MTB Sport News Juli 2023 03 - www.mtb-sport.de - die Mountainbike Seite im Netz!

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Lexware Mountainbike Team - Sina van Thiel wird Fünfte und Lennart Krayer Siebter beim Cross-Country-Weltcup in Italien
 
Die  sportliche Leistung wird von vielen Faktoren beeinflusst. Schon  Kleinigkeiten können sich im Spitzenbereich massiv auswirken, so erklärt  sich, dass auf einen schlechten Mountainbike-Wettkampf nur wenig später  ein gutes Rennen folgen kann - oder anders herum. Ein Beispiel von  vielen: Lennart Krayer (Foto oben) vom Lexware Mountainbike Team. Nach  dem Short Track beim MTB-Weltcup in Val di Sole (Rang 25) hatte der  21-Jährige über fehlenden Druck in seinen trainierten Beinen geklagt,  doch nur drei Tage später erkämpft er sich mit Rang sieben im  Cross-Country-Rennen seine bisher beste Platzierung im U-23-Weltcup.  "Endlich konnte ich meine gute Form beweisen. Ich freue mich sehr über  das gute Ergebnis", sagt der Junioren-Weltmeister von 2020. Seiner Lexware-Teamkollegin Sina van Thiel erging es ähnlich. Im  Short-Track-Rennen hatte sie sich "nicht gut gefühlt"und war dem  Überhitzen nahe (15.), im längeren Cross-Country-Rennen behauptete sie  sich von Beginn an unter den ersten zehn und wurde Fünfte. "Ich bin mein  Ding gefahren und war vom Kopf her gechillt", sagt die deutsche  U-23-Meisterin. Nina Benz vom Team Lexware hat das Cross-Country-Rennen  der Frauen beim Weltcup in Italien als zweibeste Deutsche auf Rang 29  beendet, im Short Track war sie als 27. beste deutsche Starterin. Max Brandl musste das Männerennen nach einem Kreislauf-Kollaps aufgeben.

Short Track: "Ein total chaotisches Rennen"
Wettkampf-Auftakt  beim Weltcup in Val di Sole: die Short-Track-Rennen (XCC) der Klasse  U23. "Es war ein total chaotisches Rennen", klagt Paul Schehl, "es ging  ein Steinfeld hoch. Dort kam es immer wieder zu Problemen, wenn Fahrer  vornedran umfielen. Man musste dann auch absteigen und hochrennen". Der  "rock garden", durchsetzt mit großen, runden Gesteinsbrocken, war die  Schlüsselstelle des Short-Track-Kurses. "Für die, die vorne fahren, war  das eine geile Strecke, für die hinten um Platz 20 war sie nichts", sagt  Schehl. Der Schnellstarter büßte anfangs sogar einige Plätze ein und  wurde in der ersten Runde als 31. gelistet. "Ich habe alles probiert und bin richtig tief gegangen", erzählt der Junioren-Weltmeister, der seine  erste Saison in der U23 bestreitet. Er investierte viel und schaffte  den Sprung in die Top 20, "dann bin ich geplatzt, weil es immer wieder  diesen Ziehharamonika-Effekt gab". Schehl fiel zurück und beendete das  Auftaktrennen auf Platz 26.

Lexware-Teamkollege Lennart Krayer lag als 25. im Ziel einen Platz vor  Schehl. "Es war kein guter Tag, ich hatte nicht so den Druck und bin  deshalb nicht weiter vorgekommen." Für das Cross-Country-Rennen drei  Tage später war Krayer dennoch zuversichtlich: "Meine Form ist gut, die  Anstiege hier liegen mir."

Lexware-Teamkollegin Sina van Thiel hatte im U-23-Rennen der Frauen  ebenfalls Mühe. "Ich habe mich nicht gut gefühlt", sagt die 20-Jährige,  "das Rennen war sehr schnell und es war auch sehr heiß. Mein Kopf hat  bergauf geglüht". Lachend ergänzt sie: "Ich hatte das Gefühl, dass er  Funken sprüht." Nur zu Beginn des Rennens konnte sich die deutsche  U-23-Meisterin wie zuletzt in den Top Ten halten, anschließend fiel sie  auf Platz 15 zurück.

Tags darauf wurden die Short-Track-Rennen der Elite ausgefahren. Nina  Benz war morgens beim Training auf der Strecke, eine Runde absolvierte  sie schnell als Wettkampf-Vorbereitung für das Cross-Country-Rennen am  Sonntag. "Ich bin dann locker zurück in unsere Unterkunft gekommen und  habe noch einmal in die Startliste für den Short Track am Abend geschaut  und finde mich auf Position 40. Ich habe nicht damit gerechnet, dass  ich da fahre." Als Letzte ist sie in das Feld der besten 40 reingerutscht und hat sich "riesig gefreut". Die ersten drei Runden  "waren richtig gut", anschließend sei sie ein bisschen eingebrochen.  Rang 27 und somit dritte Startreihe für das Cross-Country-Rennen. "Ich  bin happy mit dem Feeling, denn es war mein erster Short Track in diesem  Jahr. Es war eine deutliche Steigerung gegenüber dem vorigen Jahr."

