MTB Sport News Juni 2023 43 - www.mtb-sport.de - die Mountainbike Seite im Netz!

Direkt zum Seiteninhalt

GHOST Factory Racing Team - Anne Terpstra wird Zweite in Lenzerheide - Mehrere Topergebnisse im zweiten und dritten Weltcuprennen

Zwei ereignisreiche Wochen liegen hinter dem Team, bei zwei Weltcups sprangen erneut mehrere Topergebnisse heraus. In Lenzerheide zeigte Anne Terpstra ein beherztes Rennen und wurde mit einer Attacke in der letzten Runde Zweite, Caroline Bohé komplettierte das Teamergebnis mit Rang zehn. In der zweiten Rennwoche auf dem eher ungeliebten Kurs in Leogang konnte die Niederländerin vor allem im XCC mit Rang vier überzeugen. Im XCO kämpfte sie sich nach einem aggressiven Start noch auf Rang acht ins Ziel. Isla Short und Caroline Bohé belegten die Ränge 20 und 21 – nach schwierigen Wochen vor allem für die Schottin ein Durchbruch in dieser Saison, bei dem erstmal alles zusammengepasst hat.

Lenzerheide und Leogang gelten als feste Größen im Weltcupkalender, beide bieten traumhafte Kulissen um die Rennstrecken, dennoch könnten die Kurse kaum verschiedener sein. Nachdem Leogang in 2020 sein Debut im Kalender gab, fand das Rennen auf der Lenzerheide – bedauert von allen Athletinnen -  vorerst zum letzten Mal statt. Aufgrund eines Sturzes in der Vorbereitung musste die Equipe auf Nicole Koller und sie auf ihr Heimrennen verzichten. Eine Verletzung in der Schulter zwang sie zu einer Auszeit, dennoch konnte sie ihr Training den Umständen entsprechend fortsetzen, als Unterstützung reiste sie dennoch mit dem Team.

Finja Lipp war mit ihrem ersten Rennwochenende durchaus sehr zufrieden: „Ich konnte vor allem im XCO ein stabiles Rennen fahren und fand mich zurück in den TOP20. Durch die gesundheitlichen Einschränkungen konnte ich nicht wie geplant trainieren und das wirkt sich natürlich in der absoluten Leistung aus, aber die Probleme werden weniger und kann nahezu beschwerdefrei Rennen fahren.“ Die Strecke in Leogang kam ihr grundsätzlich etwas weniger entgegen, aber die Tendenz geht ganz klar aufwärts.

Der Cross Country Short Track auf der Lenzerheide ist durch die Höhenlage immer eine Variable reicher. Nach einem konservativen Rennen fanden sich Anne Terpstra und Caroline Bohé auf den Rängen neun und 18 wieder. Eine gute Ausgangssituation für das darauf folgende Cross Country Rennen. Auch dort starteten beide zunächst eher verhalten, arbeiteten sich aber Stück für Stück nach vorne. Die Niederländerin fand bald Anschluss an die Spitzengruppe und ließ sich auch bis zum Schluss nicht mehr  abschütteln. In einem spannenden Rennen kämpfte sie bis zum Ende um den Sieg den eine Fünfergruppe unter sich ausmachte. In der letzten Runde musste sie sich nur Loana Lecomte geschlagen geben und fuhr damit das bisher beste Ergebnis des Jahres ein: „Das war heute ein wirklich cooles Rennen bei dem ich mich dann doch mehr getraut habe als sonst üblich. Ich bin – für mich - recht offensiv gestartet und konnte das Tempo bis zum Schluss mitgehen. In Nove Mesto hatte ich etwas Pech, heute ging es auf, am Ende fühlt es sich auch sehr gut an zu sehen dass ich dabei bin! Wieder einmal vielen Dank an alle, wir hatten eine super entspannte Woche zusammen, ich freue mich schon auf die nächste“ Caroline’s Rennen war geprägt durch die Probleme um ihren Weisheitszahn kurz vor der nationalen Meisterschaft die sie nur geschwächt antreten konnte: „Mein Zahn hat sich zwei Tage vor dem Rennen entzündet und ich konnte das Rennen leider nur beeinträchtigt fahren. Am Ende entschied ich mich gegen eine Teilnahme im XCC und hatte gleich am Tag danach eine OP um den Zahn entfernen zu lassen. Insgesamt hat das leider etwas Spritzigkeit in der Weltcupvorbereitung gekostet, aber ich bin mir sicher das kommt schnell zurück.“ Die Dänin begann das Rennen um Rang 20 und arbeitete sich bis zum Ende auf Rang zehn nach vorne – unter den Umständen mehr als beachtlich! Isla Short hatte einen guten Start, leider machte ein Sturz in der ersten Abfahrt den Platzgewinn zunichte: „Ich habe mich sehr über mich selbst geärgert und wollte vielleicht gleich etwas zu viel. Danach war ich mental vermutlich nicht mehr ganz so gut im Rennen und ein kleiner Defekt hat dann nochmal zusätzlich Zeit gekostet. Aber keine Angst, ich kann mehr als das was ich bisher abrufen konnte, es müssen nur ein paar Puzzlestück zusammen fallen.“

Eben das passierte dann in der Folgewoche, fand sie sich in der Startrunde noch auf Rang 45 wieder ging es stetig nach vorne: „Ich wusste, dass meine Form besser ist als das was ich bisher abrufen konnte, heute hat alles gepasst und ich freue mich riesig über mein erstes TOP20 der Saison. Ich habe bis in die letzte Runde auf niemanden sonst geschaut, erst zum Ende hin habe ich witzigerweise mit Caro gekämpft. Endlich konnte ich mal einen guten Schritt in die richtige Richtung machen, das sollte auch fürs Selbstvertrauen helfen.“ Eben diese Caro war mit ihrem 21. Rang etwas weniger glücklich aber in Anbetracht der bereits oben erwähnten Vorbereitung im Rahmen der Umstände auch nicht gänzlich unzufrieden: „Ich weiß, dass mir etwas Training fehlt und das macht sich in diesem Feld sofort bemerkbar. Ich brauche einfach ein paar gute Trainingstage, die Basis ist gut und dann sollte auch der Rest wieder passen.“

Anne Terpstra fuhr einen guten und kontrollierten Short Track der sie auf den vierten Startplatz führte, im XCO startete sie ungewöhnlich aggressiv, musste dafür später aber etwas Tribut zollen: „Das Level ist einfach verrückt hoch, letzte Woche habe ich noch um den Sieg gekämpft, heute mit den gleichen Leuten den Anschluss ans Podium verpasst. Das zeichnet unseren Sport aktuell aus, ich mag den Kurs hier sicher nicht ganz so sehr wie Lenzerheide, aber das soll keine Ausrede sein. Die anderen waren heute einfach einen Tick besser, aber ich habe aus mir heute alles rausgeholt. Die Form stimmt, der Rest sind Nuancen am Renntag, da war ich heute einfach ein kleines bisschen weg. Aber ich freue mich auf die anstehenden Rennen, die EM sieht nach einem spannenden Kurs aus und an Val di Sole habe ich durchaus auch gute Erinnerungen – wenn vielleicht auch nicht zu sehr an letztes Jahr.“

Fotos: (c) GHOST Factory Racing Team / Irmo Keizer / Andreas Dobslaff

Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com

Zurück zum Seiteninhalt