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Anne Terpstra gewinnt erneut in Andorra – Caroline Bohé komplettiert Podium - GHOST verteidigt erneut Führung im Teamranking

Das GHOST Factory Racing Team führt weiterhin das Teamranking an, die herausragenden Leistungen waren sicherlich der zweite Platz im XCC gefolgt vom Sieg im XCO für Anne Terpstra. Caroline Bohé komplettierte mit ihrem zweiten Podiumsergebnis auf Rang fünf das sensationelle Teamergebnis. Nicole Koller konnte in ihrem Rennen ebenfalls die Aufgaben umsetzen und war mit Rang 27 zufrieden. Nadine Rieder wurde 36. Finja Lipp zeigte erneut ein konstantes Rennen und beendete es wie in der Vorwoche auf Rang 15.

Der Bikepark in Andorra war zuletzt 2019 Austragungsort eines Mountainbike Weltcups und das Team und insbesondere Anne Terpstra haben besondere Erinnerungen an dieses Wochenende, feierte die Niederländerin doch ihren Weltcupsieg an eben jenem Tag. Die Strecke ähnelte auch 2022 noch dem Kurs von vor drei Jahren, insbesondere die Lage auf beinahe 2000 Metern Höhe macht es zu dem höchstgelegenen Rennen der Saison

Der Cross Country Short Track entscheidet wie üblich mit den ersten 24 Plätzen die Startaufstellung der ersten drei Reihen am XCO am Sonntag. Nadine Rieder verpasste diese Plätze nach zwei Stürzen relativ deutlich, Nicole Koller am Ende nur ganz knapp, die Höhenlage und Hitze selbst spät abends spielten der Schweizerin nicht in die Karten. Caroline Bohé war nach dem XCC der Vorwoche zunächst verhalten aber kontrolliert gestartet, arbeitete sich im Laufe des Rennens aber konstant nach vorne und konnte mit Rang elf Selbstvertrauen für Sonntag tanken und einen Platz in Reihe zwei sichern. Anne Terpstra war von Beginn an in der Spitzengruppe dabei, der Kurs lag ihr ähnlich gut wie bereits in 2019: „Ich wollte gut positioniert sein und trotzdem nicht überziehen, als dann die Lücken aufgingen, habe ich Ruhe bewahrt und in den letzten beiden Runden noch vier oder fünf Plätze gut gemacht. Dass es am Ende Rang zwei wird, hatte ich nicht erwartet. Der Kurs scheint mir besser zu liegen, jetzt bin ich gespannt auf Sonntag, es ist sicher speziell wieder hier zu sein und weckt tolle Erinnerungen an 2019.“

Finja Lipp hatte in der Vorwoche mit Bauchkrämpfen zu kämpfen, diese meldeten sich leider auch diese Woche: „Ich bin ehrlich gesagt nicht ganz happy mit dem Rennen, es wäre vermutlich mehr drin gewesen. Insbesondere weil ich klug und eher verhalten gestartet bin und zum Ende noch Reserven hatte. Doch jedes Mal, wenn es etwas schneller wurde, konnte ich mich kaum verpflegen.“ Dennoch zeigte sie in ihrem ersten U23 Jahr erneut eine starke Leistung, Finja wird die Überseeweltcups auslassen und zum Weltcupfinale wieder zum Team stoßen.

Nicole Koller hatte sich nach dem Rennen auf der Lenzerheide individuelle Ziele gesteckt, die nicht an Ergebnissen festgemacht sind. Diese konnte sie dann in den für sie ungeliebten Bedingungen in Andorra sehr gut umsetzen: „Platz 27 ist sicher nicht, wo ich gerne sein möchte, aber ich habe meine kleinen persönlichen Erfolge gefeiert, damit geht das Ergebnis auch in Ordnung. Es war so cool die beiden Mädels da oben zu sehen und wir konnten die Teamwertung erneut gewinnen, damit war das Wochenende ein toller Erfolg!“

Caroline Bohé war ähnlich sprachlos wie vermutlich viele im Zielraum als sie unerwartet als Fünfte die Ziellinie überquerte: „Tom hat mir schon zur Rennmitte gesagt, dass ich am Ende ums Podium kämpfen könnte, da lag ich aber gerade so in den TOP10, aber er sollte Recht behalten und im Verlauf des Rennens konnte ich mehr und mehr Fahrerinnen überholen. Das heute macht mich etwas sprachlos und kommt sicher unerwartet, diesen Tag mit Anne und danach mit dem gesamten Team auf dem Podium teilen zu können, war unbeschreiblich und ich bin einfach nur glücklich. Danke an alle!“ Bohé fuhr die schnellste letzte Runde des Rennens und schob sich von Rang acht noch auf Rang fünf nach vorne.

Anne Terpstra musste die ganze Woche mit dem Druck umgehen, der von außen auf sie einging, war sie doch die Siegerin der letzten Austragung des Rennens in Andorra. „Dieser Sieg hier bedeutet mir sehr viel, natürlich ist es auch erst mein zweiter Weltcupsieg und beide fanden hier statt. Was mir aber vermutlich am meisten bedeutet ist es, diesen Erfolg mit dem Team um mich herum teilen zu können. Ich hatte in den letzten Jahren nicht nur einfache Zeiten und sicher mussten andere manchmal darunter leiden. Das jetzt im Griff zu haben und diesen Erfolg unter diesen neuen Umständen feiern zu dürfen, macht mich stolz und bedeutet mir wirklich sehr viel. Danke an alle, die das möglich gemacht haben, ohne euch wäre das nicht machbar gewesen. Danke!“ Terpstra ging von Beginn an in Führung und gab diese auch über die Renndauer nicht mehr ab. Sie baute sich schnell ein Polster von 40 Sekunden auf und verwaltete das dann um 60 Sekunden bis ins Ziel. Es ist erst der zweite XCO Weltcupsieg für die Niederländerin und das GHOST Factory Racing Team. Damit rückte sie auch in der Weltcupgesamtwertung auf Rang zwei nach vorne.

Durch die starken Leistungen konnte das Team die Gesamtführung verteidigen und wird auch beim siebten Saisonrennen mit gelben Nummern an den Start gehen dürfen. „Heute ist sicher ein besonderer Tag für uns alle. Nicht nur der Weltcupsieg alleine, sondern alles das, was wir zusammen erreichen konnten, zeigte sich heute in so vielen Kleinigkeiten. Wir haben uns entschieden einige Sachen anders zu machen als es vielleicht für viele üblich ist, das hat heute wieder Bestätigung erfahren. Danke auch von mir an alle unsere Partner, die diesen Weg mit uns gehen und heute hoffentlich genauso überglücklich sind wie wir“, so der Teammanager Thomas Wickles nach dem Rennen.

Fotos: (c) GHOST Factory Racing Team / Irmo Keizer / Andreas Dobslaff

Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com

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