Beim Short-Track-Sieg des ehemaligen Lexware-Teamkollegen Luca  Schwarzbauer (Team Canyon) kam Max Brandl auf den 34. Platz. "Ich war  motiviert und habe mich auf die Strecke gefreut", sagt der deutsche  Meister aus Freiburg, "ich hatte aber einfach nicht die Beine für mehr,  das ist schade und enttäuschend". Hin und wieder taten sich Lücken vor  ihm auf und er konnte einige Positionen gutmachen, "die ich anschließend am Berg gleich wieder verloren habe". Brandls Blick geht nach vorn:  "Ich bin guter Dinge, dass es auf der schwierigen Cross-Country-Strecke  am Sonntag halbwegs läuft".

Sina van  Thiel vom Lexware Mountainbike Team kann es nicht fassen: Wie schon in  Leogang (Österreich) sichert sie sich auch beim Weltcup in Val di Sole  (Italien) den fünften Platz im Cross-Country-Rennen der U-23-Frauen.

Cross-Country: "Vielleicht habe ich am Anfang zu viel gewollt"
Die  Cross-Country-Strecke in Val di Sole ist extrem fordernd, technisch wie  physisch. "Der eine Teil ist natürlich, der andere Teil erinnert eher an  einen Bike Park", sagt U-23-Starter Paul Schehl, "die Strecke ist eine  Kombination aus zwei Welten". Er habe sich darauf extrem wohl gefühlt,  allerdings sei der Start wieder sehr chaotisch gewesen.Von Rängen  jenseits der 30 konnte sich der 19-Jährige bis auf Rang 19 vorarbeiten.  "Nach der ersten Runde hatte ich meinen Rhythmus gefunden", sagt er  zufrieden.

Teamkollege Lennart Krayer kam im Cross-Country-Rennen der U23 noch  besser zurecht, irgendwie hatte er zuvor geahnt, dass es sein Tag werden  könnte. Er zeigte eine imponierende Aufholjagd, die auf Rang sieben  endete: "Nach der ersten Runde war ich Top 30. Ich konnte mich  anschließend perfekt nach vorne arbeiten und war zwischenzeitlich sogar  unter den ersten fünf." Besser war Krayer im U-23-Weltcup noch nie. "Die  Strecke macht einfach Spaß. Es hat sich gut angefühlt." Benjamin Krüger  vom Team Lexware reihte sich auf Position 56 ins internationale  U-23-Klassement ein.

Chillen ist für Sina van Thiel eine Lebenseinstellung. Sie chillt vor  dem Wettkampf, sie chillt während des Wettkampfs, sie chillt  anschließend, sie chillt eigentlich immer. Sie versucht, in jeder  Situation entspannt zu bleiben. Sich keinen Druck zu machen. Das gelingt  ihr auch im Wettkampf "Ich habe mich nicht unter Druck gesetzt und bin  einfach Stück für Stück nach vorne gefahren." Während des U-23-Rennens  ertappte sie sich immer mal wieder bei "Konzentrationslücken", die sie  jedoch erfolgreich bekämpfte. Im Zielsprint sicherte sie sich Rang fünf.  "Ich bin super happy damit. Von der zweiten Runde an war ich im Flow,  die Strecke ist einfach megacool."

Antonia Weeger vom Team Lexware war nach der mündlichen Abiprüfung am  Donnerstag zum Weltcup nach Italien gereist. Sie startete mit einem  guten Gefühl ins U-23-Frauenrennen, "ein Crash" bremste jedoch ihren  Vorwärtsdrang früh: "Dadurch wurde ich nach hinten gespült". Das  Auftakterlebnis beeinflusste ihre Konzentration und sie stürzte  anschließend gleich mehrmals. "Ich bin ziemlich enttäuscht, aber ich  lerne daraus", sagt sie nach Rang 41.

Nina Benz hat als 29. erstmals in dieser Weltcupsaison die Top 30 in  einem Cross-Country-Wettkampf "geknackt". "Für den Moment bin ich  zufrieden, aber natürlich will ich weiter nach vorne." Step-by-step.  Nach einem chaotischen Start habe sich das Elitefeld der Frauen an der  ersten 180-Grad-Kurve gestaut, "ich musste runter vom Rad". Anschließend  habe sie ihren Tritt gefunden, ganz ohne Leidensphase sei sie aber  nicht durchgekommen.

Das Eliterennen der Männer endete für den deutschen Meister Max Brandl  vom Team Lexware im Sanitätszelt. Nach der Startphase habe er sich gut  nach vorne arbeiten können, die technische schwierige Strecke im  Trentino liegt ihm eigentlich. Wie im Short Track habe er am Berg nicht  die schnellsten Beine gehabt, bedenklich wurde es allerdings Ende der  zweiten Runde, als er einen Anstieg in Schlangenlinien absolvierte. Er  fühlte sich zunehmend unsicher auf dem Rad, wollte es aber noch bis in  die Tech-Zone schaffen. Als er dort vom Bike stieg, konnte er sich nicht  mehr auf den Beinen halten: Kreislaufkollaps. "Vielleicht habe ich in  der Startphase zuviel gewollt?" Auch für seinen Lexware-Teamkollegen  David List endete das Eliterennen der Männer in Val die Sole mit einer  Enttäuschung: Platz 69.

Das nächste Highlight:
Von Donnerstag, 6. Juli, bis Sonntag, 9.  Juli: U-19- und U-23-Europameisterschaft  in Anadia (Portugal). 6: Juli:  Short-Track-Rennen. 7. Juli: Staffelwettkampf. 8. Juli:  Cross-Country-Rennen der Juniorinnen und Junioren. 9. Juli:  Cross-Country-Rennen U23

Fotos: (c) Armin M. Küstenbrück / Niklas Hartmann EGO-Promotion

Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de

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