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Cyprus Sunshine Cup / Afxentia Stage Race  - Annika Langvad mit Etappensieg zum vierten Titel  - Skarnitzl verteidigt Gelb - Wawak holt Etappe

Die 23. Auflage des Afxentia Stage Race ist Geschichte. Die  Dänin Annika Langvad holte sich den begehrten Titel zum vierten Mal in  ihrer Karriere, für den Tschechen Jan Skarnitzl war das Premiere. Die  abschließenden Cross-Country-Rennen in Mantra tou Kampiou waren  spannend, brachten aber in der Gesamtwertung keine Veränderung mehr.  Da die Abstände bei den Herren auf den ersten fünf Positionen gering  waren, der Fünfte Georg Egger (Lexware Mountainbike Team) nur 1:31  Minuten Rückstand hatte, blieb das Rennen über fünf Runden bis zum  Schluss spannend.

Jan Skarnitzl (Mitas Mercedes-Benz Praha Trek) im Gelben Trikot  versuchte das Geschehen zu kontrollieren – und musste dafür ganz schön  arbeiten. „Es war wirklich ein tolles Rennen. Vorne waren alle Favoriten  und alle fünf Minuten gab es eine Attacke, die ich kontern musste“,  erklärte Skarnitzl.  In der zweiten Runde sei er mal kurz in Schwierigkeiten geraten, als  Bartlomej Wawak (Volkswagen Samochody) und Ondrej Cink angriffen und er  zehn Sekunden Rückstand wieder schließen musste. „Ansonsten konnte ich es kontrollieren. Ich bin happy über meinen ersten  Sieg beim Afxentia“, meinte Skarnitzl mit einem Grinsen. Viermal war  bei dem Rennen der SHC-Kategorie schon Dritter gewesen und drei  Etappensiege hat der Tscheche auch schon verbucht. Jetzt gelang ihm der  erste Gesamt-Triumph. „Das gibt Selbstvertrauen für die Saison“, sagte  Skarnitzl.
 
Cink macht einen „Fehler“ und Wawak ist glücklich
Sein tschechischer Landsmann Ondrej Cink (Kross Racing) war am letzten  Tag vielleicht der Stärkste, doch als es gut einen Kilometer vor dem  Ziel darum ging als Erster in den Singletrail zu gehen, da war er nicht  ganz auf der Höhe. „Ich habe einen Fehler gemacht. Als Wawak vorne  attackiert hat, war Karl Markt vor mir und ich konnte nicht gleich  reagieren“, erzählte Cink. So fuhr er zwar am Hinterrad von Wawak, doch am Polen kam er nicht mehr  vorbei und der feierte seinen zweiten Etappensieg. Für ihn war das eine  kleine Revanche nachdem er am Samstag durch einen Defekt drei Kilometer  seine Chancen einbüßte. „Ich bin froh, das sich meinen zweiten Platz in der Gesamtwertung  verteidigen konnte und wirklich glücklich mit dem Ergebnis. Es war heute  nicht so einfach“, kommentierte Wawak nach seinem Erfolg in 1:24:52,  hauchdünn vor Cink. „Ich habe mich auf diese Cross-Country-Etappe fokussiert und habe mich  heute sehr stark gefühlt. Mit meiner Form bin ich sehr zufrieden“, sagte  Cink.  Skarnitzl fuhr mit sieben Sekunden Rückstand als Dritter über die Zielinie, unmittelbar vor Karl Markt (Möbel Märki).

Platz drei in der Gesamtwertung ging an den Niederländer David Nordemann  (CST Sandd Bafang). Der belegte mit 15 Sekunden Rückstand Rang sechs  und verteidigte damit den Platz auf dem Podest. Nordemann war immer in  der Spitzengruppe vertreten und packte hoch zufrieden seine Sachen  zusammen. „Als ich hierher kam und die Startliste gesehen habe, dachte ich: es  wird schwierig den vierten Rang von 2018 zu wiederholen. Jetzt bin ich  Dritter, das ist sehr gut“, bilanzierte Nordemann.Im Cross-Country-Rennen seien die Beine nicht mehr so gut gewesen, aber  in den Abfahrten habe er Lücken immer wieder schließen können. „Manchmal  habe ich auch eine Lücke gelassen, um sicherer zu fahren“, erklärte der  U23-WM-Dritte.
 
