GHOST Factory Racing gewinnt die Teamwertung - Alle Athletinnen in den TOP20 und mit Jahresbestleistungen
Der vorletzte Weltcup der Saison auf der Lenzerheide / Schweiz war der bislang erfolgreichste der Saison. Alle vier Athletinnen des Teams waren mit ihren Leistungen sehr zufrieden und konnten dabei persönliche Bestleistungen aufstellen oder egalisieren. Das Highlight des Tages war sicherlich der Gewinn der Teamwertung, den sich die Mannschaft nach einem geschlossenen XCC und ebenso erfolgreichen XCO Rennen verdient hatte.
An das Rennen auf der Lenzerheide hatte das Team noch gute Erinnerungen aus 2019. Auch in diesem Jahr sollte die Equipe nicht enttäuscht werden und auch die erstmals wieder erlaubten Zuschauer vor Ort erlebten spannende Rennen bei strahlendem Sonnenschein. Die technisch anspruchsvolle Strecke ist auf 1500 Metern Höhe gelegen und auch deshalb nicht immer berechenbar.
Beim XCC ShortTrack Rennen am Freitag konnte das Team bereits geschlossen Startplätze in den ersten drei Reihen erringen. Zunächst waren jedoch alle drei Elitefahrerinnen in Scharmützel verwickelt oder standen im Stau und fanden sich unter den letzten 10 der 40 startberechtigten Athletinnen wieder. Stück für Stück konnten sie sich aber innerhalb der 9 Runden nach vorne arbeiten und beendeten das Rennen auf Rang 11 (Anne Terpstra), Rang 17 (Nicole Koller) und dem 24. Rang (Nadine Rieder). Damit war eine gute Ausgangslage für Sonntag garantiert.
Caroline Bohé konnte am Sonntagmorgen ins Renngeschehen eingreifen und stellte einmal mehr ihre starke Form unter Beweis. Sie führte das Rennen in der Startrunde souverän an, ehe die spätere Siegerin Mona Mitterwallner zu ihr aufschloss und langsam davonzog. Die dänische Meisterin konnte erneut den starken zweiten Rang belegen und war damit alles andere als unzufrieden: „Das war wieder ein gutes Rennen heute. Ich habe am Anfang etwas gekämpft und musste mich davon auch in den folgenden Runden erst etwas erholen. Alles in allem bin ich aber sehr zufrieden. Die Strecke liegt mir sehr gut und ist definitiv eine, die mir auch im Rennen viel Spaß macht. Wir hatten eine super Woche zusammen und es war natürlich genial am Ende zusammen mit den Mädels noch einmal die Teamwertung feiern zu dürfen!“
Nadine Rieder konnte bereits in der Vorwoche ein beachtliches Resultat einfahren und dieses auch auf der Lenzerheide bestätigen: „Wirklich drüber gehen kann ich aktuell noch nicht, deshalb bin ich auch nicht wirklich verausgabt. Das ist aber sicher der langen Auszeit und meinem fehlenden Training geschuldet. Dass ich jetzt aber so zurückkommen kann und auch alles was wir mit dem Team im Winter erarbeitet haben umsetzen kann, macht mich schon sehr stolz. Ich weiß, dass es nach meinem gebrochenen Knöchel und der langen Auszeit nicht wie normal geht, aber ich bin mehr als zufrieden. Heute war es der 18. Rang und ich war wie auch schon letzte Woche am Anfang deutlich weiter zurück, aber konstante Rundenzeiten haben mich wieder nach vorne gespült. Jetzt freue ich mich auf das Weltcupfinale. Ich denke es geht von Woche zu Woche besser.“
Nicole Koller kam mit Freudentränen vom Rennen zurück und konnte insbesondere nach ein paar Ergebnissen, die ihrem eigenen Anspruch nicht genügt haben, ein Erfolgserlebnis verbuchen. „Egal ob der Weltcup in Frankreich oder die WM letzte Woche: Ich habe einfach nichts zusammengebracht. Dabei wollte ich es nicht einfach nur auf die Strecken schieben, die mir vielleicht nicht perfekt entgegenkamen. Ich wusste, insbesondere nach dem Resultat in Nove Mesto, dass es nicht an der Form liegt. Trotzdem habe ich angefangen an mir zu zweifeln. Diese Woche muss ich meinem Team besonderen Dank aussprechen. Alle haben mir Rückhalt gegeben und wir hatten gemeinsam wirklich gute Gespräche, die mich dann sowohl bestätigt als auch auf andere Gedanken gebracht haben. Beim XCC ging es schon gut, heute war es noch besser. Ich war von Beginn an nicht weit von den TOP10 entfernt und habe sie am Ende nur um einen Platz verpasst. Vielen Dank an alle. Jetzt geht es voller Selbstvertrauen zum Finale nach Snowshoe - ein Kurs, auf den ich mich auch wirklich freue.“
Anne Terpstra war im Ziel vor allem eines: Mental und körperlich sehr erschöpft. „Es ist schwer zu erklären, aber die Saison hat viel Kraft gekostet. Man sieht bei vielen Athleten, dass sie nicht die ganze Saison über ihre Bestleistung abrufen konnten. Das hat sicherlich mit dem Stress um die olympischen Spiele zu tun. Aber auch die gesamte Corona Situation spielt eine Rolle. Ich bin mit meinen Leistungen über das Jahr sehr zufrieden, aber alles zusammen war sehr anstrengend. Heute hat sich das Rennen nicht nach Rennen angefühlt und ich hatte ehrlich gesagt auch nicht viel Spaß. Aber zu hören, dass es meinen Teamkolleginnen sehr gut ging, hat mich ins Ziel gebracht. Vermutlich war das heute nicht meine beste Leistung, aber ich bin sehr zufrieden mit meinem Ergebnis und stolz es nach Hause gebracht zu haben. Jetzt heißt es noch einmal Kraft sammeln für das Finale und dann freue ich mich auf Urlaub.“ Die niederländische Meisterin konnte sich schnell aus der zweiten Startreihe nach vorne kämpfen und war in der Spitzengruppe dabei. Später aber musste sie eine Fünfergruppe ziehen lassen. Ihr Rennen spielte sich danach zwischen Rang sechs und acht ab. Sie konnte sich von ihren Konkurrentinnen absetzten und ihr bestes Weltcupsaisonergebnis mit Platz sechs erreichen.
Alle drei Elitefahrerinnen zusammen konnten das erste Mal in diesem Jahr durch die starken Leistungen im XCC und XCO den Tagessieg in der Teamwertung erringen. In der Teamgesamtwertung liegt die Mannschaft auf Rang drei und hält das Ergebnis damit bis zum letzten Rennen offen.
Fotos: (c) GHOST Facttory Racing Team / Irmo Keizer / Andreas Dobslaff
Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com