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Lexware Mountainbike Team - Weltmeisterschaften in Mont Sainte Anne, Kanada - Sieben Lexware-Biker unterm Regenbogen

Sieben Athleten vertreten das Lexware Mountainbike Team im kanadischen Mont Sainte Anne ab Mittwoch bei den 30. MTB-Weltmeisterschaften in der Geschichte des Offroad-Sports. Max Brandl ist Teil des Staffel-Quintetts, das die Rennen um die Regenbogen-Jerseys am Mittwoch um 18:30 Uhr eröffnet.

Sechs Deutsche, ein Chilene, so viele Sportler hatte das Lexware Mountainbike Team bei einer WM noch nie am Start. Die Equipe aus Kirchzarten ist am St. Lorenz-Strom gleich in vier von sieben Wettkämpfen vertreten. Der erste wird das Staffel-Rennen sein. 2018 war Max Brandl Teil des deutschen Quintetts, das den favorisierten Schweizern vor heimischem Publikum in Lenzerheide fast die Butter vom Brot nahm und letztlich überraschend die Silbermedaille gewann. Zu einem ähnlichen Auftakt würde Brandl am Mittwoch gerne wieder beitragen. „Ich habe auf jeden Fall Bock drauf und ich denke, wir haben eine gute Staffel, die hier was reißen kann“, lässt er von der kanadischen Ostküste wissen. Mit Ronja Eibl (U23), Elisabeth Brandau und Manuel Fumic sind drei weitere Fahrer aus der Silber-Formation von 2018 mit am Start, nur der Junior musste altershalber ausgetauscht werden. Hier kommt voraussichtlich Markus Eydt zum Einsatz.

Junioren: Krauss und Hemmerling kommen von hinten
Am Donnerstag geht es für das Team aus dem Hochschwarzwald weiter. Dass die beiden Youngster im Team im Junioren-Rennen der WM (21 Uhr) mit dabei sind, war vor der Saison keine Selbstverständlichkeit. Beide gehören dem jüngsten Jahrgang an und feiern deshalb Premiere unter dem Regenbogen-Symbol der WM-Titelkämpfe . Da wachsen die Erwartungen natürlich noch nicht in den Himmel. „Mit den Top 20 wäre ich sehr zufrieden“, sagt Thore Hemmerling. „Aber es geht auch darum hier Erfahrungen im Umgang mit solch großen Events zu sammeln.“ Seine Startnummer 62 macht das Ziel auch nicht eben zum Selbstläufer, auch wenn Bundestrainer Marc Schäfer ihm das zutraut. „Ihm kommt die technisch schwierige Strecke sicher entgegen“, meint Schäfer über den St. Ingberter.

Auch Louis Krauss kommt mit technischen Anforderungen gut klar, doch er hat mit Nummer 67 ein ähnlich großes Start-Handicap. „Ich denke, die Formsteuerung wird schon hinhauen, ich bin positiv gestimmt und werde natürlich hier bei der WM alles geben was ich habe“, sagt Krauss.  Er will zeigen, dass er „zurecht“ nominiert wurde, „mit Stolz das Nationaltrikot tragen“ und „Spaß am Rennen“ haben.

U23: Vidaurre Kossmann hofft auf Olympia-Quali
Martin Vidaurre Kossmann ist von zuhause in Chile nach Kanada angereist. Er hat bei seiner ersten U23-WM ein großes Ziel, eines, das über das Rennen hinaus reicht. „Ich würde gerne das Ticket nach Tokio holen“, sagt Vidaurre Kossmann. Dafür muss der Chilene am Freitag (20:30 Uhr) der beste Fahrer einer Nation sein, die nicht über die Nationenwertung schon Startplätze besitzen. Das wird eine komplizierte Rechnung. Konkret allerdings hat er sich ein Top-Ten-Ergebnis vorgenommen. „Dann wäre ich glücklich“, hält er fest. Im Weltcup ist ihm das dieses Jahr bereits zweimal gelungen.

Max Brandl könnte mehr erreichen, wenn er komplett fit ist. Ein paar Tage vor dem Abflug musste er wegen eines Infekts noch mal das Training dosieren und wie der Rücken auf intensive Wettkampf-Belastung reagiert, weiß der U23-EM-Dritte frühestens nach dem Staffel-Einsatz. „Im Training habe ich nichts gespürt und die Intervalle liefen auch ganz gut. Die eine Runde in der Staffel ist nach dem Infekt vermutlich auch genau der richtige Schock fürs System, wie man so sagt, damit ich am Freitag meine Leistung abrufen kann“, meint Max Brandl. Die Strecke liegt dem Studenten. 2016 fuhr er dort im U23-Weltcup als Achter sein erstes Top-Ten-Resultat ein.

David List bekam nach dem enttäuschend verlaufenen Weltcup in Lenzerheide im Nachgang die Erklärung in Form einer Erkältung. Der Infekt hatte wohl bereits seine Wirkung getan. „Ich denke, das wird schon werden“, ist List guter Dinge. Die Top 20 wären für ihn eine Zielgröße. Nach der ersten Streckenbesichtigung zu Fuß wurde der Optimismus nicht geringer. „Was ich gesehen habe, gefällt mir sehr gut und sollte mir entgegen kommen“, meinte List.

Georg Egger: Nicht mit der Brechstange
So wie die Saison bisher für ihn verlaufen ist, konnte Georg Egger entspannt nach Kanada fliegen. „Retten muss ich mit der WM nichts“, meint Egger. Doch das schützt ihn am Samstag (20:45) nicht vor weiteren Ambitionen. „Es sind noch zwei große Rennen zu fahren“, sagt er und bezieht das Weltcup-Finale in Snowshoe, eine Woche später mit ein. „Da will ich noch mal top Platzierungen einfahren.“ Er spricht von „Top-20-Potenzial“, will aber eher ein defensives Herangehen wählen. „Bei der WM werde ich nichts mit der Brechstange versuchen“, kündigt der 24-Jährige aus Aichen an.

Die vier Kilometer lange Strecke ist ein wenig „verblockt“, in den technischen Passagen nicht flüssig zu fahren. Das liegt ihm nicht so besonders, doch wenn die Form stimmt, dann dürfte das auch kein Hindernis sein. „Wer hätte gedacht, dass Luca und ich auf dem steilen Gelände im Val di Sole an die Top 20 heran fahren“, zieht er einen Vergleich. Für den angesprochenen Luca Schwarzbauer ist schon die WM-Teilnahme ein erster Erfolg; vor seiner ersten Elite-Saison war damit nicht zu rechnen. Der 22-Jährige ist aber ehrgeizig genug, sich damit nicht zu begnügen. „Ich schaue positiv auf die WM und wenn nichts mehr dazwischen kommt, bin ich sehr bereit dafür“, sagt Schwarzbauer. Die körperliche Vorbereitung ist für Schwarzbauer aber nur ein Baustein, er ist ein Charakter, der auch seinen mentalen Energie-Haushalt in der Spur halten muss.

„Je näher das Rennwochenende rückt, desto mehr muss ich mich zurückhalten und mir Zeit für mich nehmen“, erklärt er seine Strategie. Er hebt auch die „positive Stimmung“ im Nationalteam hervor, das in einem großen Haus untergebracht ist. „Das trägt auch zur Gelassenheit bei“, meint Schwarzbauer.

Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de

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