfuß ein. Nach dem Wechsel war nicht mehr viel drin. „Ich bin dann halt noch fertig gefahren“, meinte er zu Platz 39, 7:48 Minuten hinter Sieger Stephane Tempier aus Frankreich (1:20:52).

Fotos: Armin M. Küstenbrück / Max Fuchs EGO Promotion

Weitere Informationen unter www.jbfelt.ch

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