Lexware Mountainbike Team - Großartige Leistung von Max Brandl beim Weltcup-Finale in Mont Sainte-Anne - Der 27-Jährige aus Freiburg startet beim Short Track in Kanada weit hinten und fährt auf den zehnten Platz vor
Das Beste zum Schluss: In Mont Sainte-Anne wird erneut der letzte Cross-Country-Weltcup der Saison ausgetragen, seit 1998 sind die Kanadier in der höchsten internationalen Mountainbike-Rennserie mit dabei. Die Cross-Country-Strecke (XCO) in der Provinz Québec vereint all das, was die Besten der Welt lieben: hoher Puls an steilen Anstiegen und ein Adrenalin-Feuerwerk bergab. Sie gilt als eine der technisch anspruchsvollsten Strecken weltweit. Prädestiniert für ein spannendes Weltcup-Finale. Der Short Track (XCC)c hingegen wird wie andernorts auch auf einem Hochgeschwindigkeits-Parcours ausgetragen. Max Brandl vom Lexware Mountainbike Team (Foto oben links zusammen mit Teamkollege David List) zeigte im letzten XCC-Weltcuprennen der Männer eine herausragende Leistung und erkämpfte sich den zehnten Platz. Gleiches gelang Teamkollegin Sina van Thiel bei den U23-Frauen und Paul Schehl vom Lexware Team beendete das rund 20-minütige Short Race der U23-Männer als 13., Lennart Krayer erreichte eine Sekunde zurück als 14. das Ziel.
Eliterennen: "Einer der härtesten Short Tracks"
Die Highspeed-Reise auf zwei Rädern begann für Max Brandl in der ersten Runde des Short Races auf Rang 35. In der vierten von zehn Runden wurde er im Klassement als 25. geführt, wenig später war er schon in den Top 20. "Es war schwieriger als beim letzten Weltcup in Lake Placid nach vorne zu fahren. Physisch war es sehr anspruchsvoll", sagt Max, "es war einer der härtesten Short Tracks, die ich je gefahren bin". In der finalen Runde schnappte sich der 27-Jährige noch Rang zehn und sicherte sich damit für das Cross-Country-Rennen am Sonntag einen Platz in der zweiten Startreihe. "Ich wollte unter die ersten acht kommen, um in der ersten Startreihe zu stehen. Dafür hat es nicht ganz gereicht. Dennoch bin ich zufrieden, es ist eine gute Ausgangslage für das Cross-Country-Rennen."
Auch David List befand sich in der Anfangsphase des Männer-Short-Tracks weit hinten im Feld der 40 Qualifizierten. Ungewollt: "Ich wurde am Start fast abgeräumt und war dadurch ganz hinten. Schade, denn bis dahin war mein Start ganz gut", sagt der Student, der in Freiburg wohnt. Erst Mitte des Rennens konnte er einige Positionen gutmachen und in die 20er-Ränge vorstoßen. "Das Tempo war schon richtig hoch, ich musste ziemlich viel investieren, um nach vorne zu kommen", erzählt der 24-Jährige. In der letzten Runde verbesserte er sich noch auf Rang 20. "Passt voll. Es fühlt sich nach wie vor gut an, ich werde weiter Vollgas geben", sagt David List.
Klasse U23: "Damit kann man was anfangen"
Obwohl Paul Schehl als 13. und Lennart Krayer als 14. nach dem Short Race der U23-Männer nur eine Sekunde trennte, hätten ihre Wege während des Rennens nicht unterschiedlicher sein können: Paul ist ein Schnellstarter, der nicht lange fackelt und sich flugs unter den besten zehn festbiss: "Ich habe mich sehr gut gefühlt. Ich habe mich gut positioniert und konnte mich beim Start aus allem Trouble raushalten", sagt der 20-Jährige. Lennart Krayer geht die kurzen, sehr intensiven Wettkämpfe analog zu seinen Fähigkeiten etwas kontrollierter an: Erst einmal mitfahren und mit zunehmender Renndauer aufdrehen, wenn die Konkurrenten vorne dran langsam nachlassen, das ist stets sein Plan. In den ersten Runden lag Lennart meistens auf den Rängen 22 bis 24, nach dem fünften von neun Durchgängen war sein Motor dann richtig warm: "In den letzten drei Runden habe ich aufs Gas gedrückt", erzählt der 22-Jährige, "ich habe mich sehr gut gefühlt und freue mich über den 14. Platz".
Als sein Teamkollege hinten aufdrehte, führte Paul Schehl das U23-Männerfeld an (Foto unten). "Ich bin vorne gefahren und war da vielleicht ein bisschen zu schnell unterwegs", sagt er, "hinten raus hat mir dann ein bisschen die Kraft gefehlt und ich habe wieder ein paar Positionen verloren". Der 13. Platz sei dennoch ein gutes Ergebnis, Paul wird im Cross-Country-Rennen am Sonntag aus der zweiten Reihe starten: "Damit kann man was anfangen, ich bin happy."
Lexware-Teamkollege Benjamin Krüger ging das Short Race anders an als eine Woche zuvor in Lake Placid, als er hintenraus für sein hohes Anfangstempo büßen musste. Erstmal anschauen und mitfahren, lautete dieses Mal seine Taktik. Als er in der dritten Runde begann draufzudrücken, stellte er fest, "dass auch andere denselben Plan hatten" und er sich nicht signifikant verbessern konnte. Rang 33, immerhin eine Steigerung zum Short Track von Lake Placid, den er als 38. beendet hatte. "Keine Ausreden, ich muss noch dazulernen", sagt Benjamin Krüger.
Sina van Thiel hatte zu Beginn des Short-Track-Rennens der U23-Frauen "Probleme mit den Licht-Schatten-Wechseln auf der schnellen Runde. "Ich habe mich schwergetan, den Boden zu sehen." Nach einer Weile ging es dann besser, vor allem physisch fühlte sich die 21-Jährige viel frischer als eine Woche zuvor beim Weltcup in Lake Placid. "Es gab auch ein bisschen Gedränge und einmal war ich kurz davor, einen Abstecher ins Absperrgitter zu machen, aber ich konnte mich gerade noch so retten", erzählt Sina, die das Short Race auf dem zehnten Platz beendete. Lexware-Teamkollegin Carla Hahn gab nach fünf von acht Runden auf, da sie unter Wettkampf-Belastung erneut Schmerzen hatte.
Fotos: (c) Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion
Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de