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Lexware Mountainbike Team - "Der Plan mit der kurzfristigen Reise ist hervorragend aufgegangen" - Die besondere Heransgehensweise von David List an den  Mountainbike-Weltcup in Andorra

Aufgrund des sehr hochgelegenen Rennorts in Andorra auf ca. 2000 Metern  entschied ich mich, so kurzfristig wie möglich anzureisen. Laut Lehrbuch  gibt es zwei Möglichkeiten, sich der Höhe zu stellen: Entweder eine  Höhenanpassung in Form eines Höhentrainingslagers von mindestens zwei  Wochen in einer Mindesthöhe von 1800 Metern oder sich so kurz wie nur  möglich zum Wettkampf in die Höhe begeben. Mit der enormen Renndichte in  diesem Sommer war schlichtweg keine Zeit für ein Höhentrainingslager  und so entschied ich mich für letztere Variante: Ich reiste erst am  Renntag an. Gesagt, getan. Ich habe mir einen Flieger für den Morgen des  Short-Track-Rennens von Basel nach Barcelona gebucht. Am Flughafen  angekommen habe ich meinen Trainer Fabian Neunstöcklin getroffen, mit  dem ich die Anreise und Vorbereitungen geplant habe. Nach einem  reibungslosen Flug sind wir um 10.30 Uhr in Barcelona gelandet, von da  an waren es nur noch 7:45 Stunden bis zum Rennstart in Andorra am Abend.  Nachdem wir mit dem Taxi zur Autovermietung gefahren waren, da der  Shuttlebus der Autovermietung nicht auffindbar war, saßen Fabian und ich  um 12.30 Uhr endlich in unserem gemieteten Fiat 500 und waren auf dem  Weg nach Andorra.

Mein Mittagessen habe ich mir zu Hause vorgekocht, um  pünktlich um 14.15 Uhr, vier Stunden vor dem Rennstart, meine letzte  Mahlzeit einnehmen zu können und wir zudem keine weitere Zeit mit einem  Essensstopp verlieren. Nach drei Stunden Autofahrt erreichten wir um  15.30 Uhr das Hotel in Andorra. Keine 15 Minuten später stand ich in  Radmontur wieder vor dem Eingang des Hotels und machte mich mit meinen  beiden Teamkollegen Max Brandl und Nina Benz auf den Weg zur  Rennstrecke. Da man in Andorra hauptsächlich unten im Ort Wohnungen oder  Hotels findet, muss man entweder mit der Gondel oder mit dem Auto die  Passstraße zum Renngelände hochfahren, wodurch knappe 30 Minuten  zusätzlich draufgehen. Von 16 bis 17 Uhr war das letzte Training auf der  Short-Track-Strecke möglich. In der Einheit habe ich mir zum einen  meine von der Reise müden Beine wieder freigefahren und natürlich auch  den Short-Track-Kurs kennengelernt. Der Kurs in Andorra ist sehr  anspruchsvoll. Ein langes Trailstück ließ darauf schließen, dass das  Fahrerfeld recht schnell in die Länge gezogen wird und überholen recht  schwierig werden könnte. Als 39. von 40 Startern bin ich ins Rennen  gegangen und konnte mich Runde für Runde verbessern. Mit Rang 22 konnte  ich mir für das Cross-Country-Rennen am Sonntag eine Position in der  dritten Startreihe sichern. Im Ziel angekommen hat es erst einmal drei  Minuten gedauert, bis mein Puls aufgrund des Sauerstoffmangels wieder  langsam zu sinken begann. Ich würde jedoch sagen, der Plan mit der  kurzfristigen Reise ist hervorragend aufgegangen. Nach dem Rennen stand  nur noch das Abendessen und eine Massage von unserem Team-Physio auf dem  Programm und um 22.30 Uhr ging nach einem langen und aufregenden Tag  das Licht im Hotelzimmer aus.

Am Samstag war eigentlich am Vormittag für uns Fahrer Training auf der  Cross-Country-Strecke geplant, das wurde jedoch kurzfristig von den  Veranstaltern aufgrund eines starken Sturms und heftigen Regens abgesagt  und die nächste Information dazu auf 13 Uhr verschoben. Schlussendlich  hatten wir doch noch Glück und konnten am Nachmittag auf der Strecke  trainieren und nach vier gefahrenen Runden hatte ich mein Setup  eingestellt und mir alle Linien für das Cross-Country-Rennen tags darauf  eingeprägt.

Der Sonntag startete ziemlich nass und kalt mit einer 30-minütigen  Ausfahrt nach dem Frühstück. Auf solch kalte Bedingungen hatte ich mich  ehrlichweise nicht eingestellt und nachdem ich vom Rennen der U23 um 9  Uhr eine Temperatur von sechs Grad am Renngelände mitbekommen hatte,  befürchtete ich das Schlimmste. Ich packte alle warmen Klamotten ein,  die ich mitgenommen hatte, und machte mich schließlich gute zwei Stunden  vor Rennstart auf den Weg. Aus der dritten Startreihe ins Rennen gehend  gelang mir ein konstantes Rennen und ich sicherte mir das erste  Top-30-Ergebnis im Cross-Country-Weltcup in dieser Saison. Aufgrund der  nassen und kalten Bedingungen machte ich zwar bergab immer mal wieder  Fehler, bergauf lief es jedoch umso besser, was mich nach dem Wettkampf  durchaus zufrieden stimmte.

Am Montag nahmen wir die zwölfstündige Rückreise in Angriff und waren  über die 20 Grad kühleren Temperaturen im Vergleich zur Hitzewelle davor  sehr froh.

Fotos: (c) Armin M. Küstenbrück / EGO-Promotion

Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de

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