GHOST Factory Racing Team - Nicole Koller mit ihrem ersten TOP10 Ergebnis - Erneut drei Athletinnen in den TOP20
Wenn auch die Strecke in Les Gets nicht zu den absoluten Favoriten der Athletinnen zählt, war es doch ein gutes Pflaster für solide Ergebnisse über das ganze Wochenende. Caroline Bohé kämpfte sich nach einem frühen Sturz zurück in die TOP20, Anne Terpstra verpasste als Elfte nur knapp die TOP10 und Nicole Koller war nicht nur beste Schweizerin sondern erreichte an diesem Tag auch ihr persönlich bestes Weltcupergebnis mit Rang Neun.
Les Gets ist – wie häufig bei Doppelweltcups kombiniert mit Downhill – eingebettet in ein Skigebiet, dabei wird in dem relativ kleinen Ort jeder noch so kleine Platz für die Mountainbiketeams benötigt. Allein schon deshalb gibt es überall etwas zu entdecken aber auch nicht die klassische Teamarea wie bei den meisten anderen Rennen. Die Strecke war im Vorjahr der Austragungsort der WM und hat sich über die Jahre zu einer ansehnlichen Strecke entwickelt, zwei lange Anstiege und ebenso lange Abfahrten – eine auf teils natürlichen Abschnitten, eine andere auf den gebauten Bikeparktrails.
Finja Lipp fühlte sich im XCC nicht ganz so wohl wie zuletzt, machte aber das beste aus den Möglichkeiten an dem Tag und sicherte sich mit Rang 21 einen Platz in der dritten Startreihe. Im XCO fand sie dann wieder zu alter Stärke zurück und kämpfte sich nach einem verhaltenen Start das ganze Rennen über wieder nach vorne und landete am Ende auf Rang 12.
Der Cross Country Short Track in Les Gets ist sehr zuschauerfreundlich angelegt und bietet neben einem selektiven Anstieg und schnellen Graskurven einige Rockgarden vor der langen Start/Zielgeraden. Die Athletinnen kamen von Anfang an gut zurecht, auch die erste Gruppe schnell außer Reichweite war. Caroline Bohé investierte zu Beginn etwas zu viel und musste dem im Laufe des Rennens etwas Tribut zollen, konnte sich jedoch ebenfalls Rang 21 sichern. Nicole Koller startete von weit hinten, kam jedoch zeitig nach vorne und kämpfte zum Ende hin sogar um einen TOP10 Platz den sie erst im Sprint verlor. Anne Terpstra verpasste die erst Gruppe knapp und war von da an mit der Aufholjagd beschäftigt: „Die Beine waren eigentlich ganz gut, aber der Kurs lässt nur eine kleine Gruppengröße zu, das war von Anfang an klar. Ich war leider gerade einen Platz zu weit hinten, ab da ist es sehr schwer die Löcher zu schließen, das hat leider gerade nicht gereicht. Aber am Ende war das Gefühl gut und Rang sieben geht definitiv in Ordnung.“
Isla Short gelang leider erneut kein überragender Start und so musste sie sich durch den Staub Stück für Stück wieder nach vorne und erreichte damit noch Rang 37: „Sicher nicht wo ich sein will, aber leider war der Start nicht besonders gut. Ab dann war es wieder der gleiche Kampf nach vorne, ich bin mit meinem Rennen zufrieden, auch wenn das das Ergebnis nicht wiederspiegelt.“
Caroline Bohé war zunächst sauer auf sich selbst: „Ich hatte gleich zu Beginn einen blöden Sturz, dann wieder in den Rennrhythmus zu finden ist nicht ganz einfach. Rang 19 ist schon ok, aber es macht einfach mehr Spaß weiter vorne um die Platzierungen zu kämpfen, etwas mehr war sicher drin, aber ich musste mich dann erst wieder durchs Feld kämpfen und das hat viel Kraft gekostet.“
Anne Terpstra war mit der Strecke in Les Gets noch nie wirklich glücklich, fühlte sich im Vorfeld aber sehr wohl auf dem Kurs: „Ich hatte diese Woche das erste Mal ein wirklich gutes Gefühl auf der Strecke und hatte wirklich Lust auf und Spaß am Rennen. Nach dem Start konnte ich die Pace aber nicht ganz mitgehen – war mit meiner Umsetzung aber trotzdem sehr zufrieden. Das coolste heute war am Ende ganz sicher Nicole’s TOP10 Ergebnis. Sie hat so lange so hart gearbeitet und musste viele Rückschläge einstecken, sie jetzt da vorne zu sehen ist super cool und ganz sicher auch ein Befreiungsschlag für sie.“
Eben diese Nicole Koller war das Strahlen ganz klar anzusehen, auch wenn der Tag auch für sie sehr hart war: „Ich habe von Anfang an gedacht, dass es mir eigentlich zu schnell geht und ich wollte keinesfalls überziehen. Aber am Ende habe ich die ganze Gruppe vor mir auch nicht aus den Augen verloren, also war ich ziemlich zuversichtlich dass die auch nicht stärker sind als ich, irgendwann war ich dann wieder dran und konnte dann auch mitgehen. Es hat das ganze Wochenende einfach alles zusammengepasst und ist auch einmal zusammengekommen. Die Strecke hat mir sicherlich schon auch viel Spaß gemacht und auch wenn das jetzt nicht mein großes Ziel für das Rennen war ist das TOP10 Ergebnis schon sehr cool abgehakt zu haben. Letzter WC war zwei Mal Platz 14, dieses Wochenende zwei Mal Platz neun, das muss es jetzt aber noch nicht gewesen sein“, grinste die Schweizerin im Rückblick auf das Rennen.
Das Team reist in 14 Tagen nach Nordamerika für die zwei letzten Läufe des XCO Weltcups mit Austragungsorten in Snowshoe (USA) und Mont Sainte Anne (Kanada).
Fotos: (c) GHOST Factory Racing Team / Irmo Keizer
Weitere Informationen unter www.ghost-factory-racing.com
UCI MTB XCC World Cup U23 Women - Fotos: (c) GHOST Factory Racing Team / Irmo Keizer
UCI MTB XCC World Cup Women - Fotos: (c) GHOST Factory Racing Team / Irmo Keizer
UCI MTB XCO World Cup Women - Fotos: (c) GHOST Factory Racing Team / Irmo Keizer