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Team Lexware beim zweiten Mountainbike-Weltcup der Saison in Araxá/Brasilien - David List verbessert sich von Rang 62 auf 14  und Carla Hahn wird Weltcup-Dritte: Wow!

Ein  bisschen Abenteuer ist inklusiv. Bevor der Mountainbike-Weltcuptross in  Brasilien von Mairiporã zum nächsten Rennen nach Araxá aufbrach, hieß  es, dass man auf dem Weg dorthin mit Schotterwegen und Outback rechnen  müsse. Ganz so schlimm kam es dann doch nicht: "Die letzten 80 Kilometer  waren schon auf einer Straße, allerdings auf einer mit recht vielen  Schlaglöchern. Unterm Strich aber noch ganz gut zu fahren", sagt David  List (Foto oben) vom Lexware Mountainbike Team, der sich im  Cross-Country-Rennen (XCO) der Männer von Position 62 nach der ersten  Runde bis auf Rang 14 nach vorne kämpfte und bester deutscher  Weltcup-Starter in Araxá war. Besser platziert war der 24-Jährige im  Männer-Weltcup noch nie. Teamkollegin Carla Hahn trat im brasilianischen  Hinterland zu ihren Weltcuprennen Nummer drei und vier an und sicherte  sich im Short Track (XCC) den dritten Platz, im Cross-Country-Rennen  ließ sie Rang sieben folgen. Es ist ihre erste Saison in der  U-23-Klasse, was für ein großartiger Einstieg! Im Cross-Country-Rennen  der U-23-Männer zeigte Paul Schehl vom Team aus dem Hochschwarzwald  ebenfalls eine Topleistung und sicherte sich mit Rang neun sein erstes  Top-Ten-Ergebnis in einem XCO-Weltcuprennen.

Cross-Country Elite: "Hätte nicht gedacht, dass es soweit nach vorne geht"
"Die Strecke  in Araxá ist deutlich technischer und anspruchsvoller als die in  Mairiporã", hatte David List vor dem Cross-Country-Rennen der Männer  berichtet, "einige Uphills sind tricky, es gibt große Absätze und große  Sprünge". Der Student aus Freiburg kam auf dem stellenweise kniffligen  Kurs westlich von Belo Horizonte bestens zurecht "nach einem sehr  widrigen Start. Ich habe dann aber sehr schnell meinen Rhythmus gefunden  und konnte an den Anstiegen gut überholen". Nach der zweiten Runde war  er 44., nach Runde vier bereits 29. In der siebten von neun Runden  schnappte er sich seinen ehemaligen Teamkollegen Luca Schwarzbauer  (Canyon), der zuletzt stets bester Deutscher im Weltcup gewesen war. Mit  der schnellsten Rundenzeit am Schluss schob sich David List noch auf  den 14. Platz vor. "Ich habe schon mitbekommen, dass ich tendenziell  recht schnell nach vorne fahre, ich hätte aber nicht gedacht, dass es  soweit nach vorne geht."  Er sei "happy, dass jetzt auch mal im Weltcup  ein gutes Ergebnis dasteht". Seine Rundenzeiten belegen, dass es für ihn  auch mal Richtung Top Ten gehen könnte, wenn er aufgrund seiner  Startposition anfangs nicht im großen Pulk der mehr als 100 Starter  feststeckte. Rang 25 im UCI-Ranking macht Hoffnung.

Für Max Brandl vom Lexware Team endete die Brasilien-Reise versöhnlich.  Nachdem er anfangs mit einer Entzündung zu kämpfen hatte und in  Mairiporã nicht starten konnte, trat er in Araxá zum XCO-Rennen an.  Allerdings mit nur wenigen Trainingseinheiten in den Beinen nach der  Zwangspause, "deshalb war alles andere als klar, wie der Wettkampf  laufen würde", sagt Brandl. In Runde eins lag er auf Position 59, auch  er machte fortan Boden gut, wenngleich nicht mit derselben Rasanz wie  David List. In der sechsten Runde schaffte Brandl den Sprung unter die  besten 40, mit einer guten Schlussrunde sicherte er den 35. Platz ab.  Mit Blick auf die Vorgeschichte ein mehr als respektables Ergebnis. Eine  Energieleistung. "Mit dem Rennen bin ich sehr zufrieden und happy, dass  meine Beine, die nicht sehr spritzig waren, über die gesamte Renndauer  Leistung produzieren konnten", sagt der 26-jährige deutsche  Doppelmeister. Zuversichtlich gehe er nach der 36-stündigen Heimreise in  die nächste Trainingswoche. "Ich denke, dass ich den  Trainingsrückstand, den ich mir hier eingehandelt habe, bis zum nächsten  Weltcup in Nove Mesto ausgeglichen habe", sagt Brandl.

