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Das Lexware Mountainbike Team beim Bundesligarennen in Gedern (Hessen) und dem HC-Rennen in Haiming (Österreich) - Zwischen zwei Höhepunkten: Konservieren der Form auf hohem Niveau

Topathleten  setzen zwischen zwei Höhepunkten bei der Wettkampfplanung oft ganz  unterschiedliche Prioritäten. Nach der Europameisterschaft in Rumänien  und vor dem Weltcup in Tschechien boten sich den Mitgliedern des Lexware  Mountainbike Teams am Wochenende zwei internationale  Cross-Country-Rennen zum Konservieren der Form an: das  C1-Bundesligarennen in Gedern (Hessen) und der HC-Wettkampf in Haiming  (Österreich). Hors Catégorie (HC) ist international die höchste Klasse,  darunter folgt C1. Nina Benz (Foto oben), Max Brandl (beide Elite) sowie  die Lexware-Junioren Emil Schmidt, Emilian See und Ole Jan Riesterer  zog es an den Rand des Vogelberges 50 Kilometer nordöstlich von  Frankfurt, Sina van Thiel und David List (beide Elite) sowie Antonia  Weeger und Benjamin Krüger (beide U23) starteten in Tirol.

Bundesligarennen in Gedern: Siege für Nina Benz und Max Brandl bei der Elite sowie für Junior Emil Schmidt
Nina Benz hat  sich für das Bundesligarennen in Gedern entschieden, "weil ich das  Rennen super gern fahre und ich daran auch richtig gute Erinnerungen aus  den vergangenen Jahren habe". Die Entzündung im Auge, die sie sich bei  der Europameisterschaft zugezogen hatte, ging glücklicherweise bis zum  Renntag etwas zurück, "verschwommen sehe ich die Dinge auf dem rechten  Auge aber immer noch. Ich hoffe, dass es kommende Woche richtig heilt",  sagt die 25-Jährige. Den guten Erinnerungen hat Nina Benz eine weitere  hinzugefügt: Sie hat das Frauenrennen in Gedern mit deutlichem Vorsprung  gewonnen. Max Brandl bei den Männern und Junior Emil Schmidt konnten  sich ebenfalls durchsetzen.

Die Aussagen der Lexware-Starter nach dem Wettkampf:
Nina Benz, Siegerin des Bundesligarennens: "Den Start  habe ich etwas verschlafen, ich bin noch etwas müde von der EM und habe  vergangene Woche auch gut trainiert, weil der Fokus natürlich auf dem  Weltcup am nächsten Wochenende liegt. Ich konnte mich in der Startloop  an die Spitze setzen und bin als Erste in die technischen Passagen rein.  Ich wurde allerdings von nassen Wurzeln überrascht, die sehr rutschig  waren. Das war ein Hallo-wach-Moment. Ronja Eibl und ich konnten uns von  den anderen absetzen, drei Runden sind wir zusammen gefahren. Auf einer  steilen Abfahrt bin ich einmal auf Wurzeln ausgerutscht und habe mich  an einem Baum verheddert. Ronja konnte nicht mehr bremsen und ist in  mich reingefahren. So hingen wir dann zusammen in der steilen Abfahrt  drin. Es hat etwas gedauert, bis wir uns entheddert hatten. Unser  Vorsprung vor der Dritten war aber groß genug. In der vierten Runde  hatte Ronja einen Platten, von da war ich einsam an der Spitze und bin  das Rennen in meinem Tempo zu Ende gefahren. Cool, ein weiterer  Bundesligasieg, freut mich voll. Ich versuche mich jetzt, diese Woche  gut zu erholen, damit ich nächstes Wochenende beim Weltcup Vollgas geben  kann."

