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Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald 2018 - 2. Etappe: Feldberg - Feldberg - 59,0 Kilometer | 2250 Höhenmeter - Stiebjahn ballert auf und davon: Titelverteidiger gewinnt zweite Etappe vor Matous Ulman - Adelheid Morath im „Berg-Modus“

Simon  Stiebjahn hat auf der zweiten Etappe des Rothaus Bike Giro  Hochschwarzwald seinen zweiten Etappensieg bei der Elite Herrenklasse  gefeiert. Er gewann auf den 59 Kilometern mit Start und Ziel am Feldberg  mit 1:02 Minuten Vorsprung auf den Tschechen Matous Ulman und 4:41  Minuten vor dem überraschend starken Simon Schneller. Stiebjahn baute  seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 2:07 Minuten gegenüber Ulman  aus, der jetzt Zweiter ist.

Bei  der ersten Verpflegungsstelle in Todtnau bei Kilometer 25,5 lagen noch  acht Fahrer mehr oder weniger zusammen. An achter Stelle war Luca  Schwarzbauer von Lexware mit 24 Sekunden Rückstand unterwegs. Simon  Stiebjahn (Team Bulls) übernahm im folgenden Anstieg sofort die  Initiative und „ballerte“ (Sascha Weber) in den vier Kilometer langen  Berg hinein. „Ich habe gemerkt, dass Julian (Schelb) Probleme hat und  habe gleich durchgezogen, bin aber nicht hundert Prozent gefahren“,  erklärte Stiebjahn im Ziel. Das erlaubte Matous Ulman (Ceska  Sporitelna-Accolade) aufzuschließen. Der Tscheche blieb Stiebjahns  Begleiter bis zum letzten Anstieg, den das Duo bereits mit zweieinhalb  Minuten Vorsprung auf drei Verfolger in Angriff nahm. „Ich habe gemerkt,  dass ich am Berg stärker bin, wollte aber zu diesem Zeitpunkt noch  nicht alleine sein“, berichtete Stiebjahn, „es waren ja noch 25  Kilometer zu fahren. Auf dem Flachstück hat mir Matous dann auch  geholfen.“

Mit dem  Teamwork war es dann am letzten Anstieg von Menzenschwand hinauf zum  Caritashaus in Richtung Ziel am Seebuck aus. „Ich habe dann alles auf  eine Karte gesetzt und bin glücklich, dass es geklappt hat“, erklärte  Stiebjahn. Er brachte schließlich noch über eine Minute Vorsprung mit  ins Ziel. Matous Ulman zeigte sich mit seinem zweiten Rang durchaus  zufrieden. „Ich bin auf den zweiten Platz der Gesamtwertung nach vorne  gerutscht“, meinte der Sechste des Auftakt-Zeitfahrens. „Ich hatte am  Ende mit Krämpfen zu tun, aber Simon war der Stärkere“, so Ulmann. Aus  der dreiköpfigen Verfolgergruppe konnte sich überraschend Simon  Schneller (Team Bulls) durchsetzen. Der U23-Fahrer ließ am Anstieg nach  der Verpflegungszone Menzenschwand sowohl Julian Schelb (Stop&Go  Marderabwehr) als auch Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain) hinter sich  und schob sich ddamit auch auf Gesamtrang Drei. „Ich dachte, ich kann  eigentlich einen höheren Rhythmus fahren und ich konnte es durchziehen“,  so Schneller. „Das war ein super Tag für uns.“ Ob er jetzt den  Podest-Platz in der Gesamtwertung verteidigen will? Schneller grinste  und sagte in der ihm eigenen, ruhigen Art: „Vor dem Start war das kein  Gedanke. Schauen wir mal was die beiden Tage noch bringen.“ Julian  Schelb wurde Vierter (+5:50). „Ich habe Stiebi direkt fahren lassen,  weil ich schon am Stübenwasen gemerkt habe, dass es schwer wird. Da hat  Stiebi auch schon mal Druck gemacht und ich wusste, wenn ich da mitgehe,  dann reicht das nicht bis ins Ziel“, konstatierte der Münstertäler, der  beim Prolog noch Dritter war.

Der  Auftakt-Zweite Max Brandl war bis Todtnau in der Spitzengruppe, musste  die Konkurrenz dann aber gleich abreißen lassen. „Die steilen Aufstiege  haben ziemlich Körner gezogen“, bekannte der Deutsche U23-Meister von  Lexware, der als Tages-Zehnter mit 11:48 Minuten Rückstand wohl alle  Chancen auf einen Podiums-Platz in der Gesamtwertung verloren hat. Am  Freitag wartet die zweite Etappe des Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald  auf die knapp 350 Bikerinnen und Biker. Mit 59,0 Kilometern und 2250  Höhenmetern steht die erste Marathon-Etappe mit Massenstart auf dem  Menüplan. Start und Ziel sind erneut auf dem Feldberg.

