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Pieterse und Forster gewinnen UCI Mountainbike Cross-Country Olympic Weltcup in Saalfelden Leogang

Nach der  gestrigen Downhill-Party um die österreichischen Doppelsieger Vali Höll  und Andi Kolb, standen beim Weltcup-Sonntag in Saalfelden  Leogang wieder die Elite-Ausdauerspezialisten im Fokus, die zum  Cross-Country Olympic (XCO) Rennen antraten. In zwei packenden Rennen  sollten sich schließlich eine überragende Puck Pieterse und ein  abgezockter Lars Forster durchsetzen.  

Überragende Puck Pieterse siegt bei österreichischem Doppelpodium
Im Feld der Elite-Damen hatte die Französin Loana Lecomte (CANYON  CLLCTV) die Chance, ihren dritten Leogang-Sieg in Folge einzufahren. Die  Europameisterin war zuletzt in Lenzerheide erfolgreich und ging als  Favoritin ins Rennen. Doch auch der Konkurrenz  um die niederländische Newcomerin Puck Pieterse (ALPECIN-DECEUNINCK)  und Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot (INEOS GRENADIERS) aus  Frankreich oder der Schweizer Gesamtweltcupsiegerin Alessandra Keller  (THÖMUS MAXON) war in Leogang der Sieg zuzutrauen. Nie  abschreiben darf man überdies die Schwedin Jenny Rissveds (TEAM 31 IBIS  CYCLES CONTINENTAL) und auch die Lokalmatadorinnen Laura Stigger  (SPECIALIZED FACTORY RACING) und Mona Mitterwallner (CANNONDALE FACTORY  RACING) wollten vor Heimpublikum glänzen.

Bei warmen, schnellen Bedingungen war es Puck Pieterse, die früh  attackierte und sich bis Mitte des Rennens auf über 30 Sekunden vor  Niederländerin Anne Terpstra (GHOST FACTORY RACING), Laura Stigger und  Jenny Rissveds absetzen konnte. Kurz dahinter folgten  Mona Mitterwallner und Pauline Ferrand-Prévot, die sich nach schlechtem  Start beständig nach vorne gekämpft hatten. Zur letzten Runde hatte  Pieterse ihre Führung zwar auf über 40 Sekunden ausgebaut, doch  Mitterwallner setzte als mittlerweile erste Verfolgerin  alles daran, diesen Abstand zu verkürzen. Die hervorrangende zweite  Rennhälfte der Österreicherin reichte jedoch nicht mehr, um der  Niederländerin den Sieg streitig zu machen. Allen Grund zur Freude  hatten Mitterwallner und ihre Landsfrau Stigger mit ihren  starken zweiten und dritten Plätzen dennoch. Dahinter komplettierten  Rissveds und Lecomte das Podium. Als beste Deutsche beendete Ronja Eibl  (ALPECIN-DECEUNINCK) das Rennen auf Rang 24.

„Meine  Taktik war es, schnell zu starten, um den langsameren Starterinnen an  den Anstiegen einen Nachteil zu verschaffen. Am Anfang riss ich eine  kleine Lücke, die immer größer wurde. Ich habe mich gar nicht  so gut gefühlt, aber habe einfach weiter Druck gemacht und es hat  geklappt. Ich hatte ein paar Schlüsselmomente im Kopf: Am oberen Ende  des ersten Anstiegs und beim Anstieg unter dem Lift wollte ich jeweils  Vollgas geben und mich in den Abfahrten erholen.  Meine Form ist jetzt ziemlich gut und ich freue mich auf das nächste  Wochenende." – Puck Pieterse