Cross-Country U23: "Endlich hat es mal geklappt mit den Top Ten"
Bereits in  ihrer ersten U-23-Saison beißt sich Carla Hahn beständig unter den  besten zehn im Weltcup fest. Auf dem Cross-Country-Kurs von Araxá konnte  sie sich in der letzten Runde aus einer Vierergruppe absetzen und Rang  sieben sichern. "Das ist ein ultra-geiles Ergebnis, ich bin mega-happy",  sagt die 18-Jährige, die zu Beginn des Rennens Schwierigkeiten hatte:  "In der ersten Runde habe ich mich schlecht gefühlt. Ich habe nicht  wirklich Luft bekommen und die Beine waren deshalb nicht so richtig  frei." In der zweiten Runde begann ihre Aufholjagd, die sie erfolgreich  als Siebte abschloss. Im UCI-Ranking nimmt die U-23-Novizin nun  ebenfalls den siebten Platz ein.

"Endlich hat  es mal geklappt mit den Top Ten", sagt Paul Schehl, der im zweiten Jahr  bei der U23 antritt. "Mega zufrieden" sei er, "es hat alles super  funktioniert, war ein tolles Rennen". Der 19-Jährige etablierte sich  nach einem guten Start früh in der Spitzengruppe des  Cross-Country-Rennens, "leider habe ich ungefähr bei der Rennhälfte die  Gruppe verpasst, die um Rang fünf kämpfte". Er fuhr lange im gleichen  Abstand hinterher, konnte die Lücke aber nicht schließen. "In der  letzten Runde habe ich dann noch den Norweger gecatcht", sagt Schehl,  der mit seiner zweitbesten Rundenzeit am Schluss ein starkes Finish  hinlegte und sich Platz neun sicherte.

Teamkollege Lennart Krayer, beim Weltcup-Auftakt  eine Woche zuvor  zweimal unter den besten zehn, war mit Rang zwölf im Endklassment des  XCO-Rennens der U23 nicht zufrieden: "Das ist nicht ganz das, was ich  mir vorgestellt habe". In der Nacht vor dem Rennen habe er sich nicht  gut gefühlt, die möglichen Auswirkungen spürte er unter Belastung: "Ich  hatte anfangs nicht so den Druck, insofern habe ich für mich noch das  Beste herausgeholt". Nach dem Start von Position 19 kam der 22-Jährige  erst spät in Schwung und realisierte in der letzten von sieben Runden  seine schnellste Zeit. "Das Rennen war zu kurz für mich, ich hätte noch  ein oder zwei Runden mehr gebraucht, um wieder unter die ersten zehn zu  kommen", sagt Krayer.

Short Track: "Ich bin ein bisschen sprachlos"
Carla Hahn  war nach Rang drei im Short-Track-Rennen der weltbesten  U-23-Mountainbikerinnen "ein bisschen sprachlos". Die 18-Jährige zählt  in der vier Jahrgänge umfassenden Nachwuchsklasse zu den jüngsten  Starterinnen, das Short Race in Araxá war erst ihr dritter  Weltcupeinsatz. "Ich kann es nicht richtig in Worte fassen, dass es so  gut funktioniert hat. Es war auf jeden Fall ein ultra-geiles Erlebnis."  Als Schnellstarterin bekannt, biss sie sich von Anfang an in der  Spitzengruppe fest. "Ich bin taktisch klug gefahren und habe mich  meistens auf den Positionen drei bis fünf aufgehalten." Erst in der  letzten von fünf Runden verlor sie den Kontakt zur deutschen Siegerin  Kira Böhm sowie der zweitplatzierten Emily Johnston (Kanada) und  erreichte das Ziel als Dritte mit 14 Sekunden Rückstand. "Ich bin  mega-mega-happy", jubelte Carla Hahn im Ziel.

Das U-23-Rennen der Männer war eine wilde Hatz. "Es war ein sehr  schnelles Rennen", sagen Lennart Krayer und Paul Schehl übereinstimmend.  Technische Schwierigkeiten fehlten, die das Feld hätten bremsen können,  lediglich ein kurzer, knackiger Anstieg war zu meistern. Paul Schehl  kam auf dem Hochgeschwindigkeits-Kurs besser zurecht als Krayer, der  lange Anstiege mag. Schehl hielt sich lange unter den ersten zehn auf,  erst gegen Ende fiel er auf den 13. Platz zurück. Unzufrieden war er  dennoch nicht: "Das Race war ziemlich gut, ich hatte keine Probleme",  sagt der 19-Jährige, "in den letzten zwei Runden hat etwas der Strom  gefehlt, um weiter nach vorne zu kommen. Ich konnte keinen mehr  drauflegen". Krayer beendete das Short Race nach einem Start aus der  ersten Reihe auf Rang 19: "Der Berg war zu kurz und im Flachen war ich  nicht so drin, wie ich dachte. Da wurde ich durchgereicht."

Das nächste Highlight:
Zweites Cross-Country-Bundesligarennen "Bike the Rock" in Heubach sowie  Wettkämpfe der "Junior Series": Sonntag, 28. April, 9 Uhr Junioren;  10.45 Uhr Männer U23; 13 Uhr Juniorinnen/Frauen U23/Frauen Elite; 15 Uhr  Männer Elite.

Fotos: (c) Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion

Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de

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