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GHOST Factory Racing Team - Nicole Koller und Nadine Rieder neu im Team - Olympische Spiele in Tokyo als Saisonhöhepunkt

Auch der Mountainbikesport im Jahr 2020 war geprägt durch die weltweite Pandemie. Dennoch konnte die Equipe aus Waldsassen das Beste aus der Situation machen und feierte mit zwei zweiten Rängen in den verbliebenen Weltcuprennen und einer Silbermedaille bei der EM eine erfolgreiche Saison. Auch ein nationaler Meistertitel und zwei Siege in der Weltcupteamwertung stehen zu Buche. Mit der ehemaligen Juniorenweltmeisterin Nicole Koller aus der Schweiz und der amtierenden deutschen Marathonmeisterin Nadine Rieder aus dem Allgäu stoßen zwei verheißungsvolle Namen zum Team. Ein Höhepunkt neben den Weltcups wird natürlich der gemeinsame Weg zu den Olympischen Spielen in Tokyo.

Seit 2011 ist das GHOST Factory Racing Team als reines Damenteam auf internationalem Parkett unterwegs und damit erstmals als Werksteam von GHOST im internationalen Umfeld. Im Laufe der Jahre konnte das Team viele Medaillen und Siege erringen, doch die vergangenen drei Jahre waren sicherlich außergewöhnlich. Das Konzept, jüngeren Athletinnen an der Seite von erfahrenen Sportlerinnen die Chance zur Entwicklung zu geben, hat sich bewährt und gut funktioniert. 2019 und 2020 konnten die Waldsassener in allen Weltcups die Teamwertung gewinnen, den ersten Elite XCO Weltcup und viele weitere Erfolge. Diese Philosophie will das GHOST Factory Racing Team auch in Zukunft weiter verfolgen und insbesondere U23 Athletinnen auch in ihrem letzten Jahr der Nachwuchskategorie die Chance zur Entwicklung geben, anstatt sie bereits frühzeitig in die Eliteklasse aufsteigen zu lassen. „Sowohl Lisa Pasteiner als auch Caroline Bohe hatten dieses Jahr unfassbar viel Pech. Lisa hatte lange mit einer Infektion zu kämpfen und musste deshalb die kompakte Rennsaison auslassen. Caroline hat sich am Tag vor der dänischen Meisterschaft (und damit in der Woche vor dem ersten Weltcup) das Schlüsselbein gebrochen und musste ebenfalls pausieren. Auch wenn sie ihre Leistungen dieses Jahr nicht beweisen konnten, haben sie noch alle Zeit der Welt das zu tun. Auf diesem Weg wollen wir sie gerne begleiten“, so Teammanager Thomas Wickles im Rückblick auf die Saison.

Das Team um die niederländische Meisterin Anne Terpstra (Niederlande), Lisa Pasteiner (Österreich) und Caroline Bohé (Dänemark) wird für dieses Jahr durch Nicole Koller (Schweiz) und Nadine Rieder (Deutschland) ergänzt. Die junge Schweizerin absolvierte in der speziellen Saison 2020 ihre ersten Rennen in der Elite und konnte vor allem mit dem neunten Platz bei ihrer ersten EM für Aufmerksamkeit sorgen. In Nicoles sportlicher Laufbahn musste sie sich zunächst zwischen Geräteturnen und Mountainbike entscheiden, gelangte dann aber glücklicherweise zum Offroadsport. Mit einer Berufsausbildung in der Tasche und dem Eintritt in die Spitzensport-RS der Schweizer Armee hat sich Nicole entschlossen, sich komplett auf die sportliche Karriere zu konzentrieren. Bereits in ihrem ersten Jahr als U23 Fahrerin durfte sie aufs Weltcup Podium steigen. Nicole konnte sich von Jahr zu Jahr steigern und brachte immer konstantere Leistungen und Resultate. „Nach vielen Jahren im gleichen Umfeld war es jetzt an der Zeit für einen Wechsel. Ich durfte bereits das komplette Team  kennenlernen und freue mich riesig auf die neue Saison. Es ist schön, nicht die einzige Frau zu sein und sich mit anderen austauschen zu können und gegenseitig von den gemachten Erfahrungen zu profitieren. Alle waren von Beginn an sehr offen und das gibt mir ein tolles Gefühl gut aufgehoben zu sein.“

Nadine war die vergangenen 7 Jahre in allen Wettkämpfen vor allem auf ihre Familie angewiesen, konnte im vergangenen Jahr dennoch einen beachtlichen Leistungssprung machen: „Ich habe bei einemTrainingslager meinen neuen Coach kennen gelernt und der hat so ziemlich alles auf links gedreht. Da waren sehr viele Veränderungen dabei und ich bin mir sicher, dass wir noch nicht alles perfekt optimiert haben. Es gibt also noch Potential.“ Ohne die Unterstützung ihrer Eltern wäre die Teilnahme an Rennen in den letzten Jahren aber nicht möglich gewesen, hierfür ist sie unendlich dankbar. „Auch wenn alles gut geklappt hat, war es doch auch eine Belastung, alles selbst zu organisieren und ich freue mich riesig, von nun an auf den Support des Teams zurückgreifen zu dürfen. Gerne möchte ich mich noch weiterentwickeln und ich denke, im GHOST Factory Racing Team habe ich die Chance, mein Potenzial voll auszuschöpfen. Vor allem fahrtechnisch möchte ich mich verbessern und hier bekomme ich vom Team die allerbeste Unterstützung. Nicht nur sportlich, sondern auch menschlich fühle ich mich bestens aufgehoben und ich freue mich auf die Zeit im Team!“

„Das erste Zusammentreffen mit dem neuen Team hat sich sehr gut angefühlt. Für uns im Team sind nicht nur die Ergebnisse einzig und allein entscheidend für die Auswahl einer Athletin - und nur so funktioniert unser Konzept. Wir verbringen im Laufe eines Jahres sehr viel Zeit miteinander und deshalb ist die menschliche Seite einer der wichtigsten Aspekte für die Zusammenstellung des Teams. Deshalb freuen wir uns jetzt natürlich auf die neue Saison mit bewährtem Personal und unserem Neuzugang, um gemeinsam für so viele Athletinnen wie möglich den Traum von den Olympischen Spielen in Tokyo wahr werden zu lassen“, so Thomas Wickles zum Ausblick auf die neue Saison.


Neben den Athletinnen haben sich auch am Material Veränderungen ergeben. Die deutsche Carbon-Manufaktur Bikeahead Composites wird einen noch größeren Anteil am perfekten Setup der Wettkampfgeräte haben. „Wir haben seit Jahren eine sehr enge Zusammenarbeit und freuen uns darüber, das noch zu vertiefen. Der Look der Bikes wird sich gravierend verändern, wir haben uns sofort verliebt. Insbesondere weil wir sehr eng in die Entwicklung eingebunden werden, erwarten wir uns die bestmöglichen Resultate aus der Kooperation“ so Wickles. Als neuer Partner ist Cadence Nutrition im Bereich Sportnahrungsmittel an Bord. Die Wurzeln liegen hierbei in Südafrika, dort konnte sich das Team auch schon in den vergangenen Jahren von den Produkten überzeugen: „Insbesondere bei unseren langen Trainingslagern in Südafrika war es nicht möglich alle Riegel und Gels von Europa mitzubringen, so sind wir auf Cadence gestoßen. Die Produkte haben uns derart überzeugt, dass wir letztlich dabei geblieben sind.“

Fotos: Irmo Keizer, Andreas Dobslaff

Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com

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