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Sina Frei erkämpft sicher ihr erstes Eliteweltcuppodium - GHOST Factory Racing gewinnt erneut die Teamwertung

Der erste Weltcup der Saison vor einer Woche war einer der erfolgreichsten in der Teamgeschichte. Doch auch das zweite internationale Kräftemessen sollte wieder ein voller Erfolg werden. Sina Frei erkämpfte sich ihr erstes Elitepodium im Weltcup, Anne Terpstra sicherte sich erneut ein TOP10 Ergebnis und das Team gewann wie in der Vorwoche die Teamwertung. Bereits am Vortag musste Marika Tovo nach einem heftigen Sturz das Rennen leider mit einer Knieverletzung aufgeben – Lisa Pasteiner erreichte mit Rang sechs das beste Ergebnis ihrer Karriere.

Die Rennstrecke im tschechischen Nove Mesto na Morave gilt seit Jahren sowohl bei Fahrern als auch Teams als die wohl Beste der Welt. Der Start erfolgt in einem voll besetzten Biathlonstadion und auch auf der Strecke ist vieles geboten, sie ist gesäumt mit tausenden Zuschauern, häufig in den verrücktesten Kostümierungen. Auch in diesem Jahr wurden die Fahrer nicht von den Fans enttäuscht und boten im Gegenzug wieder spannende Rennen mit teils kuriosen Szenen noch auf den letzten Metern.

Das U23 Damenrennen am Samstag begann sowohl für Marika Tovo als auch Lisa Pasteiner hektisch, beide konnten sich in der Startrunde noch nicht vorne platzieren. Im Laufe des Rennens gelang es jedoch beiden sich langsam aber sicher nach vorne zu arbeiten. Marika Tovo lag auf Rang sechs als sie gegen Rennmitte eine kleine Unachtsamkeit aus dem Rennen warf: „Ich war im Wiegetritt und habe einen Streckenbegrenzungspfosten berührt, so sah es jedenfalls auf den Bildern aus, denn eigentlich weiß ich vom Sturz und den Minuten danach nicht mehr viel. Ich hatte wahnsinnige Schmerzen im Knie, die erste Diagnose im Krankenhaus ergab eine Absplitterung an der Kniescheibe. Ich bin vor allem wegen des Teams traurig, weil ich nach dem Rennen letzte Woche einfach ein gutes Ergebnis abliefern wollte. Danke aber an alle, dass sie sich so gut um ich gekümmert haben. Am Montag weiß ich dann mehr wie lange ich vermutlich ausfallen werde.“ Ihre österreichische Teamkollegin war ein paar Sekunden dahinter, als der Unfall passierte: „Ich habe noch ein weißes Trikot fliegen sehen und gehofft es ist nicht Marika, als ich sie dann im Wald schreien hörte wusste ich aber sofort dass sie es ist und der Sturz vermutlich nicht so gut ausging.“ Lisa Pasteiner war da gerade auf dem Weg zu ihrem besten Weltcupergebnis in der U23 ihrer Karriere. Nach dem achten Rang im Vorjahr in Stellenbosch, bedeutete der sechste Rang vor allem Genugtuung nach der Schlammschlacht der Vorwoche: „Ich wusste ja, dass die Form stimmt, auch wenn man das letzte Woche nicht gesehen hat. Heute hat alles gepasst, auch wenn das Rennen brutal hart war. Danke ans gesamte Team für den Support, wir hatten zwei coole Wochen zusammen.“

Wie in der Vorwoche fand bereits am Freitag das Shortrace zur Ermittlung der Startaufstellung für das Eliterennen am Sonntag statt. Auf der breiten Rennstrecke entwickelte sich ein sehr taktisches Rennen. Anne Terpstra sicherte sich dabei einen Startplatz in der zweiten Reihe, Sina Frei ging aus der dritten Reihe und Barbara Benko aus der vierten Reihe ins Rennen.

Bei der ungarischen Meisterin Barbara Benko sollte an diesem Wochenende nicht wirklich viel zusammenlaufen, unmittelbar nach dem Rennen und Rang 40 war sie ratlos und sichtlich frustriert: „Ganz ehrlich, ich weiß nicht was los ist. Ich habe mich den ganzen Winter auf diese zwei Wochen vorbereitet und heute ging gar nichts.“

Anne Terpstra war mit ihrem Shortrace zufrieden, brauchte aber am Sonntag ein paar Minuten um sich am Ende über ihren siebten Rang freuen zu können: „Das Ergebnis auf dem Papier ist super, aber ich muss ehrlich zugeben, ich hatte etwas Glück dass andere noch spät zurückgefallen sind. Mit dem Platz bin ich schon zufrieden, aber mein Gefühl war heute einfach nicht ganz so gut. Ich hatte mich diese Woche nicht ganz so gut gefühlt wie noch in Albstadt und ganz vorne wirkt sich jede Kleinigkeit aus. Am Ende habe ich aus dem Rennen viel gelernt, bin aber super happy dass ich meinen zweiten Weltcup in Folge so weit vorne beenden konnte – es war tatsächlich auch das zweitbeste Ergebnis meiner Karriere“, strahlte die Niederländerin mit etwas Abstand zum Rennen. „Besonderen Glückwunsch heute an Sina, ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass es heute so gut bei ihr ging.“

Sina Frei lieferte sich im Vorjahr eines der spannendsten Rennen des Jahres und gewann das U23 Rennen im Zielsprint. Bei ihrem Auftritt in der Elite positionierte sie sich von Beginn an in der fünfköpfigen Spitzengruppe und hielt sich dort auch bis ins Ziel. Das Rennen war geprägt von vielen Positionskämpfen, taktischen Manövern auf der windigen Start/Zielgeraden und vielen Defekten und Stürzen auch weit vorne im Feld. Die U23 Europameisterin hielt sich so gut es ging aus allen „Scharmützeln“ heraus und kämpfte bis zum Schluss: „Ich bin natürlich happy mit meinem Ergebnis auch wenn das heute ein hartes Stück Arbeit war. Ich konnte mich in der Startrunde schon gut nach vorne arbeiten und dann schnell mit einer Gruppe absetzen. Auch wenn ich das Tempo ganz vorne nicht ganz mitgehen konnte, bin ich sehr glücklich mit meinem Rennen und dem Ergebnis. Ich freue mich auf die  Meisterschaften nächste Woche und auch auf den nächsten Weltcup bei dem wir als führendes Team wieder mit gelben Nummern starten dürfen.“

Foto: Andreas Dobslaff

Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com

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