Max Brandl, überlegener Sieger des Männerrennens trotz  eines Hinterrad-Defekts: "Es war relativ ähnlich wie bei der EM in  Cheile Grădiștei, nur sechs, sieben Grad wärmer. Es hat beim Start schon  leicht geregnet und hat sich dann in den ersten drei Runden zu einem  amtlichen Gewitter entwickelt - Bäche sind über die Strecke geflossen.  Mir hat es Spaß gemacht, ich fand's witzig. Die Strecke hat es natürlich  schwieriger gemacht. Der Kurs in Gedern, der eigentlich gut eingefahren  und fest ist, wurde schmierig und anspruchsvoll. Vom Rennverlauf her  habe ich schnell gemerkt, dass ich auf Platz zwei liegend in der  Startloop noch recht entspannt unterwegs war. Ich habe dann mal eine  kleine Attacke gesetzt und war sofort weg. Ich habe gemerkt, dass ich  bei den Bedingungen mit dem Kurs besser zurechtkomme als meine  Konkurrenten und hatte relativ schnell eine Minute Vorsprung nach den  ersten beiden Runden. Ich habe dann allerdings auch gemerkt, dass ich  hinten Luft verliere - ähnlich wie bei der EM. Ich bin in die Tech-Zone  abgebogen und als ich wieder auf die Strecke kam, hatte ich noch zehn  Sekunden Vorsprung auf Niklas Schehl. Ich konnte den Vorsprung aber  relativ schnell wieder ausbauen. Es waren dann noch vier Runden durch  den Regen für mich, die ich abgespult habe. Es lief alles gut, ich hatte  keine weiteren Probleme. Auch mein Knie war gut, das war vorher  nicht  so ganz klar."

Emil Schmidt, Sieger des Juniorenrennens: "Das Rennen  war richtig geil. Ich habe nach dem Start erst einmal ein bisschen  rausgenommen. Anschließend habe ich mich auf Position vier  vorgearbeitet, wir waren dann eine Vierergruppe an der Spitze. Die Jungs  vorne haben immer wieder attackiert, ich hatte danach meistens eine  Lücke, die ich in den technischen Passagen aber immer wieder zufahren  konnte. Auch in der letzten Runde bin ich im Techniktrail an die drei  Jungs vorne wieder herangefahren. Sie haben am ersten Berg attackiert,  ich konnte mitgehen. Am zweiten Berg habe ich richtig Stoff gegeben, da  habe ich richtig einen rausgezündet. Anschließend habe ich  durchgeballert, nur Max Adler war noch an mir dran. Den Zielsprint habe  ich gewonnen. Es ist echt cool, dass ich hier den Sieg einfahren  konnte."

Emilian See, Platz sechs im Juniorenrennen: "In der  Woche vor dem Wettkampf war ich bis Mittwoch Corona-positiv. Erst am  Donnerstag war ich negativ. Deshalb bin ich mit meiner Leistung echt  zufrieden. Bis in die letzte Runde bin ich mit der Spitzengruppe  mitgefahren, ich habe mich defensiv verhalten, dennoch hat es auf meiner  Heimstrecke mega Spaß gemacht. Ich war Fünfter, dann ist mir die Kette  vom Kettenblatt runtergefallen. Ich habe kurz angehalten und sie wieder  draufgelegt, das hat mich einen Platz gekostet. Ich habe die Top Fünf  knapp verfehlt, trotzdem war es ein guter Schritt nach vorn, da ich  aufgrund von Corona zwei Wochen nicht trainieren konnte. Ich bin  zufrieden."

Ole Jan Riesterer, Zwölfter des Juniorenrennens: "Ich  habe mich echt super gefühlt. Ich bin zwar schlecht aus der Startloop  gekommen, dann aber ab der zweiten Runde an der Führungsgruppe dran  gewesen. Ich hatte in der letzten Runde, da war ich noch an der Gruppe  dran, einen Kettenriss. Die letzten zwei Kilometer bis ins Ziel bin ich  gelaufen."

Wie bei der  Europameisterschaft in Cheile Grădiștei entwickelten sich auch die  Bundesligarennen in Gedern zu Schlammschlachten: Max Brandl vom Lexware  Team kommt mit derart schwierigen Bedingungen gut zurecht und gewann das  Bundesligarennen der Männer klar.

HC-Rennen in Haiming: David List wird Sechster bei den Männern und Antonia Weeger Dritte in der Klasse U23
Weil David  List (Foto unten) den Reiseaufwand - Rückkehr von der EM nach Memmingen   und Weiterreise zum Weltcup in Tschechien - möglichst gering halten  wollte, quartierte sich der Student, der in Freiburg lebt, ein paar Tage  bei seinen Eltern in Friedrichshafen ein. Von dort nach Haiming sind es  zweieinhalb Stunden Fahrzeit, nach Gedern wäre es mehr gewesen. Und:  Beim HC-Rennen in Haiming gibt es mehr UCI-Punkte als beim C1-Rennen in  Gedern. "Mir gefällt auch die Strecke in Haiming, ich habe dort sehr  gute Erfahrungen gemacht", sagt der 24-Jährige.

