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Krankheiten überschatten das Saisonfinale - GHOST gewinnt zum dritten Mal in Folge die Teamgesamtwertung

Für das Saisonfinale war das Glück dem Team nicht mehr allzu wohl gesonnen. Zur Wochenmitte stellten sich bei Caroline Bohé Covidsymptome ein, die sich später auch als Infektion bestätigen sollten. Ihre Zimmerkollegin Finja Lipp war zum Wochenende leider ebenfalls positiv. Anne Terpstra hatte mit einer bakteriellen Infektion zu kämpfen und konnte deshalb ihre Gesamtführung nicht mehr verteidigen. Dennoch gewann das Team das dritte Jahr in Folge die Teamgesamtwertung.

Im Vorjahr war der Austragungsort im italienischen Val di Sole ein Erfolgsgarant für das Team, bei den Weltmeisterschaften konnten Anne Terpstra und Caroline Bohé Silber und Bronze gewinnen. Die Strecke glich auch in diesem Jahr dem Layout aus dem Vorjahr, dennoch waren die Vorzeichen gänzlich andere. Das GHOST Factory Racing Team führte seit dem Saisonauftakt in Brasilien das Teamranking an und konnte trotz eines schwierigen Finales auch in diesem Jahr die Gesamtwertung für sich entscheiden: „Vor dem Saisonstart war unsere Zielsetzung hier und da vielleicht eine Tageswertung gewinnen zu können. Dass wir jetzt jedes einzelne Rennen mit gelben Nummern antreten durften, war ein sensationeller Erfolg. Sicher hätten wir uns ein anderes Wochenende zum Abschluss gewünscht, aber wir wollen die Saison nicht so in Erinnerung behalten. Wir konnten als Team unglaubliche Erfolge feiern, erneut einen Weltcup gewinnen, Caro hat sich unfassbar stark in ihrer ersten Elitesaison präsentiert und Finja ebenso souverän in ihrem ersten U23 Jahr. Das sind die Momente, die wir mitnehmen wollen und werden“, so Teammanager Tom Wickles nach dem Finale.

Leider fühlte sich Caroline Bohé zur Wochenmitte unwohl und das Team reagierte unmittelbar: „Wir haben vor der Abreise alle einen PCR Test gemacht und die Reise schon in der Zimmeraufteilung organisiert. Leider hat es zwei Tage später mit Finja Lipp auch Caroline’s Zimmerkollegin erwischt, beide wurden positiv auf Covid getestet. Wir konnten aber frühzeitig reagieren und unsere Vorsichtsmaßnahmen haben gut funktioniert und den Rest des Teams vor einer Infektion geschützt, das tröstet die beiden natürlich nur bedingt. Es tut mir sehr leid für beide Sportlerinnen, ihnen geht es aber den Umständen entsprechend gut“, so Tom Wickles.

Unabhängig davon erlitt Anne Terpstra ab Donnerstag Kieferschmerzen die zunächst nach muskulären Spannungen aussahen, über Nacht resultierte daraus jedoch eine starke Schwellung und allgemeines Unwohlsein. Ein Besuch im Krankenhaus verschaffte Klarheit über eine bakterielle Infektion der Ohrspeicheldrüse: „Ich fühlte mich komplett schlapp und leer, natürlich musst ich es aber beim XCC versuchen. Mein Körper war aber schwach und ich konnte auch am Ende des Feldes nicht mithalten, deshalb bin ich dann frühzeitig ausgestiegen um schlimmeres zu verhindern. Natürlich war das nicht der Start in das Finalwochenende, den wir uns erwünscht hatten. Wir sind mit der Gesamtführung angereist und wollten diese natürlich auch verteidigen, aber es sollte wohl nicht sein“, so die Niederländerin im Freitag.

Im Cross Country Short Track hielt damit am Ende nur Nicole Koller die Fahnen oben und beendete das Rennen auf einem starken 20. Rang: „Mein Start war sicher nicht ideal, aber ich habe mich langsam nach vorne gearbeitet und das Ergebnis gibt mir eine gute Ausgangssituation für Sonntag.“ Neben Anne Terpstra beendete auch Nadine Rieder das Rennen frühzeitig, sie hatte sich noch nicht ganz von einem Infekt aus der Vorwoche erholt.

In der Abwesenheit von Caroline Bohé und Finja Lipp waren nur noch drei Athletinnen für das XCO Rennen am Start. Nicole Koller war zwar nicht komplett mit ihrem 25. Rang zufrieden, im Rahmen der Umstände war das aber noch ein versöhnlicher Jahresabschluss. Nadine Rieder, nach einem Infekt in der Vorwoche auch noch nicht ganz bei Kräften, beendete das Rennen auf dem 28. Rang. Die Weltcupgesamtführende Anne Terpstra startete zunächst besser als erwartet in das Rennen und hielt sich um Rang 20 ehe die Kräfte langsam schwanden und sie in der vorletzten Runde auf Rang 45 liegend im Rahmen der 80% Regel erlöst wurde: „Natürlich hätte ich mir gewünscht das Wochenende noch einmal alles geben zu können und um den Gesamtsieg zu kämpfen. Das hat nicht sollen sein und ich bin auf den dritten Rang zurück gefallen. Aber auch wenn es schwer fällt zu glauben, ich bin nicht enttäuscht, sondern stolz auf das was wir diese Saison erreicht haben. Ich konnte mich als Sportlerin und Mensch weiterentwickeln und auch unser Team hat wieder unglaubliche Leistungen erbracht. Es ist Zeit sich bei allen um uns herum zu bedanken für all das was wir zusammen erleben und erreichen dürfen. Und wir sind noch nicht fertig, das heute lässt uns alle nur noch mehr zurückkommen wollen!“

Wir wünschen allen Athletinnen gute Besserung und freuen uns auf die neue Saison, aber zunächst auf die wohlverdiente Saisonpause.

Für Nadine Rieder war es der letzte Weltcup in den Farben des Teams, wir bedanken uns sehr für die vergangenen zwei Jahre der Zusammenarbeit und wünschen ihr bei ihren Plänen und für die Zukunft alles Gute!

Fotos: (c) GHOST Factory Racing Team / Irmo Keizer / Andreas Dobslaff

Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com

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