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EKZ Cross Tour - Schweizermeister Lars Forster triumphiert in Eschenbach

Der zweitletzte Lauf der aktuell laufenden EKZ CrossTour sorgte in Eschenbach (SG) für packende Unterhaltung. Mittendrin der Eschenbacher Schräghang und die Wetterbedingungen, welche den Fahrern und Zuschauern einiges abverlangten. Aufgrund der morastigen und schlammigen Umstände wurden die Rennverläufe teilweise auch von Defekten mitgestaltet. Am besten zurecht mit den Bedingungen kam der Lokalmatador und Schweizermeister Lars Forster. Mit einer grossartigen Leistung sicherte er sich vor dem Heimpublikum den Sieg im Eliterennen der Herren. Bei den Frauen ging der Sieg an Denise Betsema aus den Niederlanden. Forster war aber bei weitem nicht der einzige Fahrer, der vor dem Heimpublikum überzeugte. So verpasste Nicole Koller bei den Frauen das Podest als Vierte nur knapp und bei den Herren klassierten sich mit Marcel Wildhaber (7.), Andri Frischknecht (8.) und Kevin Kuhn (10.) noch drei weitere Fahrer des VC Eschenbach in den Top-10. Und auch beim Nachwuchs gab es mit dem dritten Platz von Dario Lillo im Rennen der Kategorie U19/Amateure/Masters Dritter einen einheimischen Podestplatz.

Überragender Lars Forster
Der Sieg des Schweizermeisters bei den Elite Herren war am Ende zweifellos der Höhepunkt des Tages. Mit einer grossartigen zweiten Rennhälfte sicherte sich Lars Forster seinen ersten Saisonsieg. Zunächst war es vor allem der belgische Topfavorit Quinten Hermans, der das Rennen schnell machte und früh eine Entscheidung suchte. Nur der Deutsche Sascha Weber, der Tscheche Jan Nesvadba und eben Schweizermeister Lars Forster blieben in der ersten Rennhälfte mit dem Belgier auf Tuchfühlung. Kurz nach Rennhälfte schloss dann Forster endgültig zur Spitze auf, attackierte sogleich im folgenden Anstieg und schaffte mit einer einwandfreien Fahrt im technisch sehr anspruchsvollen Schräghang einige Meter zwischen sich und seine Verfolger zu legen. Die Lücke, welche zunächst nur wenige Meter gross war, wuchs Sekunde um Sekunde an und Forster bewies vor allem in der Abfahrt sein Können, als er im Gegensatz zu seinen Verfolgern immer auf dem Rad blieb. Einzig in der letzten Runde meisterte er den Schräghang zu Fuss. «Ich sah, dass ich einen beruhigenden Vorsprung hatte und wollte kein Risiko mehr eingehen.» Trotz der sicheren und langsameren Variante hatte der Schweizer im Ziel eine halbe Minute Vorsprung auf den belgischen Topfahrer Quinten Hermans und weitere 18 Sekunden auf den Deutschen Sascha Weber. «Das Publikum war grossartig und es hat extrem Spass gemacht, hier zu fahren», sagte Forster bei der Siegerehrung. Er sei auch nicht unbedingt immer mit grösstem Risikoeinsatz die Abfahrt runtergefahren. Seine Devise lautete eher «möglichst wenig Fehler machen und dabei schnell sein». Eine Taktik, die sich am Ende ganz zur Freude des Heimpublikums voll auszahlte. Prominentester Abwesender im Eliterennen der Herren war der Gesamtführende David van der Poel. Trotz seiner Abwesenheit in Eschenbach bleibt der Niederländer, der in dieser Saison bereits zwei Siege und einen zweiten Platz bei der EKZ CrossTour feiern konnte, auch für das letzte Rennen in Meilen im Leadertrikot. Mit 55 Punkten Rückstand folgt auf Platz zwei bereits der Schweizer Lars Forster.

