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GHOST Factory Racing Team - Caroline Bohé mit zwei zweiten Rängen - Anne Terpstra auf Rang sechs - Nicole Koller mit persönlich bestem Ergebnis

Der erste Weltcupblock für das GHOST Factory Racing Team war auch in 2021 ein voller Erfolg. Caroline Bohé konnte zwei zweite Plätze feiern und damit ihre ersten Weltcuppodien überhaupt. Anne Terpstra verpasste in Albstadt das Podium mit Rang sechs nur knapp, Nicole Koller strahlte besonders bei ihrem elften Rang in Nove Mesto, der gleichzeitig ihr mit Abstand bestes Weltcupergebnis darstellte. Als besonderes Highlight wurde die Equipe in Nove Mesto als gesamtführendes Team im Weltcup gekürt.

Nach vielversprechenden Rennen in Obergessertshausen, Nals und Haiming freute sich das Team auf den ersten Weltcupblock. In Obergessertshausen verzichteten Nadine Rieder und Anne Terpstra aus gesundheitlichen Gründen auf den Start, dafür konnten Caroline Bohé und Nicole Koller einen Doppelsieg einfahren. Nach ermutigenden Ergebnissen in Nals konnte Anne Terpstra eine Woche später sogar das HC Rennen in Haiming vor der versammelten Weltelite gewinnen. Leider stellte sich einige Tage später die Verletzung bei Nadine Rieder im Sprunggelenk gravierender heraus als gedacht und sollte auch noch für die anstehenden Rennen ein Rolle spielen. Trotz (an-)gerissener Bänder bekam sie aber das OK vom Arzt für einen Start, der Einfluss auf die körperliche Leistungsfähigkeit war aber in Albstadt zu groß und sie beendete das Rennen weit unter ihren Möglichkeiten. Nicole Koller zeigte eine starke Vorstellung und näherte sich von einem schlechten Startplatz sogar an die TOP15 an und wurde erst in der letzten Runde von Krämpfen wieder etwas eingebremst und beendete das XCO Rennen auf einen starken 19. Rang. Anne Terpstra nahm das Zepter in der ersten Runde in die Hand und führte das Rennen zunächst sogar an, ehe sie bis auf den 12. Rang zurückfiel: „Ich habe nicht geführt weil meine Beine so gut waren, sondern eher weil ich von Beginn an ein eher mäßiges Gefühl hatte. Dann habe ich gedacht, falle ich im Anschluss nicht so weit zurück als wenn ich eh schon auf Rang zehn liege.“ Nach einer Erholung zur Rennmitte ging es für die niederländische Meisterin jedoch Stück für Stück wieder nach vorne und sie verpasste als Sechste das Podium am Ende nur um wenige Sekunden. Bereits am Vortag schicke sich Caroline Bohé an, endlich ihren Traum vom ersten Weltcuppodium wahr werden zu lassen. Wenn sie auch an die Strecke in Albstadt keine guten Erinnerungen pflegt, zeigte das Training und die Vorbereitung des letzten Jahres Wirkung und sie setzte sich zu Beginn gleich an die Spitze. In der ersten Runde wurde sie von Mona Mitterwallner überholt und ließ diese auch ziehen, behauptete aber souverän und routiniert ihren zweiten Rang und freute sich riesig über das erste Podium: „Ich hatte nicht die besten Erfahrungen auf diesem Kurs, insbesondere im Regen. Das Rennen in Obergessertshausen hat mir aber viel Selbstvertrauen gegeben, das war mein erstes wirklich gutes Rennen im Schlamm. Heute waren die Bedingungen nicht so schwer wie dort, aber ich war auf alles vorbereitet und hatte keine Angst mehr davor. Vielen Dank für die Unterstützung, ich bin super happy diesen Pokal mit nach Hause nehmen zu dürfen!“

Bereits direkt im Anschluss reiste die gesamte Mannschaft weiter nach Nove Mesto na Morave in Tschechien, muss aber für unbestimmte Zeit auf Lisa Pasteiner verzichten. Die Österreicherin legt aus gesundheitlichen Gründen zunächst Pause auf unbestimmte Dauer ein und wird zunächst den Schwerpunkt auf vollständige Genesung richten.

Auch des Rennen in Nove Mesto war ein voller Erfolg, wenn auch Nadine Rieder das Rennen vorzeitig beenden musste. Die Bedingungen auf dem sehr anspruchsvollen Kurs veränderten sich zum Renntag hin drastisch und die deutsche Marathonmeisterin sollte aufgrund ihrer Verletzung im Knöchel in den vielen Laufpassagen kein unnötiges Risiko eingehen. Deshalb entschied sie sich in Absprache während dem Rennen den Fuß zu schonen und den Wettkampf vorzeitig zu beenden: „Ich bin natürlich nicht happy nicht ins Ziel zu kommen, insbesondere habe ich mich technisch sehr wohl gefühlt. Ich musst aber weit hinten starten und da konnte ich meine Stärken dann auch nicht umsetzen. Das Laufen war aber einfach zu viel und dann wollte ich kein weiteres Risiko eingehen. Also Kopf hoch, gesund werden und dann wieder voll angreifen!“