Die Aussagen der Lexware-Starter nach dem Rennen in Tirol:
David List, Platz sechs im stark besetzten HC-Rennen:  "Ich war bis zwei Runden vor Schluss in der siebenköpfigen Spitzegruppe  mit dabei. Ich war aufgrund einer normalen Trainingswoche und leichten  Allergie-Problemen zum Wochenende hin jetzt nicht hundert Prozent erholt  und top drauf. Dennoch konnte ich ganz gut mitfahren in dem Race, es  waren ja auch richtig gute Leute da, die in Weltcup-Rennen auch ganz  vorne sind. Von daher war es ein guter Vergleich. Mit Rang sechs bin ich  in Anbetracht der Umstände ganz happy. Das Rennen hatte jetzt nicht die  höchste Priorität für mich, es ging darum, hier ein paar Weltcup-Punkte  mitzunehmen. Ich bin auf einem guten Weg. Ich habe gezeigt, dass ich  aus einer Trainingswoche heraus und auch bei nicht optimalen Umständen  mit meiner diesjährigen Form ganz vorne mitfahren kann. Es war mit mehr  als anderthalb Stunden ein sehr langes Rennen. Mit dem Wetter hatten wir  Glück: 18 Grad und Sonnenschein."

Sina van Thiel, die noch in der Klasse U23 starten  kann, in Haiming aber bei der Elite antrat und dort Elfte wurde: "Ich  hatte die ganze Woche mit Rückenproblemen zu kämpfen, was vor Haiming  nicht so prickelnd ist. Direkt vor dem Start hat mein Rücken zugemacht  und das war dann nicht so einfach. Trotzdem war mein Start an sich nicht  schlecht und ich konnte gut mitfahren, bis ich im Stau stand. Dadurch  hab ich den Anschluss nach vorne verloren und irgendwie war ich dann  gefühlt alleine. Von da an war's hart. In der dritten Runde habe ich  dann meinen Flow gefunden. Die vierte Runde war wieder bissl schlechter.  In der fünften war's ganz cool, da konnte ich mit der U23 mitfahren,  die von hinten angefahren kam. Das hat voll Spaß gemacht und ich kam  wieder in Fahrt. Die letzte Runde war dann wieder etwas einsam. Das war,  glaube ich, ganz solide."

Antonia Weeger, Dritte in der U23: "Ich bin richtig  zufrieden, ich habe nicht damit gerechnet. Ich habe das Rennen aus dem  Training heraus gemacht, da ich mich auf Nove Mesto vorbereite. Es war  ein Trainingsrennen und deshalb wusste ich auch nicht, wie meine Beine  sein werden. Es ging relativ gut, ich war eigentlich immer unter den  ersten drei. Erst als die Beine etwas schwerer wurden, musste ich reißen  lassen und kam als Dritte ins Ziel. Es war richtig anstrengend, hat  aber auch viel Spaß gemacht. Mein Leistung hier gibt mir ein gutes  Gefühl, ich freue mich jetzt auf Nove."

Benjamin Krüger, fünfter Platz in der U23: "Ich musste  aus der dritten Reihe starten, kam aber ganz gut weg. Anfangs war ich  Zehnter, nach der ersten Runde Achter. Ich konnte mich dann vorarbeiten  auf Rang fünf und war immer rund 15 Sekunden hinter einer Gruppe, die um  den zweiten Platz kämpfte. Von der Gruppe ist dann einer weggeplatzt,  der Finn Treudler, der vor einer Woche Europameister geworden war. Mit  dem bin ich zusammen gefahren, nach vorne ging nichts mehr, die waren  weg. Mit dem Schweizer habe ich mich dann in der letzten Runde  gebattelt, die letzten beiden Anstiege sind wir Vollgas hoch, am letzten  Berg hat er mich dann abgestellt. Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit  meinem fünften Platz nach dem Desaster bei der EM. Jetzt freue ich mich  auf Nove Mesto."

Das nächste Highlight:
Das erste Cross-Country-Weltcuprennen der Saison in Europa wird am  25./26. Mai in Nove Mesto (Tschechien) ausgetragen. Samstag, 25. Mai,  8  Uhr: Cross-Country-Rennen (XCO) der Junioren (Junior Series); 10.30 Uhr  Short Track (XCC) Elite Frauen; 11.05 Uhr Short Track Elite Männer;  14.30 Uhr Cross-Country U-23-Frauen; 16.30 Uhr Cross-Country  U-23-Männer. Sonntag, 26. Mai, 8.30 Uhr, Cross-Country-Rennen der  Juniorinnen (Junior Series); 10.15 Uhr Cross-Country-Rennen Elite  Frauen; 14 Uhr Cross-Country-Rennen Elite Männer.

Fotos: (c) Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion

Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de

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