Lexware Mountainbike Team - David List macht sich zum Deutschen Marathon Meister - Luca Schwarzbauer holt sich nach einer starken Vorstellung der Equipe aus dem Hochschwarzwald die Silbermedaille.
Youngster David List düpiert die Konkurrenz und holt sich die Goldmedaille über 75 Kilometer und 2250 Höhenmeter - auch dank Teamkamerad Schwarzbauer. Georg Egger wird Neunter. Max Brandl hat Pech und holt sich kurz vor Schluss zwei Platten. Dass David List das Zeug dazu hat, sich zwischen den Profis der Marathonszene zu behaupten, zeigte er bereits beim Rothaus Bike Giro vergangenen Monat, als er die Auftaktetappe für sich entschied. Doch diese Leistung auch bei der Deutschen Marathon Meisterschaft abzurufen, bei der per Definition alle Fahrer anwesend sind, die sich in der deutschen Langstreckenszene tummeln, hebt den 20-Jährigen auf eine Stufe mit den Routiniers der Szene. „Ich bin sprachlos“, gab der Sieger zu Protokoll. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Maximilian Brandl, Georg Egger und Luca Schwarzbauer gelang es List vom Start an, sich in der Spitzengruppe zu positionieren.
Drei Runden mit je 25 Kilometer durch die hügelige Landschaft des Odenwaldes galt es zu bezwingen. Die ersten beiden Schleifen verliefen noch recht ruhig. Immer wieder versuchten verschiedene Fahrer mit Tempoverschärfungen die Gruppe zu dezimieren, doch die Abstände von einigen Sekunden wurden von den Verfolgern aufgeholt. Die Fahrer von der Equipe aus dem Hochschwarzwald ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Kurz vor dem letzten Anstieg startete die entscheidende Phase. Martin Frey vom Team Bulls riss eine Lücke, die die Verfolger unter der Führung von Luca Schwarzbauer wieder schließen konnten. Der musste am folgenden Anstieg dann heftig kämpfen, aber bemerkte, „dass der Listi da wirklich mitfahren kann“. Er habe dann versucht, David List zu motivieren und dieser setzte die rennentscheidende Attacke am Ende des Anstieges, als er an Ben Zwiehoff (Centurion Vaude) und Simon Schneller (Bulls) vorbei ging. Als Erster in den Trail fahrend machte sich List den Vorteil des Führenden zu Nutze, im staubigen Wald die Gefahrenstellen zu erkennen. „Unten hatte ich dann schon gut 30 Meter Vorsprung“, sagte List. „Mir war dann klar, jetzt muss ich die letzten flachen 1,5 Kilometer nochmal ‚all in‘ gehen“ - und das gelang ihm auch. Er siegte mit einer Zeit von 2:46:55. Schwarzbauer versuchte zunächst auf Rang drei liegend eine Lücke nach vorn zu List zu halten. Doch als Markus Kaufmann (Texpa Simplon) und Ben Zwiehoff ihn wieder erwartend nicht unter Druck setzten, zog er zum Sprint an und überholte den vor ihm fahrenden Simon
Schneller. „Ich dachte eigentlich, da wäre noch einer vor mir“, sagte der 23-Jährige Vize-Meister im Ziel (+05). „Als ich dann schon David und das Führungsmotorad vor mir sah, war ich total überrascht.“ Die Ambitionen des Deutschen Cross-Country-Meisters Max Brandl wurden von zwei Platten in der vorletzten Abfahrt gestoppt. „Schade dass es heute nichts war, aber ich freue mich sehr für meinen Kumpel David“, sagte der 23-Jährige. Georg Egger aus Obergessertshausen belegte Rang 9. „Auf den Flachstücken war ich vielleicht sogar am Stärksten heute“, resümierte er im Ziel. „Aber gegen Ende des Rennens konnte ich das Tempo an den Bergen nicht mehr mitgehen. Ich freue mich total für David, er ist wirklich stark gefahren heute.“ Jetzt heißt es für das Team aus dem Hochschwarzwald nochmal die Kräfte zu sammeln. In 10 Tagen beginnt die internationale Saison im Cross-Country, der Disziplin in der die Fahrer eigentlich zu Hause sind. Im tschechischen Nove Mesto werden zwei Weltcup-Events ausgetragen, bevor es Mitte Oktober in Österreich und der Schweiz die Welt- und Europameistertitel vergeben werden.
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Photographen: Armin M. Küstenbrück - EGO-Promotion
