MTB Sport News Mai 2021 08 - www.mtb-sport.de - die Mountainbike Seite im Netz!

Direkt zum Seiteninhalt

  
UCI Mountain Bike World Cups Albstadt - Der Weltcup im Bullentäle steht an: Das sind die Topfavoriten!

Das Warten hat ein Ende! Nur noch eine Woche, dann beginnt die Saison des UCI Mountain Bike World Cups in Albstadt. Die weltbesten Cross-Country-Fahrerinnen und -Fahrer haben die Saisonvorbereitung hinter sich und scharren mit den Hufen vor dem Auftakt der wichtigsten Rennserie im Mountainbikesport. Mit dem ersten Highlight der Saison vor Augen blicken wir auf Favoritinnen, Favoriten und mögliche Überraschungskandidaten bei der Hatz nach Sekunden im Albstädter Bullentäle. Der Favoritencheck!

Nach einer Corona gebeutelten Rennsaison 2020 mit nur zwei Weltcuprennen geht es in diesem Jahr für die besten Cross-Country-Pilotinnen und -Piloten in die so bedeutsame Olympia-Saison. Neben dem Saisonhighlight in Tokio stehen insgesamt sechs Weltcuprennen und die Weltmeisterschaften im italienischen Val di Sole auf dem Programm. Den Auftakt des UCI Mountainbike World Cups macht wie 2019 das Albstädter Bullentäle, das in diesem Jahr seinem Ruf als Hexenkessel nicht gerecht werden wird: Aufgrund der Pandemie werden keinerlei Zuschauer am Streckenrand stehen können und die Fahrerinnen und Fahrer müssen auf die berüchtigte Unterstützung der Fans verzichten.

Short Track: Evie Richards und Mathieu van der Poel in der Favoritenrolle
Seit 2018 im Programm und stets der Auftakt eines Weltcupwochenendes: Die Short Track-Disziplin mauserte sich mit spannenden Rennverläufen als „Qualifikationsrennen“ für die Startaufstellung des folgenden Cross-Country-Events zu einem wahren Zuschauermagneten. Auf dem 1,1 Kilometer langen Rundkurs werden die jeweils 40 besten Fahrerinnen und Fahrer der Weltrangliste um die günstigsten Startplätze für das folgende XC-Rennen am Sonntag kämpfen. Das kurze und sehr enge Rennformat eröffnet einer Vielzahl an Kandidatinnen und Kandidaten die Chance auf einen Sieg. Nichtsdestotrotz scheinen einige Athletinnen und Athleten für diese Disziplin geradezu prädestiniert zu sein.

Bei den Herren gilt dies allen voran für den niederländischen Superstar Mathieu van der Poel, der nach den Frühjahrsklassikern auf der Straße in diesem Jahr in Albstadt erstmalig auf dem Mountainbike in Erscheinung treten wird. 2019 stand van der Poel bei fünf Short Track-Rennen an der Startlinie und siegte prompt fünfmal. Kein anderer Fahrer im Peloton der Männer scheint derart spritzig und damit für die so rennentscheidenden kurzen, knackigen Antritte im Short Track gewappnet zu sein wie der Niederländer. Dass mit van der Poel auch in diesem Jahr auf dem Mountainbike zu rechnen sein wird, scheint angesichts seiner Erfolge im Winter auf dem Crossrad und im Frühjahr auf der Straße außer Zweifel.

Es ist ungewiss, inwieweit die anderen Größen der Cross-Country-Szene in der Lage sind, mit van der Poel mithalten zu können. In der Vergangenheit war es häufig der Brasilianer Henrique Avancini, der dem Niederländer Parole bieten konnte. Auch der Dominator der letzten Jahre, Nino Schurter, möchte sicherlich ein Wörtchen mitreden, wenn es um die Vergabe der Podestplätze geht.

Wie eng es im Short Track letztlich zugehen kann, zeigt unterdessen der Blick in die jüngste Vergangenheit: 2020 wurden zwei Wettbewerbe in dieser Disziplin in Nove Mesto durchgeführt, insgesamt neun verschiedene Fahrer schafften dabei den Sprung unter die besten Fünf. Maximilian Brandl, Deutscher Meister in der Cross-Country-Disziplin, belegte damals überraschend die Positionen drei und fünf und war damit der einzige Athlet, der zweimal auf dem erweiterten Podium der Top 5 stand. „Mein Ziel beim Short Track in Albstadt ist es, unter die besten Acht zu fahren – dann starte ich aus der ersten Reihe im anschließenden Cross-Country-Rennen. Das wäre genial!“, so Brandl im Hinblick auf das Rennen am Freitagabend.

