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GHOST Factory Racing gewinnt Weltcup Gesamtwertung - Anne Terpstra auf Rang fünf – Nadine Rieder auf acht – Nicole Koller auf 14

Bereits der vorletzte Weltcup der Saison auf der Lenzerheide / Schweiz war der bislang erfolgreichste der Saison, diese Ergebnisse wurden beim Weltcupfinale in Snowshoe / West Virginia noch einmal überboten.  Alle vier Athletinnen des Teams waren mit ihren Leistungen sehr zufrieden und konnten dabei teils erneut persönliche Bestleistungen aufstellen. Das Highlight des Wochenendes war sicherlich der erneute Gewinn der Teamwertung, den sich die Mannschaft nach einem geschlossenen XCC und ebenso erfolgreichen XCO Rennen verdient hatte. Darüber hinaus ging aber auch die Jahresteamwertung am letzten Rennwochenende noch zu GHOST über. Nadine Rieder erreichte mit Rang acht ihr erstes Weltcup TopTen Ergebnis und Anne Terpstra war das erste Mal in der Saison auf dem Weltcuppodium zu finden.

An das Rennen in Snowshoe hatten die Athletinnen gemischte Gefühle aus der Vergangenheit, während Anne Terpstra vor zwei Jahren das XCO Rennen auf dem zweiten Rang beenden konnte, waren Nicole Koller und Caroline Bohe mit ihren damaligen Rennen in dem Skiareal nicht zufrieden. Snowshoe Mountain liegt circa vier Autostunden von Washington entfernt in West Virginia, fernab von großen Städten oder Siedlungen. Den Zuschauermengen tut das aber keinen Abbruch und wie bereits vor zwei Jahren war die Strecke gesäumt mit vielen Fans in teils verrückten Kostümierungen.

Beim XCC ShortTrack Rennen am Freitag konnte das Team bereits geschlossen Startplätze in den ersten zwei Reihen erringen, damit war es das beste XCC Ergebnis in der Teamgeschichte. Nadine Rieder konnte sich mit einem konstanten Rennen innerhalb der 25 Minuten Renndauer bis auf Rang 13 nach vorne arbeiten. Anne Terpstra war zunächst in den Top8 vertreten, musste aber das Tempo etwas reduzieren, fiel einige Plätze zurück und konnte erst in der Schlussrunde den achten Rang zurückerobern und damit den Startplatz in der ersten Reihe sichern. Nicole Koller verlor nach einem Sturz vor ihr in der ersten Runde zunächst den Anschluss und kämpfte sich aber zunächst in die TOP10 zurück, schließlich bis auf Rang sechs nach vorne und erreichte damit ihr bestes Shorttrack Ergebnis und den besten Startplatz ihrer Karriere.

Caroline Bohé beendete ihre letzte U23 Saison genauso stark wie konstant. Sie konnte alle sechs Weltcups des Jahres auf dem Podium beenden und feierte in Snowshoe das fünfte Mal den zweiten Rang. Die dänische Meisterin blickt damit voller Stolz auf ihre Saison zurück: „Ich habe vor der Saison von einem U23 Weltcuppodium geträumt, jetzt durfte ich es bei jeder einzelnen Runde feiern. Zusammen mit der WM Medaille, Olympiateilnahme und dem dänischen Meistertrikot war das sicherlich die beste und erfolgreichste Saison meiner Karriere. Sicherlich hätte ich gerne noch einen Weltcup gewonnen, aber Mona war einfach unerreichbar. Vielen Dank an alle, die dieses Jahr ermöglicht habe, jetzt kann ich es kaum erwarten zusammen mit meinen Teamkolleginnen im Eliterennen an den Start gehen zu dürfen und auch erste Erfahrungen im XCC zu sammeln.“