Anne Terpstra war zunächst etwas geknickt über ihren neunten Rang, nachdem sie im Vorjahr hier zweimal nur knapp den Sieg verpasste, hatte das Rennen aber mit etwas Abstand bereits reflektiert: „Das Niveau im Damenfeld ist so hoch, da muss einfach für einen Podestplatz alles perfekt passen. Ich bin eigentlich für mich heute ein gutes Rennen gefahren, habe keine gravierenden Fehler gemacht und hätte nicht schneller gekonnt. Der Startplatz in der zweiten Reihe hat sicher nicht geholfen, aber von da an lief es eigentlich gut. Ganz sicher kommt mir der Matsch aber nicht entgegen und andere sind da einfach besser, das macht dann sehr schnell den Unterschied zwischen TOP5 und TOP10 aus. Am Ende ist aber das doch genau das was unseren Sport im Moment ausmacht. Glückwunsch an Caro, wir haben uns so mit ihr gefreut, genauso an Nicole – es war cool heute so viel mit ihr im Rennen zu fahren!“ Die niederländische Meisterin liegt jetzt auf dem starken fünften Rang im Gesamtweltcup.

Die angesprochene Nicole Koller hatte in der Vorwoche von einem TOP15 Ergebnis geträumt und am Ende knapp verpasst und sich deshalb eben dieses Ziel für Nove Mesto vorgenommen, einer Strecke die ihr sicherlich mehr entgegenkommen sollte. Von Beginn an klassierte sich die Schweizerin in den TOP15 und war mehrere Runden zusammen mit ihrer niederländischen Teamkollegin unterwegs: „Das war heute ein sensationelles Rennen und ich hatte viel Spaß auf dem Kurs. Ich wusste von Anfang an, dass mir die Strecke entgegenkommen würde, die Bedingungen haben dann nochmal umso mehr Spaß gemacht. Ich bin gut durch den Start gekommen und konnte mich dann schnell in den TOP15 platzieren, war lange zusammen mit Anne und wir konnten uns auf der ein oder anderen Passage dann auch gegenseitig helfen und haben um den achten Platz gekämpft. In  den letzten beiden Runden kam dann noch Jolanda von hinten und ich habe Anne dann aus den Augen verloren und bin mein Rennen bis zum Schluss gefahren. Der elfte Platz am Ende ist aber mehr als ich mir erhofft hatte, TOP10 ist ganz klar mittelfristig mein Ziel, aber vor einer Woche habe ich noch von einem TOP15 Ergebnis geträumt. Danke für die Unterstützung ans gesamte Team, am Ende gemeinsam auf dem Teampodium stehen zu dürfen war super cool für alle!“

Mit den Ergebnissen aus Albstadt und Nove Mesto konnte sich das Team die Gesamtführung im Weltcup erobern und darf beim kommenden Rennen mit den begehrten gelben Nummerntafeln starten.

Bereits am Vortag zeigte Caroline Bohé ein spektakuläres Rennen und lieferte sich einen Kampf bis auf die Zielgerade bei dem sie den Sieg im Ziel nur um zwei Sekunden verpasste. Im Zweikampf mit Mona Mitterwallner, die in der Vorwoche noch mit mehr als zwei Minuten Vorsprung gewonnen hatte, zeigte die Dänin ihre technische Klasse und konnte in jedem Downhill zwischen fünf und zehn Sekunden gewinnen. Das österreichische Leichtgewicht konnte jedoch am Anstieg immer wieder kontern und so kam es zum Showdown in der letzten Runde. Caroline hatte zur Rundenhälfte 18 Sekunden Rückstand und konnte dies mit einem beherzten Schlussangriff auf zwei Sekunden reduzieren: „Das war heute vermutlich mein bestes Rennen überhaupt und es hat so viel Spaß gemacht in diesen Bedingungen. Ich habe mir vor dem Rennen Regen gewünscht und der kam auch, natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber der zweite Rang unter diesen Umständen und bei diesem Rennverlauf war sensationell. Ich bin so glücklich und kann es kaum in Worte fassen. Wir haben so lange an meinen technischen Skills gearbeitet und letztes Jahr habe ich mit meinem Schlüsselbeinbruch nicht die Gelegenheit bekommen die Fortschritte zu zeigen. Bis jetzt habe ich Schlammrennen gehasst, das hat sich definitiv geändert. Vielen Dank ans gesamte Team für den Support und all die Unterstützung, ich bin so glücklich und alle haben mich wegen meinem Dauergrinsen schon ausgelacht.“

Nach einer kurzen Pause steh der nächste Weltcup im österreichischen Leogang im Juni auf dem Programm.

Fotos: (c) GHOST Facttory Racing Team Andreas Dobslaff

Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com

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