Während bei den Herren mit van der Poel ein Fahrer die klare Favoritenrolle innehat, scheint es im Feld der Damen weitaus mehrere Kandidatinnen zu geben, die sich Hoffnungen auf einen Triumph machen dürfen. Darunter unter anderem die Siegerin des Short Track-Rennens 2019 in Albstadt, Kate Courtney, oder die amtierende XC-Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot. Die Französin belegte 2020 bei den beiden einzigen Wettkämpfen in dieser Disziplin jeweils den zweiten Rang und musste sich dabei auch in beiden Fällen der Britin Evie Richards geschlagen geben. In packenden Sprintentscheidungen konnte sich Richards damals durchsetzen und sichert sich damit auch in Albstadt eine Favoritenrolle.

Der Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass insbesondere im Feld der Damen bei jedem Short Track die Karten neu gemischt werden und viele verschiedene Fahrerinnen in der Lage sein können, das Rennen zu gewinnen: Acht unterschiedliche Siegerinnen bei insgesamt 15 durchgeführten Short-Track-Wettkämpfen im Rahmen eines Weltcups sprechen eine eindeutige Sprache. Wir sind also gespannt, wer als Erste in dieser Saison aufs Weltcuppodium klettern wird!

Damen: Französische Festspiele im Bullentäle?
Während es beim Short Track im Damenfeld keine klare Favoritin gibt, scheint die Rollenverteilung in Bezug auf das folgende Cross-Country-Rennen nach den ersten Vorbereitungsrennen klar: Insbesondere die Fahrerinnen aus Frankreich, in Person der amtierenden Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot und der Nachwuchshoffnung Loana Lecomte, gelten als größte Anwärterinnen auf den Sieg im Bullentäle.

Ferrand-Prévot verteidigte im vergangenen Jahr im österreichischen Leogang souverän ihren Weltmeistertitel und konnte sich auch schon im Albstädter Bullentäle in die Siegerlisten eintragen: Im Jahr 2014 triumphierte die Französin in Albstadt und düpierte die Konkurrenz in eindrucksvoller Manier. Bei den beiden Weltcuprennen im vergangenen Jahr in Nove Mesto zeigte sich die 29-Jährige ebenfalls in Bestform: Das zweite Rennen in Tschechien konnte Ferrand-Prévot für sich entscheiden, beim ersten Rennen musste sie sich lediglich ihrer jungen Landsfrau Loana Lecomte geschlagen geben. Für den Weltcupauftakt kommende Woche in Albstadt schraubt Ferrand-Prévot jedoch die Erwartungen herunter: „Ich weiß, dass meine Form noch nicht bei 100 Prozent ist, aber das ist Teil des Prozesses. Ich habe nicht das Ziel, in Albstadt zu dominieren, ich muss geduldig sein und diesen Zustand akzeptieren.“

Dementsprechend rückt die erst 21 Jahre alte Loana Lecomte in den Fokus: Die junge Französin profitierte wie kaum eine andere Fahrerin im Feld von der coronabedingten Zwangspause und katapultierte sich im vergangenen Jahr in die absolute Weltspitze. Nach ihrem überraschenden Erfolg beim Weltcuprennen in Nove Mesto folgte der Weltmeistertitel in der U23-Klasse. Beim international hochkarätig besetzten Rennen im italienischen Nals ließ sie vor etwas mehr als zwei Wochen alle etablierten Kräfte um Pauline Ferrand-Prévot, Jolanda Neff und Co. hinter sich und ist damit Favoritin Nummer eins für die Kletterpartie auf der Schwäbischen Alb.

Im Schatten von Lecomte rückt eine Reihe junger Fahrerinnen nach und sorgt für mächtig Trubel an der Spitze: Darunter beispielsweise die Österreicherin Laura Stigger, die im vergangenen Jahr bei den beiden Weltcuprennen in Nove Mesto zweimal den fünften Platz belegte. Auch der Schweizerin Sina Frei, U23-Weltmeisterin aus dem Jahr 2019, ist in Albstadt einiges zuzutrauen zumal sie als äußerst kletterstarke Fahrerin gilt.