Nicole Koller war unmittelbar nach dem Rennen noch enttäuscht, brachte sie doch ein Defekt um ein sicher geglaubtes TOP10 Ergebnis: „Am Ende muss ich mich an die eigene Nase fassen, ich habe im Rockgarden die Linie nicht getroffen und dann bei einem Felsen meinen Hinterreifen beschädigt. Deshalb bin ich zunächst etwas enttäuscht, heute waren die ersten zehn zum Greifen nah. Zusammen mit dem XCC Ergebnis und im Rückblick auf die ganze Saison bin ich aber auf jeden Fall happy, auch wenn ich die Form, die ich im Moment habe, nicht ganz auf das Papier gebracht habe. Danke an alle für den Support über die Saison, ich denke unsere Teamleistung hat heute gezeigt wozu wir gemeinsam fähig sind.“ Für die Schweizerin geht es unmittelbar weiter zu Straßen-WM wo sie noch im Teamzeitfahren und Strassenrennen an den Start gehen wird.

Nadine Rieder konnte bereits auf der Lenzerheide ein beachtliches Resultat einfahren und dieses noch einmal mehr als übertreffen. Nach einem soliden XCC Rennen gelang ihr ein guter Start ins XCO und sie fand sich von Beginn an mit ihren beiden Teamkolleginnen um die Ränge sieben bis neun wieder: „Ich wusste gar nicht genau was ich davon halten sollte dort herumzufahren. Ich war zwar immer überzeugt TOP10 fahren zu können, dann aber wirklich in der Lage zu sein, dort dabei zu sein war ein wahnsinniges Gefühl. Dann waren wir auch noch für mehrere Runden zu Dritt unterwegs und die Zuschauer sind quasi ausgeflippt, das war sensationell. Wir haben seit ich im Team bin an vielen Faktoren gearbeitet und das alles nach meiner Verletzung umsetzen zu können macht mich super stolz. Das muss ich jetzt alles erst verarbeiten, danke an meinen Coach und alle die daran mitgewirkt haben um jetzt gemeinsam feiern zu können.“

Anne Terpstra war nach dem Weltcup in der Lenzerheide zunächst vor allem mental und körperlich sehr erschöpft und ließ deshalb auch die zwischenzeitlich stattfindenden niederländischen Meisterschaften aus: „Es ist schade, das Trikot kampflos aufzugeben, aber ich war einfach nicht in der Lage alle Rennen innerhalb so kurzer Zeit zu bestreiten. Deshalb sind wir für ein paar Tage raus von zu Hause auf einen Bikepackingtrip gegangen, der hat mir neue Energie für das Weltcupfinale gegeben.“ Nach einigen Tagen Pause gelang der Niederländerin aber beim Weltcupfinale ihre Jahresbestleistung mit Rang fünf: „Es ist schwer zu erklären wie ich mich gefühlt habe, aber ich konnte mich zusammen mit meinen Teamkolleginnen noch einmal aufraffen und alles geben, auch wenn ich diese Woche nicht immer nur gute Laune hatte. Das Rennen selbst lief sehr gut, ich konnte gut starten, war in den TOP10 vertreten und konnte mich mit konstanten Rundenzeiten bis auf Rang fünf vorarbeiten. Die Zuschauer sind fast durchgedreht als wir am Anfang alle beisammen waren, auch wenn ich kaum mit den anderen beiden mithalten konnte. Im Laufe des Rennens wurde es besser und das hat schließlich zu einem coolen Ergebnis geführt.“

Alle drei Elitefahrerinnen zusammen konnten durch die starken Leistungen im XCC und XCO erneut den Tagessieg in der Teamwertung erringen. Der Rückstand in der Teamgesamtwertung konnte umgedreht werden und durch die sensationellen Ergebnisse gewann das Team nach 2019 das zweite Mal den Team Gesamtweltcup. „Es ist ein tolles Gefühl mit allen zusammen auf das Podium gehen zu dürfen und wir alle spüren, dass es uns gemeinsam noch einmal einen enormen Push gibt das gemeinsam feiern zu können. Wir waren zum zweiten Mal das beste Team der Saison, das ist genial“, so Thomas Wickles nach dem Rennen.

Fotos: (c) GHOST Facttory Racing Team / Andreas Dobslaff

Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com

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