Damen: Annika Langvad attackiert und fährt Vollgas
Die Ausgangssituation bei den Damen war vor der letzten Etappe sehr eng,  zumindest zwischen Rang eins (Langvad) und zwei (van der Breggen),  sowie zwischen drei (Pasteiner) und vier (Frei). Doch im Rennen blieb es  nur 1,5 von vier Runden lang wirklich spannend, zumindest was das  Gesamtklassement anging. Sina Frei (Ghost Factory Racing) ergriff in Runde eins die Initiative.  „Um mir die Strecke noch mal anzuschauen“, wie sie mit einem Lachen  erklärte. Annika Langvad (Specialized Racing) folgte ihr, doch die  kleine Lücke zur Verfolgerin Anna van der Breggen (Boels Dolmans) war  nicht erheblich. Lisa Pasteiner (Ghost Factory Racing) fiel allerdings  etwas zurück.  Annika Langvad spürte die Belastungen der letzten drei Tage und hielt  sich erst mal zurück. „Eineinhalb Runden lang war ich mit Sina und Anna  zusammen, dann habe ich an einem kurzen Anstieg attackiert und von da an  war es Vollgas“, erklärte die Dänin. Sina Frei und Anna van der Breggen blieben noch eine Runde lang auf  Schlagdistanz, doch dann öffnete sich die Lücke auf eine Minute. Am Ende  brachte die Marathon-Weltmeisterin einen Vorsprung von 43 Sekunden ins  Ziel und war rundum zufrieden.

„Meine Form stimmt. Nach dem Prolog war ich noch unsicher und habe mich  gefragt, was los ist. Aber dann waren die Beine offen“, erklärte  Langvad, die das Afxentia jetzt zum vierten Mal gewonnen hat.  „Wir  haben hier viel Erfahrung gesammelt für das Cape Epic.“ Das sagte die  34-Jährige schon mit Blick auf Anna van der Breggen, die mit 58 Sekunden  Rückstand als Dritte das Ziel erreicht hatte und mit einer Minute  Rückstand in der Gesamtwertung Zweite wurde. Die lieferte sich mit Sina Frei ein Duell um Etappenplatz zwei. „Es war  toll für mich, dass ich hinter einer technisch so versierten Fahrerin  wie Sina im Downhill hinterher fahren konnte. Erst unten raus habe ich  verloren, konnte die Lücke auf der Fläche aber wieder schließen“, meinte  Straßen-Weltmeisterin und -Olympiasiegerin Anna van der Breggen und  machte einen sehr zufriedenen Eindruck. „Es geht auch im Cross-Country viel besser als voriges Jahr. Das  Training hier hat sehr viel gebracht, solche Trails haben wir in den  Niederlanden nicht. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht und ich bin  extrem gespannt auf das Cape Epic.“
 
Sina Frei: Strecke ist cool und hat Spaß gemacht
U23-Rekord-Weltcupsiegerin Sina Frei freute sich über den zweiten Rang  und Gesamtrang drei. „Ich hatte heute recht gute Beine, aber auf den  Flachpassagen war es gegen Anna hart“, meinte die Schweizerin. „Die  Strecke ist cool und es hat viel Spaß gemacht. Ich bin sehr zufrieden  mit meiner Verfassung.“  Ihre Teamkollegin Lisa Pasteiner bekam zur Mitte des Rennens  Gesellschaft von Yana Belomoina (CST Sandd Bafang), doch in der  Schlussrunde attackierte die Österreicherin vor einem längeren Downhill  und holte dort den entscheidenden Vorsprung heraus.  „Ich habe ziemlich genau gewusst, dass Sina im Cross-Country so viel  stärker ist wie sie es heute war. Ich habe gehofft, den vierten Platz zu  halten und das ist mir gelungen. Ich war immer noch in einen Hoch und  habe das mit ins Rennen genommen“, erklärte Pasteiner, die vor dem Start  am Donnerstag mit einem vierten Gesamtrang nicht gerechnet hätte.
 
Die vier Etappen 2019
Prologvon Lefkara nach Skarinou: 14,5 Kilometermit einem negativen Höhenunterschied von 600 Höhenmetern.
Etappe 2(Lefkara): 52 Kilometer mit1820 Höhenmetern.
Etappe 3(Lythrodontas): 66,2 Kilometer/1916 Höhenmetern.
Etappe 4 (Mantra tou Kampiou): XC-Kurs 5,9 Kilometer / 217 Höhenmeter pro Runde

Weitere Informationen unter www.activatecyprus.com

Fotos Copyright: Armin M. Küstenbrück / Thomas Weschta / Niklas Hartmann - EGO Promotion
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