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Radquer-Weltcup Bern - Radquer-Weltcup probt «Bändeli-System»

In knapp zwei Wochen findet zum zweiten Mal ein  Radquer-Weltcuprennen in Bern statt. Um den Anlass langfristig in Bern  etablieren zu können, testen die Organisatoren für die diesjährige  Ausgabe ein neues System: Die Zuschauerinnen und Zuschauer können mit  dem Kauf eines Armbands einen Unterstützungsbeitrag leisten. Das OK  erhofft sich dadurch finanzielle Entlastung. Dies wäre auch im Sinne der  besten Schweizer Athleten: Sie wollen am Heimrennen trotz  Aussenseiterrolle die Zuschauer begeistern.

Die Bilder von vor einem Jahr zeigten eindeutig: Radquer stösst in Bern  auf grosse Begeisterung. Die Weltcup-Premiere im Freibad Weyermannshaus  war mit rund 7000 Zuschauern ausgezeichnet besucht; die Rückmeldungen  der Besucher, Athleten und auch des Weltradsportverbands UCI fielen  durchwegs positiv aus. Das soll auch heuer wieder gelingen.

In finanzieller Hinsicht bleibt die Lage aber angespannt. Trotz  grösseren Einsparungen zeichnet sich im Budget von 410'000 Franken ein  Defizit von rund 15'000 Franken ab, ähnlich wie im Vorjahr. Im  Sponsoringbereich fehlt ein grösserer Partner, der dem OK um Präsident  Christian Rocha Planungssicherheit verschaffen würde. Diese ist  notwendig, um den Anlass langfristig in Bern zu verankern. Rocha ist  aber überzeugt, dass die Bevölkerung in der Region grosses Interesse an  einer Weiterführung hat. «Bern will diesen Event», sagt er.

Im Idealfall ein kleines Plus
Eine neue Finanzierungsquelle soll jetzt helfen, auf die schwarze Null  zuzusteuern. Eintrittsgelder dürfen keine verlangt werden. In der Stadt  Bern müssen Veranstaltungen welche auf öffentlichem Grund stattfinden,  für alle frei zugänglich sein. Wer möchte, kann nun aber für zehn  Franken ein Armband kaufen und damit seine Unterstützung für den Event  zum Ausdruck bringen – das System ist in Bern unter anderem vom  Strassenmusikfestival Buskers bekannt. «Wenn nur tausend der rund  siebentausend Leute ein solches Bändeli kaufen, ergibt das Mehreinnahmen  von zehntausend Franken», rechnet Christian Rocha vor. Damit liesse  sich das Defizit ausgleichen oder im Idealfall gar ein kleines Plus  erwirtschaften. «Der UCI-Weltcup in Bern ist mehr als nur ein Rennen, es  ist ein gesellschaftlicher Treffpunkt,» hält Rocha fest. Auch deshalb  sei es wichtig, dessen Existenz nachhaltig sichern zu können.

Timon Rüegg: «Sonst bröckelt die Begeisterung»
Auch die besten Schweizer Starter hoffen, dass der Weltcup noch lange in  Bern bleibt. Im Kreis der Athletinnen und Athleten geniesst der Anlass  mit dem attraktiven Parcours im «Weyerli» ein hohes Ansehen. «Man hat  sehr viel von den Zuschauern, bei praktisch jeder Passage stehen Leute»,  sagt etwa die Bernerin Zina Barhoumi. Sie hofft, sich nach Rang 31 im  letzten Jahr heuer den besten 20 zu nähern. Der Heimbonus soll dabei  helfen: «Es ist cool, viele bekannte Gesichter am Streckenrand zu  sehen.» Im Rennen der Männer ruhen die Schweizer Hoffnungen unter anderem auf  dem aktuellen Landesmeister Timon Rüegg. Auch er mag die Strecke in Bern  – nicht zuletzt, weil sie seinen Fähigkeiten entgegenkommt. «Es ist ein  enorm schneller Parcours mit anspruchsvollen technischen Passagen, das  gefällt mir», sagt Rüegg. Er wäre, wie Zina Barhoumi, mit einem  Top-20-Rang sehr zufrieden.

Dass sich das Rennen in Bern im Weltcupkalender etabliert, sei wichtig.  «Der Radquersport boomt derzeit. Wenn das Rennen in Bern wegfiele, würde  die Begeisterung hier bröckeln». Das Anmeldeprozedere für die Eliterennen ist noch in Gang. Es werden  wieder Weltklasse-Athleten und -Athletinnen aus rund 15 Nationen  erwartet; die Schweizer Elite-Fahrer/innen sind Aussenseiter. Dafür  scheinen auf Juniorenstufe und in der U23-Kategorie Podestplätze  möglich. Der Steffisburger Nils Aebersold, Lars Sommer und Dario Lillo  (alle U19-Kategorie) und die beiden U23-Fahrer Kevin Kuhn und Loris  Rouiller zählen zur erweiterten Spitze.


Weitere Informationen unter www.ekz-crosstour.ch

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