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Cyprus Sunshine Cup / Afxentia Stage Race Vorschau - Langvad furios ins Gelbe Trikot  - Ivanov düpiert die Favoriten

Marathon-Weltmeisterin Annika Langvad aus Dänemark hat in  Lythrodontas trotz Defekt die dritte Etappe des Afxentia Stage Race auf  Zypern gewonnen und von Anna van der Breggen knapp das Gelbe Trikot  übernommen. Bei den Herren triumphierte der Russe Timofei Ivanov im  Finish einer neunköpfigen Spitzengruppe vor Jan Skarnitzl aus  Tschechien, der seine Gesamtführung verteidigte.  Die Etappe begann in der Sonne und endete in der Sonne, doch  zwischendrin mussten die Athletinnen und Athleten im Macheras-Gebirge  durch Regenschauer hindurch. Annika Langvad (Specialized Racing) und Anna van der Breggen  (Boels-Dolmans) demonstrierten auch am dritten Tag ihre Stärke. Die  Dänin und die Niederländerin zogen der Konkurrenz bereits am ersten  Anstieg weg und wurden nach 20 Kilometern bereits mit über einer Minute  Vorsprung gemeldet.

Das Duo agierte im Teamwork, auch um sich für den gemeinsamen Start beim  Cape Epic einzuspielen. „Wir sprechen miteinander und ich versuche ihr  im Downhill die Linie zu zeigen, das hilft auf jeden Fall“, erklärt  Annika Langvad im Blick auf das Etappenrennen in Südafrika.  Doch im Downhill nach der zweiten Feedzone, zwischen Kilometer 43 und 46 war das Teamwork plötzlich beendet. Annika Langvad erlitt Hinterrad-Defekt. Die fünffache Weltmeisterin  schickte van der Breggen los und musste dann auch Sina Frei und Lisa  Pasteiner (beide Ghost Factory Racing) passieren lassen. Doch die 34-Jährige bewies ihre Klasse. Nach dem Laufrad-Wechsel an der  dritten Technischen Zone startete sie eine famose Aufholjagd. Sie  überholte die beiden Ghost-Bikerinnen und schloss wieder zu van der  Breggen auf. „Nach dem Wechsel habe ich Druck gemacht. Anna sagte dann, ich sollte  einfach weiter fahren und das habe ich gemacht“, erzählte Annika  Langvad.  37,8 Sekunden betrug im Ziel die Differenz zwischen den beiden  Specialized-Kolleginnen. Das waren zwei Sekunden mehr als ihr Rückstand  vor der Etappe betrug. Mit diesen zwei Sekunden Vorsprung geht sie nun  in die abschließende Cross-Country-Etappe.

Pasteiner überrascht von ihrer Form
Die wird auch zwischen den beiden Teamkolleginnen Lisa Pasteiner und  Sina Frei die Entscheidung bringen. Die verloren Teamfahrerin Nummer  drei, Anne Terpstra, weil die Niederländerin zwei Defekte zu beklagen  hatte.  Pasteiner und Frei beschlossen unterwegs, nicht gegeneinander zu  sprinten und den Zufall über Rang drei entscheiden. Es war Pasteiner,  deren Vorderrad 2:25 Minuten nach Langvad zuerst die Linie überquerte.  In der Gesamtwertung trennen die beiden auch nur knapp zwei Sekunden. „Wir haben uns gesagt, das Cross-Country-Rennen wird sowieso die  Entscheidung über den dritten Gesamtrang bringen“, erklärte Lisa  Pasteiner. Die Junioren-WM-Zweite von 2016 mag da nicht die Favoritin  sein, doch die Österreicherin freut sich über ihre Form. „Damit habe ich  ehrlich nicht gerechnet, vor allem bei so langen Etappen in einem Stage  Race. Die kurze Etappe am Donnerstag war ja noch nachvollziehbar, aber  ich habe mich heute auch wieder gut gefühlt“, so Pasteiner.

