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Lexware Mountainbike Team - Lennart Krayer fährt zweimal in die Top Ten

Der  Name leitet sich aus der Tupi-Sprache ab und bedeutet "schöne Stadt": In  Mairiporã nördlich von Sao Paulo traf sich die Moutainbike-Weltelite  zum ersten Weltcup der Saison. Im Staatspark Cantareira wurden der Short  Track (XCC) und die Cross-Country-Rennen (XCO) ausgefahren. "Der Wald  ist sehr dicht, fast schon dschungelartig und es gibt tolle exotische  Pflanzen hier", erzählt Max Brandl vom Lexware Mountainbike Team, "das  Klima ist schwül-warm". Lennart Krayer (Foto oben) gelang beim  Weltcup-Auftakt im Cross-Country-Rennen der U-23-Männer als Achter der  Sprung unter die Besten der Welt. Im Short Track tags zuvor war er  Neunter geworden. Carla Hahn, die ihre erste Saison in der Klasse U23  bestreitet, tat es ihrem Lexware-Teamkollegen gleich und beendete das  XCC-Rennen ebenfalls auf Rang neun. Im Eliterennen der Männer  verbesserte sich David List trotz eines Sturzes von Position 47 auf 22  und war zweitbester deutscher Starter. Nina Benz vom Team aus dem  Hochschwarzwald war in Mairiporã nach ihrer Knie-Zwangspause nicht am  Start, ebenso wie U-23-Teamkollegin Sina van Thiel, die sich nach einer  Krankheit zu Hause auskuriert.

Cross-Country-Rennen: "ne knackige Nummer im Dschungel"
Für Max  Brandl begann das Südamerika-Abenteuer alles andere planmäßig: Eine  Entzündung im Mund setzte ihm zu, tagelang konnte der 26-Jährige nicht  trainieren und war auf medizinische Hilfe vor Ort angewiesen: "Die  Menschen hier sind mega-nett und ultra-hilfsbereit." Aufgrund der  Entzündung musste der deutsche Doppelmeister auf einen Start im Short  Track und Cross-Country-Rennen verzichten. Teamkollege David List hatte  im Cross-Country-Rennen der Männer "eigentlich einen super Tag"  erwischt, wäre da nicht jener Sturz in der zweiten Runde gewesen, der  die Gesamtbilanz etwas trübte. "Ich bin am höchsten Punkt mit Nino  Schurter in die Abfahrt gegangen und dachte eigentlich, ich hätte ein  super Hinterrad erwischt" - der Schweizer ist immerhin zehnmaliger  Weltmeister gilt als sehr exzellenter Techniker und Abfahrer. Doch auch  solchen Größen unterlaufen Fehler: Schurter stürzte, David List konnte  nicht mehr ausweichen und kam ebenfalls zu Fall. Zehn bis 15 Positionen  habe er dadurch verloren, schätzt der 24-jährige Student aus Freiburg.  Er fand seinen Rhythmus jedoch schnell wieder und fuhr das Rennen "mit  einem leicht schiefen Lenker" zu Ende. "Es war ein heißes und staubiges  Rennen, 'ne knackige Nummer hier im Dschungel", sagt er nach Rang 22 im  Endklassement, "alles in allem bin ich ganz happy, wie es gelaufen ist".

"Paul hatte einfach viel Pech, aber es geht ihm gut"
Mehr Pech als  Paul Schehl kann man in einem Rennen kaum haben. Das Unheil nahm schon  beim Cross-Country-Start der U23 seinen Lauf. "Die haben gesponnen",  sagt er, "einige sind losgefahren, andere nicht". Vor dem 19-Jährigen  bremste ein Konkurrent urplötzlich, Schehl fuhr ihm ins Hinterrad "und  wie viele dann ich mich reingefahren sind, keine Ahnung". Er lag am  Boden, die Schulter war lädiert. Bremscheibe, Lenker und Schaltwerk  waren verzogen, er bog gerade, was er halbwegs gerade biegen konnte und  setzte das Rennen fort. Zwei Stopps in der Tech-Zone waren dennoch  vonnöten, überdies stürzte er im Steinfeld. Er schwang sich noch einmal  auf sein Bike, als ihm jedoch die Kette riss, war es aus und vorbei.  Paul Schehl stieg aus. "Die Vewirrung beim Start wurde duch einen Hänger  der Anzeigetafel ausgelöst", sagt Lexware-Teamchef Daniel Berhe, "Paul  hatte einfach viel Pech, aber es geht ihm gut".