Auch  am zweiten Tag des Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald bei den Elite  Damen heißt die Etappensiegerin Adelheid Morath. Die Trägerin des Gelben  Trikots gewann die 59 Kilometer mit Start und Ziel in Feldberg mit 3:58  Minuten Vorsprung auf die Österreicherin Christina Kollmann-Forstner  und 5:49 Minuten vor Robyn de Groot aus Südafrika. Sabine  Spitz (Wiawis Bikes), Adelheid Morath (jb BRUNEX Felt Factory Team) und  Christina Kollmann-Forstner (Texpa-Simplon) kamen direkt hintereinander  den Downhill zur ersten Verpflegungszone in Todtnau herunter. Nach  diesen ersten 25 Kilometern hatte Robyn de Groot (Ascendis Health) aber  nur einen Rückstand von 15 Sekunden auf das Trio. Danach wurde das  Rennen um die Plätze erst richtig eröffnet. Adelheid Morath schaltete im  folgenden Anstieg in ihren „Berg-Modus“, wie es Sabine Spitz später  formulieren sollte und fuhr der Konkurrenz sofort davon. „Ich habe  vorher schon gemerkt, dass ich an den steilen Dingern stärker war und  habe in Todtnau dann gleich attackiert“, erklärte Adelheid Morath im  Ziel Freude strahlend zu ihrem zweiten Etappensieg. „Die Form war schon  bei der EM da“, nickte die in St. Märgen im Hochschwarzwald  aufgewachsene 34-Jährige. „Es konnte heute nicht besser laufen.“

Die  Titelverteidigerin liegt jetzt 4:19 Minuten vor Christina  Kollmann-Forstner. Die blies im Ziel die Backen auf. „Es war mega hart  und das Schluss-Stück über die Skibrücke und die Wiese hoch, das tut  noch mal richtig weh. Aber ich bin zufrieden.“ Die Salzburgerin war im  Anstieg nach Todtnau erst mit Sabine Spitz zusammen, konnte sich dann  aber absetzen und wurde auf dem Weg von Menzenschwand zur Passhöhe von  Robyn de Groot eingeholt. Die Südafrikanische Marathon-Meisterin hatte  dann allerdings Pech. Kurz vor der Skibrücke erlitt sie etwa 1,5  Kilometer vor dem Ziel einen Hinterrad-Defekt. Sie musste einiges an  Wegstrecke laufen und verlor damit natürlich die Chance auf Rang zwei.  „Ich habe wegen einer Verletzung Probleme mit den ganz intensiven  Sachen. Da fehlt mir die Kraft im linken Bein. Deshalb ging auch der  Prolog nicht so gut“, erzählte de Groot. „Sonst bin ich mit heute  zufrieden, abgesehen vom Defekt. Ich hoffe, ich habe mich beim Laufen  nicht die Beine kaputt gemacht.“

Sie  hatte Sabine Spitz eingeholt und war mit ihr gemeinsam in den  Menzenschwand-Anstieg gegangen. „Etwa nach einem Drittel ist mir Robyn  weg gefahren“, berichtete Sabine Spitz, die direkt hinter de Groot als  Vierte ins Ziel kam. „Am Anfang ging es ganz gut, ich konnte vorne  mitfahren. Wobei ich natürlich nicht weiß, wie viel Körner Adelheid da  eingesetzt hat. Mir fehlt vor allem die Kraft über einen längeren  Zeitraum.“ Aber das sei ja nach der langen Verletzungspause auch nicht  anders zu erwarten. Auf Platz fünf landete mit Antonia Daubermann  (Stevens-Global Fine Art) aus Gessertshausen eine U23-Fahrerin. Sie  hatte 12:31 Minuten Rückstand auf die Siegerin, lag damit aber noch vor  der Vorjahres-Zweiten Clarissa Mai (Link Rad Quadrat) aus Hausach.

Am  Samstag steht die dritte und längste Etappe auf dem Programm. Mit Start  und Ziel in der Rothaus Brauerei sind 76 Kilometer und erneut knackige  2200 Höhenmeter auf die Bikerinnen und Biker des Rothaus Bike Giro  Hochschwarzwald 2018.

Etappenübersicht „Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald“ 2018:

1. Etappe/Prolog am Donnerstag, 16. August 2018
Start ab 14.00 Uhr
Feldberg -> Feldberg
10,0 km / 320 hm

2. Etappe am Freitag, 17. August 2018
Start um 10.00 Uhr
Feldberg -> Feldberg
59,0 km / 2.250 hm

3. Etappe am Samstag, 18. August 2018
Start um 10.00 Uhr
Rothaus -> Rothaus
76,0 km / 2.200 hm

4. Etappe am Sonntag, 19. August 2018
Start um 10.00 Uhr
Rothaus -> Rothaus
63,5 km / 1.400 hm

Fotos: Sauser Event GmbH / Thomas Lienig

Weitere Informationen unter www.rothaus-bike-giro.de

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