Anne Terpstra und Caroline Bohé zum Saisonauftakt in den Top10 - GHOST startet mit Rang sechs und sieben in den ersten Weltcup
Waren am Freitag noch alle mehr oder weniger unzufrieden mit dem XCC, wendete sich am Sonntag das Blatt. Insbesondere Anne Terpstra und Caroline Bohé waren mit Rang sechs und sieben mehr als zufrieden. Nicole Koller wurde – wie schon im XCC – von einer Konkurrentin vom Rad geholt und musste sich dann wieder nach vorne kämpfen – sie landete auf Rang 23. Isla Short war nach erneuter Coviderkrankung genesen und demzufolge mit Rang 46 zunächst glücklich.
Seit mehr als zehn Jahren findet das allseits beliebte Rennen im tschechischen Nove Mesto statt, auch dieses Jahr wieder vor vollem Hause und überzeugte wie alle vorangegangenen Rennen. Im Biathlonstadion kochte wie üblich die Stimmung und die Fahrer lobten die XCO Strecke wie in den Vorjahren. Am Freitag wechselte das Wetter pünktlich zum XCC Start und sorgte mit einem kräftigen Regenschauer für leicht veränderte Verhältnisse, bis zum Sonntag sollte sich das Wetter aber wieder beruhigen und keinen Einfluss mehr auf das Renngeschehen nehmen. Mit Spannung war dabei der neue Organisator und Übertragungspartner im Rahmen von ESO und Discovery Sport erwartet worden. Die Übertragungen wurden damit noch einmal auf ein neues Level gehoben und übertrafen alles bisher dagewesene.
Der Cross Country Short Track fand am Freitag erneut auf einer nochmals veränderten Strecke stand, die durch einen sehr taktischen Rennverlauf geprägt war. Durch das relativ einfache Profil blieben nahezu über die gesamte Renndauert eine große Gruppe beisammen und es gab zahlreiche Stürze – leider fanden sich die GHOST Athletinnen unverschuldet mehrmals am Boden, waren
jedoch größtenteils unverletzt. Mit den Rängen zwölf und 13 konnt en sich Nicole Koller und Anne Terpstra einen Platz in der zweiten Startreihe für Sonntag sichern, Caroline Bohé verpasste nach mehreren Scharmützeln mit Rang 25 die ersten drei Startreihen knapp.
Finja Lipp war bereits am Vorabend in dem ersten U23 XCC Weltcup überhaupt am Start. Nach einigen gesundheitlich schwierigen Wochen war das Ziel jedoch vor allem Erfahrungen in dem neuen Format zu sammeln und taktische Rennzüge umzusetzen. Das gelang ihr sehr gut und nach einem cleveren Rennen in dem sie lange gut positioniert war belegte sie am Ende den 31. Rang. Am Samstag folgte das U23 XCO Rennen für die amtierende deutsche Meisterin. Nach den beiden Startrunden fand sie sich noch weit hinten im Feld wieder. Von da an fuhr sie mit konstanten Rundenzeiten bis auf den 26. Rang nach vorne und konnte unter den aktuellen Umständen mit dem Ergebnis, aber vor allem der Umsetzung der gesteckten Ziele zufrieden sein.
Isla Short gelang auf dem Papier kein außergewöhnliches Resultat, dennoch war sie mit dem Wochenende rundherum glücklich: „Für mich war ja alles neu, die Abläufe hatten wir bisher auf Weltcupniveau noch nicht durchgespielt und außerdem war ich mehrere Woche krank. Heute hat mir gezeigt, dass die Basis stimmt, dass ich noch keine Intensitäten verkraften würde, war vollkommen klar. Platz 46 klingt nicht so toll, aber mit den Umständen bin ich damit sehr zufrieden und ich konnte von Anfang bis Ende wirklich kämpfen.“
Nicole Koller zeigte sich nach einem für sie unglücklichen Wochenende zwiegespalten: „Rang 12 und 23 sind nicht das wozu ich aktuell in der Lage bin. Ich hatte gute Beine, leider wurde ich wieder vom Rad gefahren. Ich will aber keine Ausreden suchen, wenn es zwei mal an einem Wochenende passiert, muss ich sehen was ich ändern kann um das zu verhindern.“ Die Schweizerin legte eine tolle Aufholjagd hin, nach dem Sturz in Runde eins war sie bis auf Rang 50 zurück gefallen und kämpfte bis zum Schluss. „Ich denke ich habe dieses Jahr schon gezeigt was möglich ist, jetzt muss ich das nur in einem Weltcup zusammenbringen.“
Die dänische Meisterin Caroline Bohé war das ganze Rennen über unscheinbar unterwegs, war sie doch zunächst schlecht vom Start weggekommen: „Nach den ersten Metern war ich schon etwas nervös, ich war mitten im Getümmel und weit weg von der Spitze. Aber ich konnte guten Rundenzeiten fahren und ich liebe einfach diese Strecke. Am Ende bin ich immer näher nach vorne gekommen und freue mich sehr über den siebten Rang.“ Die Dänin war ab der dritten Runde immer in Sichtweite mit der Spitze und konnte sich so – unbemerkt von den Kameras – immer weiter nach vorne arbeiten und an ihre Serie hervorragender Rennen in NMNM anschließen.
Anne Terpstra war nach dem hektischen XCC noch etwas unglücklich mit dem Rennverlauf, aber zuversichtlich für Sonntag: „Der Shorttrack war mir einfach zu gefährlich, manche riskieren da einfach alles inklusive der Gesundheit anderer. Das ist es mir ehrlich gesagt nicht wert. Ich habe aber gespürt dass die Form da ist, das konnte ich dann am Sonntag umsetzen. Ich habe die Spitze von Beginn an gesehen und gewusst dass um mich herum einige irgendwann langsamer werden würden – so war es dann auch. Ich bin immer weiter nach vorne gekommen und mit Rang sechs am Ende sehr happy, leider habe ich den Sprint ums Podium knapp verloren, aber 38 Sekunden auf die Siegerin sind überschaubar, das stimmt mich zuversichtlich für die Saison. Glückwunsch an Puck, super cool dass wir als Nation jetzt soweit vorne mitkämpfen können!“
Fotos: (c) GHOST Factory Racing Team / Irmo Keizer / Andreas Dobslaff
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