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22. Afxentia Etappenrennen / 1. Etappe, Lefkara-Skarinou - Die Schweizer dominieren: Indergand und Litscher gewinnen Prolog
 
Die Schweizer Linda Indergand und Thomas Litscher haben zum  Auftakt des 22. Afxentia Etappenrennens im Rahmen des Cyprus Sunshine  Cup den 14,5 Kilometer langen Prolog von Lefkara nach Skarinou gewonnen.  Indergand hielt die überraschend starke Straßen-Olympiasiegterin Anna  van der Breggen und Vorjahres-Siegerin Githa Michiels in Schach. Bei den  Herren fuhr Litscher knapp fünf Sekunden schneller als sein Landsmann  Lars Forster und lag 19 Sekunden vor London-Olympiasieger Jaroslav  Kulhavy aus Tschechien.
 
Linda Indergand (Focus XC) lieferte bei den Damen eine furiose  Vorstellung ab. Die ausgewiesen starke Fahrtechnikerin hatte die eine  Minute vor ihr gestartete Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Merida) bereits im  ersten Gegenanstieg nach Kilometer drei vor sich. „Ich dachte noch, ich sei in den Anstieg zu schnell reingefahren, aber  als ich Gunn-Rita vor mir sah und den Abstand halten konnte, wusste ich,  dass ich gut unterwegs bin“, erklärte Linda Indergand. In der folgenden  Downhill-Passage überholte sie Dahle-Flesjaa. „Ich konnte ihr Hinterrad  nicht halten“, bekannte die 45-jährige Skandinavierin. Die Marathon-Weltmeisterin aus Dänemark hatte Pech, als sie  sich nach der ersten Technischen Zone einen langen Cut im Reifen holte  und viel Zeit verlor, ehe sie wechseln konnte. Indergand passierte auch noch Anne Tauber (CST Sandd American Eagle),  die Niederländerin kam am zweiten, kürzeren Anstieg zurück und Indergand  konnte sich an deren Hinterrad heften. Bergab zog sie dann wieder  vorbei. „Bergab geht es schon gut“, lachte Indergand. „Es ist immer cool mit einem Sieg in die Saison zu starten.“

Van der Breggen macht wenig Fehler
Elf Sekunden trennten die zweifache Eliminator-Weltmeisterin von der  großen Überraschung auf dem zweiten Rang. Anna van der Breggen war früh  ins Rennen gegangen und deshalb war sie in ihrem Statement verhalten.  Einen zweiten Platz hätte sie überhaupt nicht erwartet. „Ich war froh, dass ich die Treppen (in Lefkara) so schnell runter  gekommen bin, davor hatte etwas Angst“, meinte sie mit einem Lachen.  „Ich würde immer gerne die Ellbogen auf den Lenker legen, aber das ist  auf dem Mountainbike zu gefährlich.“ Die Vize-Weltmeisterin im Zeitfahren auf der Straße wusste offenbar  dennoch wie sie mit ihrem Gerät umzugehen hatte. „Ich habe nicht viele  Fehler gemacht, deshalb bin ich ganz zufrieden“, kommentierte van der  Breggen. Allerdings noch bevor sie wusste, dass sie den Prolog auf dem Podest beenden würde.

Das gelang auch Afxentia-Titelverteidigerin Githa Michiels (Versluys).  Die Belgierin hatte als Dritte 50 Sekunden Rückstand und geht damit  aussichtsreich in die zweite Etappe mit Start und Ziel in Lefkara. Ohne zu wissen, dass sie am Ende Rang drei belegen würde, haderte  Michiels im Ziel etwas. „Ich habe so viele Fehler gemacht. Mir liegt so  etwas überhaupt nicht“, schüttelte sie den Kopf. „Ich freue mich auf die  kommenden Etappen.“  Die Weltranglistenerste Yana Belomoina (CST Sandd American Eagle)  verzichtete auf einen Start. Die Ukrainerin fühlte sich am Morgen nicht  gut und entschied sich sicherheitshalber gegen ein Rennen.
 
Herren: Litscher setzt eigene Vorgabe um
„Der Prolog, das war mein Fokus für die vier Tage Afxentia“, meinte  Thomas Litscher im Ziel mit einem Schmunzeln. Gerade hatte er erfahren,  dass auch Jaroslav Kulhavy seine Zeit von 23:19 Minuten nicht unterboten  hatte. Litscher, bekannt als fahrtechnisch begabter Biker, hatte bereits vor  der Hälfte des Kurses die eine Minute getilgt, die er nach dem  Österreicher Karl Markt (Möbel Märki) gestartet war. „Für die Umstände  bin ich zufrieden wie es lief“, meinte der WM-Dritte. Am Tag zuvor hatte sich bei ihm ein Infekt bemerkbar gemacht. „Ich habe  mir etwas eingefangen. Aber für 25 Minuten hat es gereicht. Wir werden  sehen, wie es mir morgen ergeht“, meinte Litscher.

Sein Landsmann Lars Forster (BMC Racing) wurde nur um vier Sekunden  geschlagen Zweiter. Forster fand das Zeitfahr-Format mit dem großen  Downhill-Anteil „lustig“ bis „spektakulär“. Forster überholte bei seiner  Fahrt den U23-Weltcup-Sieger Martins Blums (CST Sandd American Eagle)  aus Lettland. „Teilweise war es ein verrückter Kurs. In Lefkara wusste  ich nie, ob die nächste Kurve zumacht oder nicht“, erzählte Forster. Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing), der im Vorjahr den Prolog gewonnen hatte, war nicht unglücklich mit Rang drei. „Für diese Art von Rennen bin ich sehr zufrieden“, meinte Kulhavy. „Ich  war zuletzt etwas krank und konnte noch keine Intensitäten trainieren.  Deshalb bin ich etwas hinterher mit meinem Programm. Morgen wird es  sicher härter, da wird man dann sehen, was geht.“
 
Am Freitag stehen auf 52 Kilometern mit Start und Ziel in Lefkara auch  lange Anstiege auf dem Programm. Da darf man auch gespannt sein auf Anna  van der Breggen, die solche Kletterpartien liebt.
 
Die vier Etappen des Afxentia:
Donnerstag, 22. Februar
EZF Lefkara-Skarinou 14,5 Kilometer (minus 600 Höhenmeter)
 
Freitag, 23. Februar
Point-to-Point Lefkara-Lefkara 52,2 Kilometer (2154 Hm)
 
Samstag, 24. Februar
Point-to-Point Lythrodontas- Lythrodontas 66,2 Kilometer (1993 Hm)
 
Sonntag, 25. Februar
XCO Macheras

Weitere Informationen unter www.activatecyprus.com
Fotos Copyright: Armin M. Küstenbrück / Sternemann / Anna Buick
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