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CENTURION VAUDE ist Vizeweltmeister

Daniel  Geismayr vom Team CENTURION VAUDE holt sich in einem packenden Rennen  den Vizeweltmeistertitel. Die Ziele und Messlatte waren nach Bronze bei  den Mountainbike Marathon Weltmeisterschaften 2017 hoch und wurden heuer  mit einer Glanzleistung wahrlich getoppt.
 

Mit den drei Fahrern Geismayr, Jochen Käß und Markus Kaufmann war man an  der WM in Italien, immer im Blick der bekannten „drei Zinnen“,  vertreten. Anstatt des bekannten Teamtrikots ging es dieses Mal in den  Farben der österreichischen und deutschen Nationalmannschaft an den  Start der WM. Eine knallharte Strecke, die wohl anspruchsvollste bisher,  mit 102km und weit 4.200 Höhenmetern sollte dafür sorgen, dass nur die  stärksten vorne landen. Nach Rang drei im Vorjahr wurde der Name  Geismayr in vieler Munde hoch gehandelt, wobei es wie jedes Jahr etliche  Anwärter auf die Medaillen und das Regenbogentrikot gab.

Der Start in Auronzo di Cadoro war hektisch und an die 180 Biker machten  sich auf den Weg. Eine Gruppe von 20 Topfahrern fuhr mit hohem Tempo in  den ersten langen und steilen Anstieg mit 800Hm und sicherte sich  hierdurch einen ersten wichtigen Abstand zum Verfolgerfeld. Geismayr war  von Beginn an vorne mit dabei, Käß und Kaufmann in der Gruppe dahinter.  Beide hatten auch etwas Pech, als sie in durch einen Sturz gleich in  der Startphase aufgehalten wurden. Die Spitzengruppe vorne verkleinert  sich stetig und nach der Hälfte des Rennens setzten sich die späteren  Podiumshelden Henrique Avancini (Brasilien), Geismayr (Österreich) und  Hector Paez (Columbien) alleine ab.

Schnell war klar, dass diese drei Sportler das Rennen machen werden,  waren sie ähnlich stark und agierten alle auch taktisch clever  unterwegs. Während Geismayr wohl der stärkste am Berg war, konnte vor  allem Cross-Country Spezialist Avancini die kleinen Lücken bergab immer  wieder locker schließen. „Einmal wurde es kritisch, wo ich in einer  technischen Strecke aus den Pedalen rutschte. Das nutzen Avancini und  Paez umgehend die Chance und fuhren wenige Meter davon. Es kostete mich  sehr viel Kraft dieses Loch wieder zu schließen. Ähnlich erging es aber  den zweien, wenn ich am Berg Gas gegeben habe“, berichtete Geismayr über  den Rennverlauf. Das Finale war somit ein spannender Krimi und nach  über fünf Stunden Fahrzeit und etlichen Bergen, sollte also der Sprint  über den WM Titel entscheiden. Dennoch probierte es Geismayr noch einige  Mal, die Lücke ging aber nie richtig auf und lediglich Paez geriet  etwas ins Hintertreffen. Die letzten Meter wurden somit ein Zweikampf  zwischen Avancini und Geismayr, wobei sich am Ende der brasilianische  MTB Profi mit 1,8 Sekunden Vorsprung das Regenbogentrikot auf der  Marathondistanz sicherte.

„Als ich realisierte dass es nach der WM 2017 wieder ein Sprintfinale  geben wird, dachte ich mir nur, nicht schon wieder. Da fährst du mehr  als fünf Stunden durch die Dolomiten und dann entscheiden Sekunden. Aber  ich habe alles probiert. Ich bin anfangs sehr zurückhaltend gefahren um  Kräfte zu schonen und als es drauf ankam, drehten die Beine und das  Material wie sie sollten. Vorne waren wir alle auf einem ähnlichen  Level. Dass zeigt auch die Leistungsdichte der Weltelite, da sind kleine  Dinge Entscheidend. Der Vizeweltmeister ist für mich mehr wie nur eine  Bestätigung. Es ist Motivation und Antrieb sowie eine große Portion  Lust, dieses Rennen einmal zu gewinnen. Ein dickes Danke an die gesamte  CENTURION VAUDE-Familie, ohne die wäre meine Leistung von heute nicht  möglich gewesen“, so Geismayr nach dem Rennen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                
Jochen Käß und Markus Kaufmann mit gemischten Gefühlen
 

Die zwei deutschen Käß und Kaufmann erreichten die Ränge 27 sowie 30 und  waren nicht ganz zufrieden mit ihrem Rennen. Während Käß eine gute  Vorbereitung und auch einen guten Start in die WM hatte („Die ersten  45km waren super und liefen nach Plan“), verkrampfte bei ihm zunehmend  der Rücken und dann auch die Beine, so dass er nicht mehr seine volle  Leistung abrufen konnte. Kaufmann war schon in der Vorbereitung  gehandicapt und haderte lange mit seinem Start. Unter diesen Vorzeichen  konnte er dennoch ein solides Rennen abliefern und war am Ende auch  froh, doch gestartet zu sein. „Meine Ansprüche sind zwar andere, aber  eine WM und im Nationaltrikot zu fahren ist dann doch irgendwo immer  besonders. Außerdem konnte ich mich so vor Ort besser über die  sensationelle Leistung von Daniel freuen, das war ein Wahnsinns Ritt von  ihm“, so sein Fazit.

„Einfach sensationell”, so auch Teamchef Richard Dämpfle zur Leistung  seines Schützlings. „Wir haben unseren Status als eines der weltbesten  Marathon Teams nicht nur bestätigt, sondern dieses Jahr eher ausgebaut.  Landesmeister in Österreich und Vize in Deutschland. Die Transalp ein  sechstes mal gewonnen. Etappensiege sowie kurzzeitig im gelbem Trikot an  der Cape Epic. Und jetzt Vizeweltmeister. Die Zielsetzung und auch  logische Konsequenz für 2019 sollte klar sein...”

Weitere Informationen unter www.team-centurion-vaude.de

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