„Ich  habe mich heute auf den Anstiegen gut gefühlt, weil ich einfach in  meinem eigenen Tempo gefahren bin und in keines der taktischen Spiele  hineingezogen wurde. Es bedeutet mir sehr viel, dieses Ergebnis  hier zu erzielen. Diese Woche war perfekt, ein Start aus der ersten  Reihe nach dem Short Track. Ich bin immer noch hungrig auf einen Sieg,  aber es bedeutet mir sehr viel, bei meinem Heimweltcup vor meinem  Heimpublikum auf dem Podium zu stehen und etwas zurückzugeben.  Das Publikum war wahnsinnig und hat mir eine Gänsehaut beschert. Vielen  Dank an alle, die hergekommen sind und meinen Namen geschrien haben,  das bedeutet mir sehr viel." – Mona Mitterwallner

„Es ist  großartig, hier in Leogang zu Hause Rennen zu fahren. Tolle Menschen,  tolle Organisation, die Unterstützung von Familie und Freunden, sogar  Sponsoren kamen, um mich anzufeuern. Es ist etwas ganz  Besonderes für mich. Ein großes, großes Dankeschön an alle, die mich  über die Jahre hinweg und in jeder Situation, ob gut oder schlecht,  unterstützt haben. Der Start heute war superschnell, Puck hat von Anfang  bis Ende Vollgas gegeben, wir konnten nichts dagegen  tun. Herzlichen Glückwunsch an sie. Ich habe am Anfang darauf geachtet,  es nicht zu übertreiben, ich kann stolz auf das Ergebnis sein, es ist  hervorragend. Es zeigt auch, welchen Unterschied das Heimpublikum machen  kann." – Laura Stigger

Ergebnisse Elite Damen Top 5:

  1. Puck Pieterse (NED | ALPECIN-DECEUNINCK) 1:16:38
  2. Mona Mitterwallner (AUT | CANNONDALE FACTORY RACING) 1:17:16
  3. Laura Stigger (AUT | SPECIALIZED FACTORY RACING) 1:17:34
  4. Jenny Rissveds (SWE | TEAM 31 IBIS CYCLES CONTINENTAL) 1:18:03
  5. Loana Lecomte (FRA | CANYON CLLCTV) 1:18:32

Gesamtweltcup-Standings:

  1. Puck Pieterse (NED | ALPECIN-DECEUNINCK) 781 Punkte
  2. Pauline Ferrand-Prévot (FRA | INEOS GRENADIERS) 640 Punkte
  3. Loana Lecomte (FRA | CANYON CLLCTV) 630 Punkte
  4. Anne Terpstra (NED | GHOST FACTORY RACING) 544 Punkte
  5. Alessandra Keller (SUI | THÖMUS MAXON) 532 Punkte

Lars Forster gewinnt XCO-Rennen, starker Flückiger rettet Podiumplatz
In der XCO-Herrenkonkurrenz hatte sich der Schweizer Nino Schurter  (SCOTT-SRAM MTB RACING TEAM) mit seinem 34. Weltcupsieg beim Heimrennen  in Lenzerheide endgültig unsterblich gemacht. Der amtierende Weltmeister  gehörte sicherlich auch in Leogang zum Kreis  der Favoriten. Doch auch mit dem starken Franzosen Jordan Sarrou (TEAM  BMC) muss nach einem zweiten Platz in Lenzerheide und dem Short Track  Sieg vom Freitag zu rechnen sein und ebenso wird sich  Leogang-Titelverteidiger Mathias Flückiger (THÖMUS MAXON) für  das XCO-Rennen etwas vorgenommen haben.