Denise Betsema mit drittem Sieg bei der EKZ CrossTour
Nachdem sich bei den Männern der grosse Favorit Quinten Hermans dem Schweizer Lars Forster geschlagen geben musste, war im Eliterennen der Frauen der Favoritensieg Tatsache. Die Niederländerin und Trägerin des grünen Führungstrikots der EKZ CrossTour lieferte sich in der ersten Rennphase einen umkämpften Schlagabtausch mit der Deutschen Elisabeth Brandau, der Niederländerin Christine Majerus, der Schweizerin Nicole Koller und der Österreicherin Nadja Heigl. Eine erste Vorentscheidung fiel, als Brandau kurz nachdem sie die Spitze übernommen hatte, wieder vom Rad musste und aufgrund eines Defekts zu Fuss bis zum nächsten Materialposten unterwegs war. Während sich Betsema und Majerus vorne immer mehr absetzen konnten, fand sich die Deutsche nach dem Wechselposten auf der dritten Position wieder und lieferte sich fortan einen Kampf mit der Schweizerin Nicole Koller. Der Eschenbacher Schräghang entpuppte sich aufgrund der morastigen Bedingungen auch im Frauenrennen als eine der entscheidenden Schlüsselstellen. Wer hier ein Problem hatte oder nicht optimal durchkam, büsste sofort einige Sekunden ein. Nur gerade 10 Sekunden lagen am Ende zwischen der Siegerin Denise Betsema und der Luxemburgerin Christine Majerus. Dahinter holte sich Elisabeth Brandau den dritten Rang und Nicole Koller wurde als beste Schweizerin starke Vierte. Mit Noemi Rüegg als beste Juniorin im gesamten Frauenfeld lieferte eine weitere Schweizerin ein Spitzenresultat ab. Für Betsema war es bereits der dritte Sieg in der laufenden EKZ CrossTour. Trotzdem ist der Gesamtsieg noch nicht in trockenen Tüchern. Zumindest theoretisch nicht. Denn tatsächlich hat die Niederländerin vor dem letzten Rennen 82 Punkte Vorsprung (für einen Sieg gibt es 100 Punkte) auf Elisabeth Brandau (GER) und 96 Punkte auf die Pavla Havlikova (CZE). à Materialpech in den Nachwuchskategorien

Der starke Regen am Sonntagmorgen hatte die Strecke in Eschenbach in eine regelrechte Schlammpiste verwandelt. Weil der Regen danach zeitweise wieder aufhörte und der Schlamm zu klebrigem Morast wurde, kam das Material der Teilnehmenden an seine Grenzen. Zu spüren bekamen dies einige Fahrerinnen und Fahrer, die dadurch mit Defekten zurückgeworfen wurden. Elisabeth Brandau im Rennen der Frauen Elite blieb dabei kein Einzelfall. Auch im Rennen der Jungs U17 erwischte es den Spitzenfahrer. Der Franzose Pierre Gautherat war nach drei Siegen in Folge bei der EKZ CrossTour drauf und dran auch das Rennen in Eschenbach für sich zu entscheiden. Als Spitzenfahrer ging er auf die letzte Runde und ins Ziel kam er als Dritter, nachdem er aufgrund eines Defektes ebenfalls zu Fuss bis zum nächsten Materialposten musste. Ebenfalls nicht schadlos durch kam der Leader in der Kategorie U19/Amateure/Masters. Luca Schätti wurde in der laufenden Saison bei jedem Rennen der EKZ CrossTour Zweiter und auch in Eschenbach blieb ihm ein möglicher Sieg verwehrt. Er gab das Rennen am Ende sogar auf. Das wiederum gab Felix Stehli die Möglichkeit sich nach seinem Sieg ins grüne Leadertikot der EKZ CrossTour einkleiden zu lassen.

Grosses Finale in Meilen
Ein Rennen vor Schluss steht mit Alexandre Binggeli in der Kategorie Schüler U15/U13 bereits ein erster Gesamtsieger der laufenden EKZ CrossTour fest. In den bisherigen fünf Läufen konnte er dreimal gewinnen und wurde zweimal Zweiter. Damit ist er vor dem letzten Rennen in Meilen rechnerisch nicht mehr einholbar und steht somit als Gesamtsieger fest. Um wenige Punkte noch nicht ganz durch sind Sven Fürst in der Kategorie «Cross für alle» und Denise Betsema bei den Frauen Elite. Sowohl Fürst (95 Punkte Vorsprung) als auch Betsema (82 Punkte Vorsprung) haben für das letzte Rennen allerdings ein grosszügiges Polster. Etwas offener ist die Ausgangslage bei den Herren Elite und bei den U17-Kategorien. Am spannendsten wird der Kampf um den Gesamtsieg in der Kategorie U19/Amateure/Masters. Ein Rennen vor Schluss führt hier Felix Stehli mit einem einzigen Punkt Vorsprung auf Lars Sommer. Der bisherige Leader in dieser Kategorie, Luca Schätti, hat vor dem letzten Rennen 43 Punkte Vorsprung. Das grosse Finale steht am 2. Januar 2019 beim letzten Rennen der laufenden EKZ CrossTour 2018/19 in Meilen auf dem Programm.


Weitere Informationen unter www.ekz-crosstour.ch

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