Herren: Ausreißer-Duo Grotts/Miltiadis wird wieder eingeholt
Am 17 Kilometer langen Anstieg, vor dem Kakokefalos Singletrail,  startete Howard Grotts eine Attacke.  US-Amerikaner bekam noch einen  Begleiter. Erstaunlicherweise war das der Einheimische Andreas  Miltiadis, der schon am Freitag mit einem dritten Etappenrang für eine  zypriotische Premiere gesorgt hatte.  Oben am Berg hatte Grotts einen Vorsprung von rund einer Minute auf die  große Verfolgergruppe, unten bei Kilometer 48 in der dritten  Verpflegungszone kam er gemeinsam mit Miltiadis 23 Sekunden vor einer  achtköpfigen Gruppe vorbei.  In der hielt sich auch das Gelbe Trikot von Jan Skarnitzl auf. Der  Tscheche begann dann Druck zu machen und arbeitete gemeinsam mit dem  Polen Bartlomej Wawak. Die Verfolger absorbierten auf den flachen  Passagen den Rückstand und zehn Kilometer vor dem Ziel lagen zehn Mann  vorne.  Der US-Amerikaner Christopher Blevins (Specialized Racing) startete eine  Attacke, der Deutsche Georg Egger (Lexware Mountainbike Team) ging mit,  doch beide wurden wieder gestellt.

Drei Kilometer vor dem Ziel erlitt Wawak Defekt und als es auf den  letzten Kilometer ging, da konnte Timofei Ivanov in einer kurvigen  Passage mit einigem Matschlöchern die Spitzenposition übernehmen. Er gab  sie nicht mehr ab und feierte seinen ersten Afxentia-Etappensieg. „Am ersten Anstieg hatte ich noch Probleme, aber nach dem langen  Downhill war ich an der Gruppe dran und habe mich dann auf das Finish  konzentriert. Solche kurvenreiche Passagen kommen mir entgegen“,  erklärte Ivanov zu seinem Erfolg. „Ich hatte einen guten Winter und habe  schon einige Etappenrennen bestritten.“
 
Skarnitzl: Tempo war sehr hoch
Jan Skarnitzl (Mitas Mercedes-Benz Praha Trek) wollte an diesem dritten  Tag sein Leaderjersey verteidigen. „Das war das Ziel“, bestätigte der  Tscheche. „Als Howie angegriffen hat, da war ich schon am Limit, aber  unten konnten wir sie dann wieder einholen. Ich habe investiert, um das  Leaderjersey zu verteidigen. Das Tempo war sehr hoch heute und das  Rennen sehr hart heute“, kommentierte Skarnitzl, der 3,5 Sekunden nach  Ivanov (2:28:28) die Ziellinie überquerte.  Der Schweizer Matthias Stirnemann (Möbel Märki) eroberte den dritten  Platz auf dem Podium. Dabei drohte er im langen Anstieg die  Spitzengruppe zu verlieren. Doch in der Abfahrt gelang ihm noch mal der  Anschluss. „Ich bin dann die ganze Zeit am Ende der Gruppe gefahren, weil ich auch  die Strecke nicht kannte. Es wurde gesprintet und ich wusste nicht:  kommt jetzt ein Anstieg oder ein Singletrail“, berichtete Stirnemann.  Am Schluss sei es ein Glücksspiel gewesen, mit den ganzen Kurven und den  Wasserlöchern. „Auf einmal war ich Zweiter“, erzählte Stirnemann. Nur  Skarnitzl kam noch an ihm vorbei.  Stirnemann wurde mit 3,7 Sekunden Rückstand Dritter.  

Fünf Fahrer innerhalb von 1:31 Minuten
Der finale Tag verspricht große Spannung: Jan Skarnitzl geht mit einem  Vorsprung von 46 Sekunden auf Bartlomej Wawak (Volkswagen Samochody) in  das abschließende Cross-Country-Rennen. David Nordemann (CST Sandd  Bafang) hat sich mit dem vierten Etappenplatz auf den dritten Gesamtrang  geschoben (+1:00) vor Andreas Miltiadis, der als Neunter ins Ziel kam  (+0:39) fast sensationell auf Rang vier liegt (+1:09). Der Deutsche  Vize-Meister Georg Egger wurde Tages-Achter (+0:11) und ist jetzt  Gesamtfünfter (+1:31).
 
Die vier Etappen 2019
Prologvon Lefkara nach Skarinou: 14,5 Kilometermit einem negativen Höhenunterschied von 600 Höhenmetern.
Etappe 2(Lefkara): 52 Kilometer mit1820 Höhenmetern.
Etappe 3(Lythrodontas): 66,2 Kilometer/1916 Höhenmetern.
Etappe 4 (Mantra tou Kampiou): XC-Kurs 5,9 Kilometer / 217 Höhenmeter pro Runde


Weitere Informationen unter www.activatecyprus.com

Fotos Copyright: Armin M. Küstenbrück / Thomas Weschta / Niklas Hartmann - EGO Promotion
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