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Mathias Flückiger beteuert Unschuld und nennt Fakten zum Fall

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pp drei Wochen nach der Kommunikation einer positiven A-Probe  auf die Substanz Zeranol äusserst sich der Berner Mountainbiker Mathias  Flückiger erstmals und stellt klar: «Ich habe Zeranol nicht wissentlich  zu mir genommen.» Die bei Mathias Flückiger scheinbar in der A-Probe  gefundene Menge ist so gering, dass die A-Probe Flückigers nur als  atypisches Resultat hätte gewertet werden dürfen, nicht jedoch als  positives Resultat.

Mathias Flückiger hat seines Wissens nach nie eine verbotene Substanz zu  sich genommen. Offenbar wurden jedoch vom WADA akkreditierten Labor in  Lausanne minimste Mengen von Zeranol in der A-Probe vom 5. Juni 2022  gefunden.

Das Lausanner Labor wies daher in seinem Dopingkontrollrapport über die  A-Probe darauf hin, dass dies auf die Konsumation von verunreinigtem  Fleisch hindeuten könnte, zumal Zeranol nicht als Dopingmittel bekannt  ist. Die gefundene Kleinstmenge hatte damit ohnehin keinerlei  leistungsfördernde Wirkung.

Um falsche Vorverurteilungen zu verhindern, hat die WADA genau für  derartige Fälle eine Handlungsanweisung für die Anti-Doping-Behörden  erlassen, wie in solchen Fällen vorzugehen wäre (Stakeholder Notice  regarding potential meat contamination cases vom 1. Juni 2021). Dieser  Handlungsanweisung ist Swiss Sport Integrity leider nicht gefolgt.  Hiernach hätte die A-Probe von Mathias Flückiger nur als "atypisches  Resultat" gewertet werden dürfen, nicht jedoch als "positives Resultat".

Diese Beurteilung wäre gerade angesichts der (im Vergleich zu anderen  Labors) noch viel sensibleren Messmethoden des Lausanner Labors dringend  angezeigt gewesen. Die bei Mathias Flückiger in der A-Probe scheinbar  gefundene Menge ist um ein Vielfaches tiefer (0.3 ng/mL) als der  Schwellenwert für mögliche Fleischkontaminationen (5 ng/mL). Zudem gab  Flückiger wenige Tage vor und wenige Tage nach dem Test vom 5. Juni zwei  negative Anti-Doping-Proben ab.

In der Zwischenzeit hat Mathias die Akten von Swiss Sport Integrity  konsultiert und vom Lausanner Labor alle Unterlagen (Documentation  Package) betreffend der A-Probe verlangt. Swiss Sport Integrity hat bis  zur Aushändigung des Documentation Packages alle Fristen ausgesetzt,  weshalb bis heute keine B-Probe beantragt wurde.

Mathias Flückiger prüft momentan intensiv alle möglichen Erklärungen,  wie es zu diesem atypischen Resultat hatte kommen können. So wurde  bereits eine Haaranalyse bei Prof. Pascal Kintz in Auftrag gegeben und  Mathias Flückiger hat Swiss Sport Integrity seine Bereitschaft  zugesichert, bei jeglichen Untersuchungshandlungen vollumfänglich  mitzuwirken.

Mathias Flückiger wird aufgrund der intensiven Abklärungen, der  Komplexität des Falles und dem laufenden Verfahren zum heutigen  Zeitpunkt keine weiteren Angaben machen.


Foto: (c) Mirko Metzger
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