MTB Sport News Oktober 2018 08 - www.mtb-sport.de - die Mountainbike Seite im Netz!

Direkt zum Seiteninhalt

Lexware Mountainbike Team - Epic Israel / Etappe 2 - Taktisch klug agiert und Führung ausgebaut

Das Lexware-Duo Max Brandl und Georg Egger hat auf der 96 Kilometer langen zweiten Etappe des Epic Israel mit dem dritten Tagesrang seine Führung im Gesamtklassement ausgebaut. Die Teamgenossen David List und Luca Schwarzbauer kamen im Kibutz Ma’ala Hamisha als Elfte ins Ziel.  

Der 21-jährige Max Brandl und sein 23-jähriger Teamkollege Georg Egger agierten auf dem zweiten Tagesabschnitt des Epic Israel taktisch klug wie alte Etappenhasen. Sie ließen sich nicht aus der Ruhe bringen als London-Olympiasieger Jaroslav Kulhavy und sein tschechischer Landsmann Matous Ulman, sowie die beiden Kanadier Andrew L’Esperance und Raphael Gagné nach etwa 20 von 96 Kilometern eine Attacke lancierten. Beide Paarungen hatten am ersten Tag bereits viel Zeit verloren und die beiden Lexware-Piloten im gelben Leaderjersey hatten sich vorgenommen „defensiv“ zu agieren. So war es der Österreicher Karl Markt, am ersten Tag mit Kollege Gregor Raggl nur fünf Sekunden langsamer als Brandl/Egger, der viel Führungsarbeit verrichtete und den Abstand nach vorne im Rahmen von rund zwei Minuten hielt. Egger und Brandl behielten auch die Nerven als die beiden Ungarn Marton Dina und Attila Valter bei Kilometer 80 einen Angriff wagten. „Das war uns noch zu früh“, erklärte Egger. Valter und Dina kamen bis auf 30 Sekunden ans Spitzenquartett heran, doch als es in den vorletzten Anstieg hinein ging, zog Kulhavy das Tempo an.

„Georg kurz zugenickt und los gefahren“
Max Brandl und Georg Egger bliesen dann in diesem vorletzten Anstieg, etwa acht Kilometer vor dem Ziel zur Attacke. „Ich habe noch die ersten hundert Höhenmeter abgewartet, Georg dann kurz zugenickt und bin dann los gefahren“, erklärte Brandl wie es zum Angriff kam. Das Lexware-Duo konnte Raggl und Markt, sowie die weiteren verbliebenen Begleiter abschütteln, die Kanadier passieren und im extrem steilen Schluss-Anstieg bis auf zehn Sekunden an die Ungarn heranfahren. Ehe dann Brandl kurz eine Abzweigung verpasste, so dass es schließlich 21 Sekunden waren, die sie gegenüber den Magyaren verloren. 2:07 Minuten waren es gegenüber Kulhavy und Ulman, denen sie im Schlussanstieg noch eine Minute abknöpfen konnten. „Ich hatte heute am letzten Anstieg auf jeden Fall noch Zucker im Körper“, konstatierte Georg Egger, der am ersten Tag dort ziemlich leiden musste. „Ich war froh, dass ich wusste, wie lang der Berg ist.“ Gegenüber Karl Markt und Gregor Raggl konnten die beiden Biker vom Team aus dem Hochschwarzwald ihren Vorsprung von fünf Sekunden auf 2:44 Minuten ausdehnen. Im Blick auf die finale Etappe über 60,5 Kilometer (1350 Höhenmeter) meinte Max Brandl: „Wir werden versuchen wieder so wenig wie möglich zu ackern und ohne Defekt durchzukommen. Wenn wir am Ende nicht eingehen, sieht es ganz gut aus.“ Valter und Dina überholten die Italiener Damiano Ferraro/Gioele de Cosmo und gehen mit 4:11 Minuten Differenz auf Brandl/Egger in die Schluss-Etappe.

Mit Gummibärchen ins Ziel gerettet
Beim zweiten Lexware-Duo Luca Schwarzbauer und David List lief es an diesem Freitag nicht perfekt. Es begann mit einem Sturz von David List, noch während der neutralisierten Startphase. Eigentlich sollten da Alle langsam fahren und ihre Position halten, doch weil es bergab ging kam es da zu Turbulenzen. „Mich hat einer von links am Ellbogen touchiert und ich bin nach rechts gestürzt“, berichtete David List im Ziel. Schürfwunden und Prellungen waren die Folge, auch wenn List die Fahrt rasch fortsetzen konnte und er sich mit Schwarzbauer dann gleich in der Spitzengruppe wiederfand. Unabhängig davon bekannte List, dass es bei ihm lange nur „extrem zäh“ vorwärts ging. „Es ging nur ums Überleben“, bekannte List. „Luca ging es bis Kilometer 70 ziemlich gut und ich musste immer schauen, dass ich dran bleibe. Nach 60 Kilometer 60 musste ich dann aber endgültig mein Tempo fahren.“ An der nächsten Verpflegungszone kam Abhilfe. „Da habe ich Cola zu mir genommen, das hat mich wiederbelebt und unten konnten wir wieder zur Verfolgergruppe aufschließen“, so List. So weit so gut. Doch nachdem der Friedrichshafener seine Schwächephase hinter sich hatte, erwischte es Luca Schwarzbauer.

Mit Beginn des vorletzten Anstiegs, knapp zehn Kilometer vor dem Ziel, brach der Nürtinger plötzlich ein. „Bis dahin lief es perfekt und ich habe mich komfortabel gefühlt. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass ich unterversorgt bin, aber es hat auf einmal einen riesigen Schlag getan“, berichtet Schwarzbauer von der Schlussphase. Drei Gel-Rationen nahm er zu sich und dann auch noch Gummibärchen. „Ich habe mich gleich versorgt, aber es hat ewig gedauert bis das gezündet hat“, so Schwarzbauer. „Erst in den letzten fünf Minuten ging es wieder.“ List unterstützte seinen Kameraden so gut es ging, doch es gingen natürlich Zeit und Plätze verloren. 12:49 Minuten verlor das Duo auf die Tagessieger Kulhavy/Ulman (3:51:57). Sie erreichten als Tages-Elfte das Ziel und verloren in der Gesamtwertung einen Platz. Als Siebte gehen sie am Samstag mit 2:05 Minuten Rückstand in den Jerusalem Mountains in die letzten 61,5 Kilometer.

Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de

Photos: © 2018 EGO-Promotion
Photographen: Armin M. Küstenbrück - EGO-Promotion

Zurück zum Seiteninhalt