Nichtsdestotrotz dürften auch die etablierten Kräfte im Damenfeld ihre Chance wittern: Die US-Amerikanerin Kate Courtney konnte in der außergewöhnlichen Saison 2020 nicht ganz an die Stärke aus den Vorjahren – mit dem Gesamtweltcupsieg 2019 und dem Weltmeistertitel 2018 – anknüpfen, scheint aber nun wieder rechtzeitig zur verschobenen Olympiasaison in Form zu kommen. Auf der italienischen Insel Elba konnte sie vor wenigen Wochen ihren ersten Saisonsieg einfahren. Auch die Schweizer Meisterin Jolanda Neff hat bereits einen Saisonsieg gegen durchaus namhafte Konkurrentinnen eingefahren und ist nach einer schweren Verletzung im Frühjahr wieder zurück in der Weltspitze. Die Niederländerin Anne Terpstra jubelte erst kürzlich im österreichischen Haiming und ließ dabei unter anderem auch die für Albstadt favorisierten Laura Stigger und Kate Courtney hinter sich.

Im deutschen Fahrerinnenlager ruhen die Hoffnungen auf eine Top-Platzierung indes auf mehreren Schultern: Die deutsche Meisterin Elisabeth Brandau konnte zum Saisonauftakt Ende Februar in Spanien durch starke Resultate auf sich aufmerksam machen, war jedoch in jüngster Vergangenheit nicht mehr ganz vorne in der Weltspitze zu finden. Nadine Rieder, beste deutsche Fahrerin bei den Weltcuprennen im Jahr 2020, laboriert aktuell an den Nachwirkungen eines zweifachen Bänderrisses und zweier Frakturen am Knöchel. Nichtsdestotrotz will die Allgäuerin in Albstadt am Start stehen, auch wenn die Vorbereitung auf die Wettkämpfe verletzungsbedingt anstatt auf dem Fahrrad nun im Schwimmbad stattfindet.

Gespannt darf man zudem auf den Auftritt der lokalen Nachwuchshoffnung Ronja Eibl sein: Die U23-Gesamtweltcupsiegerin aus dem Jahr 2019 greift nach einem verkorksten Jahr 2020 wieder voll an und möchte an ersten Erfolgserlebnisse aus diesem Frühjahr anknüpfen: „Ich bin bisher nur drei Rennen gefahren, dementsprechend schwer fällt es mir genau festzulegen, wo ich mich einordnen muss. Meine Trainingswerte sind ziemlich gut und meine Vorbereitung lief reibungslos. Dennoch bin noch sehr unsicher, da ich noch kein richtig gutes Ergebnis vorweisen kann. Der erste Weltcup in der Eliteklasse in Albstadt wird sicher nochmal eine besondere Herausforderung – wenn ich unter die besten 20 Fahrerinnen komme, bin ich sehr zufrieden, vielleicht schaffe ich ja sogar den Sprung in die Top Ten!“

Herren: Allround-Talente vs. etablierte MTB-Kräfte – Spannung garantiert!
Selten zuvor war der Spannungsbogen vor einem Weltcuprennen im Herrenfeld so groß wie beim nun anstehenden Weltcupauftakt in Albstadt: Ob Nino Schurter, Mathias Flückiger, Superstar Mathieu van der Poel oder auch der frisch gebackene Weltmeister Jordan Sarrou: Die Liste möglicher Siegeskandidaten im Bullentäle ist lang und die möglicher Podestanwärter sogar um ein Vielfaches länger.

Nach fünf Weltmeistertiteln in Folge musste im vergangenen Jahr der Schweizer Nino Schurter das Regenbogentrikot des amtierenden Titelträgers abgeben. Kalte und matschige Bedingungen im österreichischen Leogang machten dem 32-fachen Weltcupsieger zu schaffen, sodass der Franzose Jordan Sarrou die Gunst der Stunde nutzte und sich zum Weltmeister krönte. Schurter sicherte sich aber nur eine Woche später vor heimischem Publikum in Lugano den Europameistertitel und deutete in den ersten Vorbereitungsrennen der Saison bereits an, dass er seinen Siegeshunger keineswegs verloren hat. Bisher musste sich Schurter bei den ersten drei Renneinsätzen jedoch stets knapp mit dem zweiten Rang begnügen, weshalb er umso motivierter sein wird, in Albstadt seinen ersten Sieg 2021 einzufahren.

Der Schweizer Mathias Flückiger und der Brasilianer Henrique Avancini sind die bisherigen Bezwinger Schurters und damit auch potenzielle Sieganwärter. Insbesondere Flückiger, der 2019 mit seinem Sieg beweisen konnte, dass ihm die steilen Anstiege in Albstadt liegen, dürfte ein heißer Kandidat für den Triumph im Bullentäle sein. Sowohl im österreichischen Haiming als auch im italienischen Nals sicherte sich der Vizeweltmeister aus dem Vorjahr bereits seine ersten beiden Saisonsiege und ist damit bestens gewappnet für die Weltcupsaison.