Auch Teamkollege Lennart Krayer hadert mit dem Rennauftakt der  U-23-Klasse: "Keiner wusste so recht, wann er losfahren soll. Es war ein  verzögerter Start, irgendwie ganz komisch". Der 22-Jähre kam jedoch  ohne bleibende Schäden durch das Anfangs-Kuddelmuddel, am ersten  Steilstück musste er jedoch aufgrund eines Staus runter vom Rad und  laufen. Anschließend kam Krayer jedoch richtig gut in Fahrt und lag auf  Position fünf, als ihn ein Sturz kurzzeitig ausbremste. Er fiel etwas  zurück und kämpfte fortan mit Sandre Rokke um den siebten Platz. "Der  Norweger war am Schluss im Flachen stärker", sagt Lennart Krayer nach  dem Duell, als Achter stellt er dennoch voller Vorfreude fest: "Nächste  Woche starte ich beim Short Track aus der ersten Reihe."

Beim Cross-Country-Sieg der Deutschen Kira Böhm (Weilheim) im  U-23-Rennen der Frauen zeigte auch Carla Hahn vom Lexware Team in ihrem  ersten Weltcup-Einsatz über die längere Distanz eine formidable  Leistung. Mit Volldampf starten, das ist genau ihr Ding. In der  Startloop führte die 18-Jährige das Feld an, "es war ein Mega-Gefühl, in  einem Weltcup auf Position eins zu fahren. Richtig krass". In der  ersten Runde spürte sie dann einen Stich in der Leistengegend, "keine  Ahnung, was das für ein Viech war. Es hat aber verdammt weh getan", sagt  die 18-Jährige. Sie bekam Krämpfe in der linken Po-Backe, verwarf  jedoch die schlechten Gedanken und wollte sich nicht unterkriegen  lassen. Von Runde zwei an wurde sie stetig schneller und sicherte sich  den elften Platz. "Ich bin mega-happy mit meiner Performance. Ich kam  auch mit der hohen Luftfeuchtigkeit gut zurecht".

Short Track: "Am Schluss hat mir etwas der Dampf gefehlt"
Das  Short-Track-Rennen der U-23-Männer in Mairiporã hatte sehr hektisch  begonnen. Nach Startposition 16 verlor Lennart Krayer anfangs etwas an  Terrain, von Rang 20 kämpfte er sich jedoch peu à peu wieder nach vorne  und biss sich letztendlich als Neunter in den Top Ten fest. "Platz neun  ist ein guter Start in die Weltcupsaison. Ich hatte gute Beine."  Lexware-Teamkollege Paul Schehl war als Zwölfter ebenfalls zufrieden:  "Ich bin ein kontrolliertes Rennen gefahren. Es ging schon ganz gut, ich  bin happy mit dem Ergebnis, sagt der 19-Jährige, "zum Schluss hat mir  etwas der Dampf gefehlt".

Das erste Weltcuprennen ihrer Laufbahn endete für Carla Hahn in den Top  Ten. "Das war mega-mega-geil, hat Bock gemacht", frohlockt die  18-Jährige nach dem neunten Platz im Short-Track-Rennen der U-23-Frauen,  das ebenfalls Kira Böhm gewonnen hat. Auch hier war die Startphase  holprig:  "Die vor mir sind nicht  weggekommen und anfangs war ich  Vorletzte", erzählt Carla Hahn, "am ersten Anstieg habe ich dann viele  überholt". Die Neu-Freiburgerin mag es, gleich am Anfang in den roten  Bereich zu gehen: "Short Track ist deshalb wahrscheinlich meine stärkste  Disziplin." Durch einen Stau, der sie zum Absteigen zwang, fiel sie  noch einmal etwas zurück, ihre anschließende Aufholjagd war jedoch  unwiderstehlich. Im Sprint mit der Österreicherin Katharina Sadnik um  Rang acht zog Hahn zwar den Kürzeren, stellte aber zufrieden fest:  "Platz neun im ersten Weltcup, was will man mehr."

Das nächste Highlight:
Zweiter Mountainbike-Weltcup in Araxá im brasilianischen Bundesstaat  Minas Gerais: 19. April, 14 Uhr, Short Track (XCC) der U-23-Frauen;  14.35 Uhr: Short Track der U-23-Männer. 20. April, 12 Uhr: Short Track  der Frauen-Elite; 12.35 Uhr: Short Track der Männer-Elite; 15 Uhr:  Cross-Country-Rennen (XCO) der U-23-Männer. 21. April, 10.30 Uhr,  Cross-Country-Rennen der U-23-Frauen; 13.15 Uhr, Cross-Country-Rennen  der Frauen-Elite; 15.30 Uhr: Cross-Country-Rennen der Männer-Elite.

Fotos: (c) Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion

Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de

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