Vom Start weg ging das Fahrerfeld hohes Tempo und zog sich in die  Länge ohne nennenswerte Lücken aufzuweisen, bis es einer Achtergruppe  unter Führung des deutschen XCC-Spezialisten Luca Schwarzbauer (CANYON  CLLCTV) gelang, sich leicht abzusetzen. Während  Flückiger in der zweiten Runde zur Spitzengruppe aufschließen konnten,  erwischte Schurter keinen guten Tag und fiel zwischenzeitlich auf Rang  31 zurück. Gegen Mitte des Rennens startete der Tscheche Ondrej Cink  (PRIMAFLOR MONDRAKER GENUINS RACING TEAM) gemeinsam  mit Schwarzbauer eine erste Attacke in der Spitzengruppe, die zunächst  nur Flückiger, Sarrou und der Belgier Pierre de Froidmont (ORBEA FACTORY  RACING) mitgehen konnte. In Runde vier attackierte der Schweizer  schließlich, fiel jedoch kurz darauf durch eine  Reifenpanne 46 Sekunden zurück und öffnete das Feld für Cink und  Schwarzbauer, die die Attacke als einzige mitgegangen waren. Während  Flückigers Landsmann Lars Forster (THÖMUS MAXON) schnell zum Spitzenduo  aufschließen konnte und zu Beginn der letzten Runde  direkt attackierte, setzte Flückiger selbst zu einer unglaublichen  Aufholjagd an, die ihn schließlich bis auf Platz fünf und damit aufs  Podium führen sollte. An der Spitze ließ Lars Forster nichts mehr  anbrennen und sicherte sich den Sieg vor Schwarzbauer  und Cink. Bester Österreicher wurde Maximilian Foidl (KTM FACTORY MTB  TEAM) auf dem 43. Platz. Nino Schurter beendete das Rennen auf Rang 21.

„Ich  hatte einen ziemlich guten Start und habe mich heute einfach gut  gefühlt. Ich bin geduldig geblieben, dachte an die Hitze und wie lange  das Rennen dauern würde. Ich ließ mir einfach Zeit, begann Plätze  gutzumachen und an die Top 5 zu glauben. Als ich Mathias überholte,  wusste ich, dass ein Sieg möglich war. In der vorletzten Runde war klar,  dass ich der stärkste Kletterer war, also habe ich von da an  weitergemacht. Ich hatte auf den letzten 500 Metern in  dieser letzten Runde eine Gänsehaut, ich bin so glücklich." – Lars Forster

„Dass  ich dieses Ergebnis auf dieser Strecke gegen Fahrer erzielen kann, die  8–10 kg leichter sind als ich, ist einfach unglaublich. Dies ist der  erste Weltcup, bei dem ich absolut schmerzfrei fahren konnte  und endlich sehen konnte, wozu mein Körper fähig ist. Ich muss sagen,  dass ich ein solches Ergebnis nicht für möglich gehalten hätte, deshalb  bin ich superglücklich. Ich werde versuchen, das zu genießen und dann  auf die nächste Runde zu schauen. Ich bin gerade  etwas überfordert. Es war ein so gutes Rennen und ich bin dem Canyon  Team um mich herum so dankbar." – Luca Schwarzbauer

„Ich bin  wirklich zufrieden mit diesem Ergebnis. Ich hatte über den Winter viele  krankheitsbedingte Probleme, daher war es wirklich schwer,  zurückzukommen. Ich hatte nur zehn Tage Vorbereitungszeit für  Lenzerheide  und Leogang, daher ist dieses Ergebnis erstaunlich. Es war heute eine  wirklich schwierige Strecke, aber ich wusste, dass das gut zu mir passt.  Ich war sehr motiviert und habe mich von Anfang an wohl gefühlt. Ich  habe einen Angriff versucht, aber die Jungs  waren zu stark. Ich bin wirklich glücklich, Dritter zu sein." – Ondrej Cink

Ergebnisse Elite Herren Top 5:

  1. Lars Forster (SUI | THÖMUS MAXON) 1:17:41
  2. Luca Schwarzbauer (GER | CANYON CLLCTV) 1:17:55
  3. Ondrej Cink (CZE | PRIMAFLOR MONDRAKER GENUINS RACING TEAM) 1:18:04
  4. Alan Hatherly (RSA | CANNONDALE FACTORY RACING) 1:18:11
  5. Mathias Flückiger (SUI | THÖMUS MAXON) 1:18:25

Gesamtweltcup-Standings Top 5:

  1. Jordan Sarrou (FRA | TEAM BMC) 580 Punkte
  2. Nino Schurter (SUI | SCOTT-SRAM MTB RACING TEAM) 565 Punkte
  3. Luca Schwarzbauer (GER | CANYON CLLCTV) 548 Punkte
  4. Lars Forster (SUI | THÖMUS MAXON) 534 Punkte
  5. Alan Hatherly (RSA | CANNONDALE FACTORY RACING) 516 Punkte