Der Brasilianer Henrique Avancini schlug indes Nino Schurter auf der italienischen Insel Elba in einem knappen Sprint-Finish. Die Albstädter Strecke ist dem antrittsstarken Fahrer jedoch nicht unbedingt auf den Leib geschnitten: Bei den letzten beiden Weltcuprennen auf der Schwäbischen Alb kam er nicht über den 17. Rang hinaus. Insbesondere niedrige Temperaturen und nasse Bedingungen setzen dem Brasilianer meist zu. Sollte es also wie so häufig im Bullentäle rutschig werden, könnte dies dazu führen, dass Avancini nicht zu den Favoriten zählt.

Schlechtes Wetter sollte zumindest bei Mathieu van der Poel kein Grund für eine mögliche Ausrede sein: Das niederländische Allround-Talent kommt ursprünglich aus der Cyclocross-Disziplin und ist daher Matsch und Schlamm gewohnt wie kaum ein anderer Fahrer. Mit dem großen Ziel der olympischen Goldmedaille in Tokio startet van der Poel in Albstadt seine Mountainbike-Saison. Wie kein anderer Fahrer auf dem Planeten meistert er den Spagat zwischen den Radsportdisziplinen Cross, Straße und MTB so erfolgreich, dass er durch seine vielen Erfolge zum absoluten Superstar der Radsportszene gewachsen ist. Im Winter sicherte sich der 26-Jährige bereits seinen vierten Weltmeistertitel im Cyclocross und ließ im Frühjahr auf der Straße beeindruckende Erfolge, unter anderem beim Klassiker „Strade Bianche“, folgen. 2019 feierte er im tschechischen Nove Mesto seinen ersten Weltcuperfolg auf dem Mountainbike, 2020 verzichtete er aufgrund des knappen Terminkalenders auf Einsätze im groben Gelände.

In seinem Schatten könnte eine weitere Persönlichkeit in Albstadt erstmalig auf dem Mountainbike richtig ins Rampenlicht rücken, die genau wie van der Poel multidisziplinär unterwegs ist: Der Brite Tom Pidcock, ebenfalls erfolgreicher Cyclocross-Fahrer und Straßenprofi beim Team Ineos Grenadiers, wird in Albstadt zum ersten Mal an der Startlinie eines Elite-Weltcuprennens stehen. 2020 trat Pidcock im MTB-Metier erstmals in Erscheinung und dominierte sogleich die U23-Nachwuchsklasse: Beide Weltcuprennen in Nove Mesto gingen auf sein Konto. Auch den Weltmeistertitel in der U23 sicherte sich der Brite. Pidcock wird jedoch aufgrund seiner geringen Anzahl an Weltranglistenpunkten nicht für das Short Track-Rennen startberechtigt sein und somit im Cross-Country-Rennen aus den hinteren Reihen ins Rennen gehen müssen. Es bleibt also abzuwarten, wie schnell sich der Brite durchs Feld kämpfen kann und ob er in der Lage ist, um die Podestplätze mitzukämpfen.

Ungeachtet dessen äußerte der Überraschungsweltmeister aus dem vergangenen Jahr, Jordan Sarrou, eine Kampfansage an die Konkurrenz: „Albstadt liegt mir sehr gut. Es ist mein erstes Saisonhighlight dieses Jahr. Ich will gewinnen“, so der Franzose im Vorfeld. 2014 sicherte sich Sarrou im U23-Rennen den Sieg im Bullentäle, weshalb sich nun die Frage stellt: Folgt nun der erste Triumph in der Eliteklasse? Eine ganze Reihe französischer Top-Athleten schart sich um ihn, die allesamt in der Lage sind, um den Sieg mitfahren zu können. Ob Maxime Marotte, Titouan Carod oder Victor Koretzky – all diese Namen könnten unter gewissen Voraussetzungen ganz oben auf dem Ergebnistableau zu finden sein.

Ähnlich wie im Feld der Damen gibt es auch bei den Herren eine Reihe junger Fahrer, die den etablierten Kräften das Leben schwer machen: Der Däne Simon Andreassen jubelte im vergangenen Jahr völlig überraschend beim ersten der beiden Weltcuprennen in Nove Mesto. Auch der Niederländer Milan Vader und der Südafrikaner Alan Hatherly sorgten damals für Furore und könnten in Albstadt erneut im Spitzenfeld vorzufinden sein.

