Team Texpa-Simplon - Stellungnahme zum Fall Christina Kollmann-Forstner
Am 30.3.19 hat uns Christina informiert, dass sie ihre Karriere aufgrund von gesundheitlichen Problemen beenden möchte. Diese Entscheidung kam für uns sehr überraschend, da sie kurz davor noch komplett in der Saisonplanung für 2019 steckte. Da wir jedoch keinen Grund hatten an ihrer Aussage zu zweifeln, haben wir den Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen vorzeitig aufgelöst.Die anschließende Pressemitteilung hatten wir nach unserem damaligen Informationsstand verfasst und enthält leider Aussagen, die, wie wahrscheinlich noch vieles während der Zusammenarbeit mit Christina Kollmann-Forstner, nach aktuellem Stand wohl nicht mehr der Wahrheit entsprechen. Wir müssen davon ausgehen, dass der wahre Grund für ihren Rücktritt die seit Februar laufenden Ermittlungen gegen Marc Schmidt (Erfurt) war.
Dazu der chronologische Ablauf und der aktuelle Stand unserer Informationen.
Im Februar 2019 fíndet im Rahmen der Operation Aderlass während der Nordischen Ski WM, in Seefeld und Erfurt ein polizeiliches Einschreiten gegen eine international agierende Tätergruppe statt. Von der Tätergruppe wurden professionelle Topathleten mit Dopingmaßnahmen betreut. Bis 29.3. laufen alle Planungen bei Christina Kollmann-Forstner normal für die 2019er Saison.
Am 30.3. bittet sie uns per Whatsapp um ein Telefongespräch, was am 30.3. abends stattfindet. Dabei teilt sie uns ihren Rücktritt mit. Diese Info und ihre Begründung veröffentlichten wir anschließend in einer PM und auf Social Media. Am 16.4. werden wir vom BKA Wien telefonisch und schriftlich darüber informiert, dass in der Ermittlungssache um einen deutschen Mediziner auch gegen Christina Kollmann-Forstner in Österreich wegen Sportbetrugs ermittelt wird. Dazu werden wir zwecks Feststellung der Schadenssumme um Übermittlung von Vertrags-und Sponsoringunterlagen ersucht. Dieser Anfrage sind wir sofort nachgekommen. Dabei ging es um den Zeitraum von Ende 2016 bis Februar 2019. Christina Kollmann soll bei der Polizei ihre Dopingpraktiken eingestanden haben.
Vom ersten Tag an als wir vom Fehlverhalten von Christina Kollmann-Forstner informiert wurden, stand für uns fest, dass wir alles dazu beitragen werden, um die Ermittlungen weiter zu bringen.
Zu keinem Zeitpunkt wusste weder die Teamleitung noch ein Team-Mitglied von Christinas Dopingpraktiken. Nachdem wir von den Ermittlungen erfahren hatten, haben wir alle unsere Sponsoren informiert, weil für uns von Anfang an nur Offenlegung aller Informationen und Transparenz in Frage kam. Die Verzögerung der Veröffentlichung ist der Tatsache geschuldet, dass wir erst rechtlich klären mussten, welche Informationen wir öffentlich machen können und wir uns mit dem BKA Wien abgestimmt haben, um die Ermittlungen nicht zu beeinflussen.
Wir sind immer noch extrem geschockt über diese Nachricht und massiv enttäuscht von Christina Kollmann-Forstners Verhalten. Nach einem ersten schwierigen Jahr (2017) im Team, haben wir ihr eine zweite Chance und viel Freiraum gegeben, nur um jetzt herauszufinden, dass sie uns von Anfang an belogen hat. Es tut uns extrem leid für alle Fans und unsere Team-Fahrer, die durch Christinas Verhalten in Mitleidenschaft gezogen wurden. Genauso tut es uns für ihre ehemaligen Konkurrentinnen im Wettkampf leid, die um ihren sportlichen Erfolg betrogen wurden.
An dieser Stelle möchten wir ein riesiges Dankeschön an all unsere Sponsoren aussprechen, die uns in dieser schwierigen Zeit weiter ihr Vertrauen schenken und die teils langjährige Zusammenarbeit fortsetzen.
Wir werden auch weiterhin alles tun, was zur kompletten Aufklärung des Falles beitragen kann.
Team Leitung
Texpa-Simplon
Alfred Vonhausen
Oliver Vonhausen
Weitere Informationen unter www.mtb-texpa-simplon.de