MTB Sport News Dezember 2021 07 - www.mtb-sport.de - die Mountainbike Seite im Netz!

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ZEG - „E-Bikes und Fahrräder sind nicht ausverkauft, es ist genügend auf Lager!“ Entgegen der weit verbreiteten Wahrnehmung:
Keine Angst vor leeren Bike-Shops

Stehen  die Kunden im Fahrradhandel in leeren Verkaufsräumen? Derzeit ist es  eher umgekehrt: Gerade bei den Fachhändlern der ZEG – Europas größter  Zweirad-Einkaufs-Gemeinschaft – warten jede Menge aktueller E-Bikes und  Fahrräder darauf, gekauft zu werden. Höchste Zeit also, sich nach dem  Traumrad umzuschauen oder das eigene (E-)Bike zum Service zu bringen.

Wenn  sogar Oliver Welke in der „Heute Show“ darauf anspielt, muss es ja  stimmen: Nicht nur Elektronik oder Spielwaren, wenige Wochen vor  Weihnachten seien selbst Fahrräder sind nicht mehr zu bekommen!

Ganz aus der Luft gegriffen sind derartige Meldungen natürlich nicht.  Der Lockdown und ein sonniges Frühjahr sorgten 2020 für eine deutlich  gestiegene Nachfrage im Fahrradhandel. Vor diesem Hintergrund erhöhten  die Fachhändler für 2021 ihr Bestellvolumen – und das führt aktuell  dazu, dass Fahrradhändler nach einem Jahr mit großer Nachfrage und  reduziertem Angebot derzeit sogar das genaue Gegenteil erleben.

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für den Fahrrad- oder E-Bike-Kauf
„Derzeit kommen überraschend wenige Kunden zu uns“, wundert sich  ZEG-Fachhändler Klaus Schmitz aus Dorsten. „Die Leute denken, es sei  nichts da, dabei haben wir viel geordert und sind gut aufgestellt.“ Der  Geschäftsführer von Fahrrad Schmitz ist mit dieser Beobachtung nicht  allein – auf die Jahreszeit bezogen, sprechen viele Händler von einem  deutlichen Kundenrückgang. Dabei sei aktuell die beste Zeit, um ein  neues Fahrrad zu erwerben, findet Christoph Aalf von Zweirad Joos am  Bodensee. „Von Juni bis Oktober standen die Podeste im Laden leer, doch  jetzt sind sie wieder voll“, gibt er Entwarnung, mahnt aber auch:  „Kunden sollten die Gunst der Stunde nutzen und jetzt ihr Bike kaufen  oder bestellen.“ Doch zu lange aufschieben sollte man eine geplante  Anschaffung nicht, denn gerade beliebte Modelle stehen seiner Erfahrung  nach derzeit nur kurz im Laden: „Sie sind entweder schon von Kunden  reserviert oder werden schnell verkauft.“

Beim  ZEG-Fachhändler Denfeld in Bad Homburg sind derzeit rund 5.000 Räder im  Bestand – rund halb so viel wie üblich. „Im Prinzip können wir aber  trotzdem hundert Prozent des Sortiments abdecken, da keine Sparte  komplett ausverkauft ist“, so Mitgeschäftsführer Marc Denfeld. „City-,  Trekking- und Kinderräder sind in allen Bereichen vorhanden, E wie  Non-E.“ Die Lieferverzögerungen der vergangenen Monate hätten dabei auch  ihr Gutes, erklärt der Fachhändler. „Es treffen immer noch 2021er  Modelle ein, die im Preis attraktiver sind, da für 2022 die Preise noch  einmal angezogen haben.“

Volle Lager, keine Wartezeiten
Auch Martin Willner vom Fahrradzentrum Willner in Ingolstadt sieht die  Situation im Handel gelassen. Er habe vorausschauend und unternehmerisch  bestellt, sagt er, nun sei das Lager sogar voller als zu dieser Zeit  üblich. „Nur der unkluge Kaufmann spricht gerade von einer Krise“,  resümiert Willner, den höchstens die Sorge umtreibt, der Nachschub könne  ausbleiben. Auf die Lage bei den Ersatzteilen angesprochen, kann er  Entwarnung geben: „Auch in der Werkstatt wartet momentan niemand länger  als drei Tage auf einen Termin und es sind genug Ersatzteile da.“

Besser jetzt in die Werkstatt
Bei Europas größter Zweirad-Einkaufs-Gemeinschaft, der ZEG in Köln, mit  rund 1.000 Mitgliedsbetrieben und zahlreichen Eigenmarken überblickt  man die Situation von Händler- wie von Herstellerseite. Die ZEG-Händler  stehen mit ihrem Einkaufsverbund gut da und verfügen über eine große  Auswahl an Rädern. So schätzt man in der Zentrale die Lage deutlich  weniger dramatisch ein, als von den Medien dargestellt, mahnt aber  gerade bezüglich Reparaturen und Wartung zügiges Handeln an. Kunden  sollten jetzt das machen lassen, was zu machen ist – von Dezember bis Februar. Denn ab März ist eine Überauslastung mit langen Wartezeiten zu  erwarten. Dann nämlich werde sich das saisonbedingt hohe Kundenaufkommen  mit dem Aufbau von neuen Rädern überschneiden, der aufgrund der  Lieferverzögerungen später als sonst stattfände.

Hat Oliver  Welke also unrecht? Ein Fahrrad zu zersägen und jedem Kind eine Hälfte  zu schenken, wie in der Satiresendung gezeigt, ist in der aktuellen  Situation sicher nicht nötig. Auf die lange Bank schieben sollte man  Fahrradkauf und -reparatur aber auch nicht.


Fotos: (c) ZEG


Weitere Informationen unter www.zeg.de

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