In die Riege dieser Fahrer reiht sich auch Max Brandl, die wohl größte deutsche Hoffnung auf eine Top-Platzierung, ein. Der amtierende deutsche Meister landete bei den Weltcuprennen in Nove Mesto im vergangenen Jahr auf den Plätzen neun und elf und wurde bei den Weltmeisterschaften respektabler Zwölfter. Die Albstädter Strecke scheint jedoch nicht zu seinen persönlichen Favoriten zu gehören, denn die Ergebnisse Brandls im Bullentäle sind bisher noch nicht zufriedenstellend: „Ich habe in Albstadt bisher einmal ein ‚did not start‘, einmal ein ‚did not finish‘ und einmal ein ‚finished miserabel‘ stehen, deshalb will ich erstmal schauen, dass ich dieses Jahr zunächst einmal ein vernünftiges Ergebnis erzielen kann. Hoffentlich ähnlich gut wie am Ende des vergangenen Jahres.“

U23: Deutscher Meister David List in Lauerstellung
Für die Fahrerinnen und Fahrer der U23-Klasse ist das Auftaktrennen einer jeden Weltcupsaison stets die erste Standortbestimmung über die Kräfteverhältnisse im Fahrerfeld. Ältere Fahrerinnen und Fahrer verlassen die Nachwuchsklasse und treten nun im Elitefeld an, jüngere Talente rücken zeitgleich aus der Juniorenkategorie auf. Und so fällt eine eindeutige Zuweisung möglicher Favoritenrollen in diesem Fall besonders schwer.

Große Hoffnungen auf ein mögliches Top-Resultat darf sich der deutsche U23-Meister David List machen: Bereits im Vorjahr wusste der junge Deutsche in der U23-Klasse zu überzeugen, belegte bei den beiden Weltcuprennen in Nove Mesto die Ränge sieben und dreizehn. Beim hochklassig besetzten Vorbereitungsrennen im österreichischen Haiming kletterte List vergangene Woche bereits als Drittplatzierter aufs Podest und peilt auch beim Rennen in Albstadt einen Platz unter den besten Drei an: „Die Vorbereitungen in Richtung Albstadt liefen sehr gut und ich bin dementsprechend guter Dinge vor dem Weltcupauftakt. So wie das letzte Rennen in Haiming lief, strebe ich erneut einen Platz auf dem Podium an.“ Weitere Favoriten auf den Sieg könnten der Schweizer Joel Roth, der Spanier Jofre Cullel Estape oder der Chilene Martin Vidaurre sein.

Bei den Damen dürfte der Sieg in Albstadt nur über die Juniorenweltmeisterin aus dem vergangenen Jahr, Mona Mitterwallner, gehen. Die Österreicherin besticht in den Vorbereitungsrennen dieser Saison mit einer sehr starken Frühform und rückte bei den Rennen meist in die Riege der absoluten Top-Fahrerinnen der Elite vor.

Junioren: Deutsche Hoffnungen auf Top-Resultate
Wie in den vergangenen Jahren gastiert im Rahmen des UCI Mountain Bike World Cups in Albstadt auch die ranghöchste internationale Rennserie für Fahrerinnen und Fahrer der Juniorenklasse, die Junior World Series. Für die Nachwuchstalente geht es im Bullentäle um wertvolle Weltranglistenpunkte im Hinblick auf die anstehenden Saisonhighlights wie Welt- und Europameisterschaften.

Aus deutscher Sicht könnte es insbesondere in der weiblichen Nachwuchsklasse zu Erfolgserlebnissen kommen: Sina van Thiel aus Kempten landete unter anderem beim Auftakt der internationalen MTB-Bundesliga in Obergessertshausen auf dem obersten Podest und gilt als Anwärterin auf den Sieg im Bullentäle. Bei den männlichen Junioren hoffen die deutschen Fahrer darauf, unter den besten Zehn mitmischen zu können. Der deutsche Jugendmeister des Vorjahres, Emil Herzog, und der Vizemeister der Juniorenklasse, Ben Schweizer, konnten sich beim Rennen der UCI Junior Series im österreichischen Haiming vorletztes Wochenende stark präsentieren und scheinen damit die aussichtsreichsten Kandidaten auf eine Top-Platzierung zu sein.

Fotos: (c) Stadt Albstadt / EGO-Promotion Armin M. Küstenbrück / Niklas Hartmann / Max Fuchs

Weitere Informationen unter www.bikezone-albstadt.de

Zurück zum Seiteninhalt