Lexware Mountainbike Team - "Solche Tage gibt es im ersten U-23-Jahr" Blogbeitrag von Benjamin Krüger nach dem Cross-Country-Weltcup in Leogang (Österreich)
Nach einem für mich guten Rennen beim Weltcup in Lenzerheide ging es am Montagmorgen danach weiter zum Weltcup nach Leogang in Österreich. Dort haben wir uns zunächst in unserem Haus für diese Woche eingerichtet, sind einkaufen gegangen und einige Teamkollegen sind vor Ort noch aufs Rad gestiegen. Für mich war Ruhetag. So konnte ich mein neues Bike, das gerade fertig geworden war, schon einstellen. An der Geometrie hat sich zum Vorjahr nichts verändert. Lediglich Antrieb und Bremsen sind anders, so konnte ich mich schnell an das neue Rad gewöhnen und bei meiner ersten Einheit am Dienstag bereits die finale Einstellung festlegen. Der Bikepark hat sich dafür angeboten, um sich mit den neuen Bremsen vertraut zu machen und auch Dämpfer und Gabel anzupassen.
Das erste Streckentraining fand, anders als bei den vorherigen Weltcups, schon am Mittwoch statt. Gemeinsam mit Teamkollege Paul Schehl ging es auf die Strecke. Es war für uns beide das erste Mal in Leogang, doch ich fand mich sofort gut in den Abfahrten zurecht und hatte dort schnell ein gutes Gefühl. Im nächsten Training am Donnerstag drehte ich bereits ein paar zügige Runden, habe mir aber dennoch ein kleineres Kettenblatt (34) montieren lassen. An diesem Abend war die Stimmung beim Essen sehr gut. Zum einen wegen der köstlichen Lasagne, die meine Mama für uns gekocht hatte, zum anderen, weil Paul Schehl (Platz 8) und Sina van Thiel (Platz 5) im Short Track einen Startplatz in der ersten Reihe des Cross-Country-Rennens am Sonntag eingefahren hatten. Auch Antonia Weeger und Lennart Krayer haben ein starkes Short-Track-Rennen gezeigt. Da ich zu wenig UCI-Punkte habe, konnte ich am Short Track leider nicht teilnehmen.
Am Freitag stand für mich nur lockeres Training an. Ich bin eine Runde auf der Strecke gefahren und anschließend noch ein bisschen Straße. Den Rest vom Tag stand Erholung auf dem Programm… schlafen, Physio und essen. Da ich es nicht mag, den ganzen Tag nichts zu machen, habe ich ein Brot fürs Vesper am Abend gebacken. Samstag ging es für ein letztes Training auf die Strecke in Leogang. Zunächst eine Runde locker und dann eine Runde schnell als Vorbelastung. Das Gefühl war gut und ich war zuversichtlich für das Rennen. Nach dem Training hat mir Team "Physio Flo" den Rücken getaped und ich habe mein Equipment für das Rennen vorbereitet.
"Kein Druck auf dem Pedal"
Am Renntag fuhren wir U-23-Jungs mit dem Auto zur Strecke und bereiteten uns vor. Das Warmup bin ich aufgrund der Temperaturen auf der Straße gefahren, um vom Fahrtwind gekühlt zu werden. Um 10.30 Uhr war Rennstart. Ich habe mich bei der Startaufstellung rechts aufgestellt, da die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass es links gerne zu Stürzen kommt. Ich kam am Start gut durch und fand mich nach der ersten Abfahrt zwischen Platz 50 und 55 wieder - von Platz 70 war ich gestartet. Leider hatte ich von da an den Rückwärtsgang drin. Ich hatte keinen Druck auf dem Pedal und wurde bis auf Platz 87 zurückgespült. Unter die 80-Prozent-Regel bin ich damit aber noch nicht gefallen. Die Enttäuschung ist natürlich groß. Vor allem, weil ich mir nach dem guten Rennen eine Woche zuvor mehr erhofft hatte. Aufmunternde Worte von Teamkollegen und Trainer tun in solchen Momenten gut. Solche Tage gibt es, gerade im ersten Jahr in der U-23-Klasse ist das noch okay. Ich schaue weiter nach vorne.
Die Rennen der anderen Teamfahrer hatten Höhen und Tiefen. Sina van Thiel zeigte wie zuvor im Short Track ein extrem starkes Rennen. Auf Rang zwei liegend hatte sie leider einen Sturz. Sie kam auf Rang fünf ins Ziel und fuhr somit ihr bestes Cross-Country-Ergebnis im Weltcup ein. Antonia Weeger, die im Training am Tag zuvor einen Sturz hatte, bei dem sie auf das Gesicht und die Schulter gefallen war, kämpfte sich durch das Rennen und landete auf Platz 33.
Lennart Krayer hing sich am Start an einem anderen Fahrer auf und fiel hinter die Top 50 zurück. Dann zeigte er ein starkes Rennen und kletterte mit immer schneller werdenden Rundenzeiten bis auf Rang 16 vor. Die Defekthexe verfolgt Paul Schehl weiter. Nach dem Felgenbruch in Lenzerheide hatte er in diesem Rennen auf Platz 26 liegend in der letzten Runde kurz nach der Techzone einen Kettenriss und musste das Rennen beenden. Da ich kurz nach meinem Rennen abreisen musste, kann ich nicht viel zu den Elite-Rennen sagen. Ninas Kommentar zum Rennen: ”Progress not perfection. I‘m taking it step by step and finding things I'm happy and satisfied with. P32 today🌞.”
David List war etwas erkältet, entschied sich aber dennoch, an den Start zu gehen. Er spürte die Erkältung im Rennen und stieg mit Blick auf die Europameisterschaft am kommenden Wochenende aus. Max Brandl war ebenfalls erkältet und ging, um sich zu erholen, nicht an den Start. In zwei Wochen geht es für mich mit dem Weltcup in Val di Sole weiter. Bis dahin sind hoffentlich alle gesund!
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