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Anne Terpstra erreicht in Albstadt das Weltcuppodium - GHOST Factory Racing gewinnt das erste Mal die Teamwertung

Der Saisonauftakt bei diversen Rennveranstaltungen war bereits vielversprechend, die wirkliche Bewährungsprobe stand für das Team aber in Albstadt an. Nach einem Regenguss in der Nacht vor dem Rennen war der Kurs stark verändert und vor allem für die U23 Damen wurde das Rennen zu einer Schlammschlacht. Bis zum Elite Damen Wettbewerb trocknete es stark ab und alle drei Athletinnen konnten sich in den TOP20 behaupten und am Ende Anne Terpstra sogar ihr erstes Elitepodium einfahren. Als Bonus konnte das GHOST Factory Racing Team das erste Mal in der Teamgeschichte auch die Teamwertung gewinnen und führt diese jetzt auch an.
Der Weltcup in Albstadt stand aufgrund diverser Streckenanpassungen im Vorfeld im Mittelpunkt der Diskussionen. Der Regen in der Nacht vor dem Rennen, als auch während des Herrenrennens sollte dem Veranstalter aber Recht geben diverse Passagen zu entschärft zu haben und für alle Bedingungen besser fahrbar zu machen. Der erste Weltcup der Saison bot spannende Rennen bis zum Schluss und für die Zuschauer spektakuläre Eindrücke von den Fähigkeiten der Athleten.

Die komplette Vorbereitung und Trainingszeiten für das Rennen fanden unter trockenen Bedingungen statt und so standen insbesondere die U23 Damen – als erstes Rennen des Tages - vor einer besonderen Aufgabe. Sowohl Lisa Pasteiner als auch Marika Tovo hatten mit den Bedingungen zu kämpfen und konnten deshalb ihre Leistung nicht abrufen: „Ich bin am Start noch gut weggekommen, dann hatte ich aber massive Probleme mit Schlamm am Rad. Der Boden wurde fest wie Beton und ich musste deshalb recht häufig anhalten und das Bike reinigen“, so Lisa Pasteiner nach ihrem Rennen. Doch auch ihrer italienischen Teamkollegin erging es nicht viel besser: „Heute war einfach nicht mein Tag. Der Regen und die Kälte sind jetzt zwar nicht meine favorisierten Bedingungen, aber das ist heute keine Entschuldigung. Heute waren meine Beine einfach nicht gut und viel mehr gibt es dann auch schon nicht zu berichten“, erzählte die italienische Meisterin nach dem Rennen. Sie beendeten das Rennen auf den Rängen 16 und 18.

Bereits am Freitag fand für die Elitekategorie das Shortrace statt. Dabei sind die besten 40 Damen startberechtigt und kämpfen in einer kurzen Runde von zwei bis drei Minuten um die Startpositionen für Sonntag. Sina Frei und Anne Terpstra konnten sich für die ersten beiden Reihen qualifizieren. Barbara Benko war in einen Sturz verwickelt und musste deshalb aus der vierten Reihe ins Rennen gehen.

Im Laufe des Sonntags sollte es nach dem schlammigen U23 Rennen noch etwas abtrocknen und die Bedingungen für die Elite Damen waren dann auch deutlich besser als noch am Morgen. Angefeuert von zahlreichen GHOST Mitarbeitern und GHOST Händlern herrschte erneut eine besondere Stimmung im Bullentäle in Albstadt. Anne Terpstra und Sina Frei kamen aus der zweiten Startreihe gut weg und konnten sich gleich in der Spitzengruppe positionieren. Barbara Benko investierte viel am Start um aus der vierten Startreihe nach vorne zu kommen, musste aber später dafür Tribut zollen: „Ich habe es am Start schon geschafft nach vorne zu kommen, aber das hat mich zu viel Energie gekostet. Eigentlich konnte ich mich davon auch nicht mehr erholen, das sollte eigentlich nicht passieren. Meine einzige Motivation heute mich bis zum Ende zu quälen war die Aussicht dass meine beiden Teamkolleginnen gut im Rennen liegen und wir vielleicht eine Chance auf die Teamwertung haben könnten. Das war heute sicherlich mein größtes Highlight!“

Sina Frei wäre noch in der U23 startberechtig, entschied sich jedoch zum vorzeitigen Aufstieg in die Elitekategorie. Sie startete von Rang zehn ins Rennen und konnte sich von Beginn an unter den ersten sechs positionieren, doch auch die U23 Europameisterin verlor im Verlaufe des Rennens etwas an Boden, kam jedoch am Ende auf einen hervorragenden elften Platz in ihrem ersten Eliterennen. Ganz zufrieden zeigte sich die Schweizerin damit aber nicht: „Ich hatte mir eigentlich etwas mehr erhofft, aber ich habe schnell gemerkt, dass das meine Beine heute nicht hergeben. Am Ende ist das Ergebnis sicher ein guter Einstieg in die Eliteklasse und die Saison ist lang, also freue mich schon auf nächste Woche!“

Das Highlight des Tages setzte aber sicherlich Anne Tersptra, deren persönlich bestes Ergebnis bisher ein zehnter Rang im Weltcup war: „Ganz ehrlich, alles andere als ein TOP10 Ergebnis wäre schon ein bisschen enttäuschend gewesen. Ich wusste ich bin gut drauf, der Winter war super und ich hatte so viel Unterstützung an der Strecke – das war unglaublich.“ Die Holländerin setzte sich von Beginn an in der Spitzengruppe fest, fuhr aggressiv aber ohne unnötiges Risiko und war kaum aus den TOP5 abzuschütteln. „Ich wusste lange nicht ob ich es jemals aufs Weltcuppodium schaffen würde. Heute hat einfach alles gepasst und mir fehlen eigentlich die Worte. Es sind so viele Freunde, Sponsoren und Fans an der Strecke, ich könnte mir kaum einen schöneren Tag für mein erstes Weltcuppodium vorstellen. Ich möchte mich einfach bei allen Bedanken, die diesen Schritt heute möglich gemacht haben. Es ist einfach wahnsinnig schön das erleben zu dürfen!“

Die geschossene Teamleistung reicht darüber hinaus noch das erste Mal in der Geschichte des Teams zum Sieg in der Teamwertung. Beim nächsten Weltcup in Nove Mesto kommende Woche dürfen die Athletinnen dann mit den gelben Nummern des führenden Teams an den Start gehen.

Photos: Irmo Keizer, Andreas Dobslaff

Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com

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