Pedersen und Boichis gewinnen U23 Rennen
Die ersten Rider auf der 3,6 Kilometer langen XCO-Strecke waren am  frühen Morgen die U23 Damen, bei denen sich die dänische Favoritin Sofie  Heby Pedersen (WILIER – PIRELLI FACTORY TEAM XCO) bereits in der ersten  Runde weit absetzen konnte und ihren Vorsprung  schnell auf über eine Minute ausbauen sollte. Während ein Kampf um  Platz eins also gar nicht erst aufkommen sollte – zu souverän war die  Leistung der Dänin – hatten gleich zwei Fahrerinnen den zweiten Rang bis  weit in die letzte Runde fest im Blick. Das Duell  konnte schließlich Samara Maxwell aus Neuseeland für sich entscheiden.  Ginia Caluori (THÖMUS AKROS – YOUNGSTARS) aus der Schweiz wurde Dritte.

Im Rennen der U23 Herren zog sich das Feld zwar schnell in die Länge,  sich wirklich abzusetzen gelang jedoch trotz mehrerer Führungswechsel  zunächst niemandem. Mitte des Rennens zog schließlich eine Fünfergruppe  um den Schweizer Dario Lillo (SCOTT DAVOS  MTB PROJECT) und den Franzosen Adrien Boichis (TRINITY RACING MTB)  davon, bevor diese beiden erneut eine Lücke rissen. In der letzten Runde  setzte der Franzose schließlich erfolgreich zur Attacke an und sicherte  sich nach seinem Short Track Erfolg vom Freitag  auch den Sieg über die olympische Distanz. Lillo wurde Zweiter vor  seinem Landsmann Luke Wiedmann (THÖMUS MAXON).

„Ich  habe mich so gut gefühlt. Ich bin tatsächlich selbst überrascht, wie gut  es heute lief. Dieser Kurs ist etwas anders zu den ersten Weltcups. Es  ging echt viel bergauf. Ich fühlte mich super stark und  habe einfach meinen Rhythmus beibehalten. Ich bin richtig happy!" – Sofie Heby Pedersen

„Ich  wollte das Rennen von Beginn an genießen. Ich trainiere wirklich hart  für diese Rennen und möchte einfach einen guten Tag haben und das Gefühl  haben, dass man etwas Besonderes leisten kann. Unabhängig  vom Ergebnis möchte ich mich einfach gut fühlen und das Beste aus mir  herausholen." – Adrien Boichis

Ergebnisse U23 Damen Top 5:

  1. Sofie Heby Pedersen (DEN | WILIER – PIRELLI FACTORY TEAM XCO) 1:05:09
  2. Samara Maxwell (NZL) 1:06:17
  3. Ginia Caluori (SUI | THÖMUS AKROS – YOUNGSTARS) 1:06:19
  4. Noëlle Buri (SUI | BIX PERFORMANCE RACE TEAM) 1:06:49
  5. Sina van Thiel (GER | LEXWARE MOUNTAINBIKE TEAM) 1:07:42

Ergebnisse U23 Herren Top 5:

  1. Adrien Boichis (FRA | TRINITY RACING MTB) 1:06:54
  2. Dario Lillo (SUI | SCOTT DAVOS MTB PROJECT) 1:07:06
  3. Luke Wiedmann (SUI | THÖMUS MAXON) 1:07:32
  4. Tom Schellekens (NED) 1:07:37
  5. Bjorn Riley (USA | TREK FUTURE RACING) 1:08:12

Die Action verpasst? Die Replays aller Rennen von diesem Wochenende sind auf GCN+ verfügbar.

Fotos: (c) Saalfelden - Leogang / Moritz Ablinger / Stefan Voitl

Weitere Informationen unter www.mtb-weltcup.at

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