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Ghost Factory Racing Team - Doppelweltcup in Nové Město ein voller Erfolg - Anne Terpstra fährt gleich zwei Mal auf den zweiten Rang

In einer Saison die geprägt war von COVID-19 Absagen, fand schließlich die Auftakt- und direkt die Schlussveranstaltung des Weltcups als Doppelevent im Biathlonstadion von Nové Město statt. Die Veranstalter - seit vielen Jahren eine Größe im Mountainbike Weltcup – sahen sich im Stande ihre Veranstaltung dank eines umfangreichen Schutzkonzepts durchzuführen und das mit vollem Erfolg. Obwohl keine Zuschauer erlaubt waren und auch sonst die Atmosphäre eine Andere war, schaut man sich eine frühere Saison an, waren die Athleten und Teams froh überhaupt wieder ein bisschen Normalität zu verspüren.

Das erste XCO Doppelevent innerhalb einer Woche in der Geschichte stellte die Athletinnen vor besondere Herausforderungen. Die Woche begann mit einem Shorttrack (XCC) am Dienstag, gefolgt von einem CrossCountry Rennen (XCO) am Donnerstag. Unmittelbar danach folgte bereits der zweite XCC am Freitag der wiederum für die Startaufstellung für das finale XCO am Sonntag relevant war. Leider konnten Lisa Pasteiner die schon länger an einem Infekt laboriert und Caroline Bohe die sich unmittelbar vor dem Wochenende das Schlüsselbein brach nicht nach Tschechien anreisen: „Ich bin natürlich furchtbar frustriert, weil ich weiß, dass ich in sehr guter Form gewesen wäre. Jetzt heißt es aber nach vorne blicken und für nächstes Jahr aufbauen. Den anderen Mädels wünsche ich natürlich viel Erfolg und alles Gute für die Rennen“, zeigte sich die Dänin nach erfolgreicher Operation dennoch enttäuscht nicht dabei sein zu können.

Bereits am Dienstag konnten sich die angereisten GHOST Athletinnen in guter Form präsentieren und mit Sina Frei und Anne Terpstra auf Rang vier und acht jeweils zwei Plätze in der ersten Startreihe für Donnerstag sichern. Barbara Benko komplettierte das Ergebnis auf Rang 23. Sina Frei nach dem Rennen: „Man hat gemerkt, dass alle heiß auf den Start waren und es war ein sehr hektisches Rennen. Die Wetterbedingungen und demzufolge auch die Streckenbegebenheiten waren sehr speziell und sehr tief. Deshalb gab es immer wieder brenzlige Situationen und ich konnte mich nicht immer ganz vorne halten. Rechtzeitig vor der heißen Phase fand ich aber den Weg nach vorne und bin sehr zufrieden mit dem vierten Startrang!“

Insbesondere Terpstra und Frei gelang ein guter Start ins XCO Rennen und die direkt Umsetzung ihrer Gridposition auf der ersten Runde. Sie konnten sich in der sich bildenden siebenköpfigen Spitzengruppe festsetzen und auch dort halten. Im Verlauf des Rennens war die frisch gekürte niederländische Meisterin die erste Verfolgerin des französischen Führungsduos um die Weltmeisterin Ferrand Prevot und die spätere Überraschungssiegerin Loana Lecomte. Insbesondere durch die schnellsten Downhillzeiten im Feld konnte Anne Terpstra in der letzten Runde auf die Weltmeisterin auffahren und diese sogar noch um einige Meter distanzieren und damit den zweiten Platz feiern – so begann sie die Saison wie sie die letzte in Snowshoe beendete: „Ich bin natürlich überglücklich mit dem Ergebnis, das Jahr war für alle nicht einfach, nachdem ich mich aber früh im Jahr selbst mit Corona infiziert habe und wochenlang kaum Treppensteigen konnte, ist das für mich natürlich ein riesiger Erfolg. Vielleicht war die Ruhephase und die nötige Gelassenheit die ich mir in der letzten Saison aneignen konnte perfekt um nicht nervös zu werden und alles wieder seriös aufzubauen. Zusammen mit dem Meistertrikot das ich erst vergangenes Wochenende gewinnen konnte war das ein super Start in diesen Rennblock.“ Sina Frei zeigte sich nach ihrem siebten Rang ebenso zufrieden und hoffte auf mehr für den zweiten Lauf: „Das war ein guter Start, aber meine Beine waren heute sicher nicht perfekt, das macht Mut auf mehr.“ Barbara Benko beendete das Rennen auf dem 24. Rang und verlor vor allem zu Beginn viel Zeit im Verkehr: „Wenn man so weit hinten startet, ist es schwer dem aus dem Weg zu gehen, aber ich hatte auch nicht die Beine um einfach so nach vorne zu fahren. Diese Woche gibt es ja noch eine Chance.“

Der zweite XCC Lauf zeigte sich mit besseren Wetterbedingungen, aber viel Wind und demzufolge auch einem anderen Rennverlauf. Trotz veränderten Umständen konnte sich Anne Terpstra mit Rang sieben wieder einen Startplatz ganz vorne sichern, Sina Frei landete unmittelbar dahinter auf Rang neun, der ebenfalls eine sehr gute Startposition bedeutet.

Auch das zweite XCO Rennen sollte wieder mit einem Podium belohnt werden. Die drei Protagonistinnen setzten sich auch dieses Mal vom Rest des Feldes ab. Ferrand Prevot konnte früh bis zu 30 Sekunden Vorsprung aufbauen und wurden von Anne Terpstra und Loana Lecomte verfolgt: „Ich habe dann zur Rennmitte gemerkt, dass ich wieder näher ran komme und konnte den Vorsprung auf 15 Sekunden reduzieren. Loana war dann schon etwas hinter mir, vermutlich war es heute aber nicht rutschig genug für mich um einen Unterschied zu machen. In der Folgerunde blieb der Abstand genau gleich, da war eigentlich klar, dass ich heute nicht mehr gewinnen kann. Zunächst war ich im Ziel etwas enttäuscht, ich wollte wirklich gerne gewinnen, aber mit etwas Abstand kann ich mich über das Ergebnis sehr freuen und mit Selbstvertrauen zur WM nächste Woche blicken.“

Sina Frei komplettierte das Ergebnis mit einem starken achten Rang. Barbara Benko musste das Rennen aufgrund gesundheitlicher Probleme frühzeitig beenden. Dennoch konnte das Team die Teamwertung erneut gewinnen. Nächte Woche steht die Weltmeisterschaft in Saalfelden / Österreich auf dem Programm, gefolgt von der Europameisterschaft in der Schweiz.

Fotos: Andreas Dobslaff, Irmo Keizer

Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com

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