Das Lexware Mountainbike Team bei der Mountainbike-Weltmeisterschaft in der Schweiz/Teil I - Elias Hückmann überzeugt bei der WM mit Rang neun bei den Junioren - Der 17-Jährige vom Lexware Mountainbike Team startet von Position 29 und hält sich trotz Krämpfen in der Endphase in den Top Ten
Beim WM-Testlauf vergangene Saison in Crans Montana gab es viele Stürze. Die Strecke war spektulär, aber auch sehr gefährlich, Leidtragende waren die Sportlerinnen und Sportler. Das soll sich bei der Cross-Country-Weltmeisterschaft, dem Saisonhöhepunkt in diesem nichtolympischen Jahr, nicht wiederholen. Deshalb wurde an den kritischen Stellen des Kurses nachgearbeitet. Der Fokus bei den Titelkämpfen im Wallis soll auf den sportlichen Ausnahmeleistungen der Besten der Welt liegen. Elias Hückmann (Foto oben/Armin Küstenbrück) vom Lexware Mountainbike Team gehört bei den Junioren bereits zu diesem illustren Kreis, obwohl der 17-Jährige in der U19-Klasse dem jüngeren Jahrgang angehört. Mit Rang neun ist ihm im Cross-Country-Wettkampf eine Überrachung gelungen, gleichwohl hat er seine außergewöhnlichen Fähigkeiten unterstrichen. "Ich war richtig heiß auf das Rennen, hatte richtig Bock", sagt Elias, "vorbereitungsmäßig hat alles richtig gut gepasst".
Das Staffelrennen fand einen Tag zuvor in Crans Montana statt. An Position zwei des deutschen Teams zeigte Paul Schehl ein starkes Rennen: Ging als Zwölfter auf seine Runde und kam als Fünfter zurück. Das deutsche Sextett wurde Achter. In den Short-Track-Rennen, die in Zermatt ausgetragen wurden, belegte Paul Schehl den zwölten Platz und Teamkollegin Elina Benoit kam als 13. ins Ziel.
"Es war ein guter Tag, ein gutes Rennen"
Wow, was für ein Rennen von Elias Hückmann bei der WM. Seit dieser Saison startet er für das Lexware Mountainbike Team, Manager Daniel Berhe hatte vor Beginn der Saison gesagt: "Er hat eigentlich alle U17-Rennen in der Schweiz und Deutschland gewonnen, teils mit großem Vorsprung. Er ist ein Riesentalent". Das hat Elias jetzt im Juniorenrennen bei der Weltmeisterschaft in Crans Montana eindrucksvoll demonstriert. Von Position 29 gestartet brauchte er nur eine Runde, um sich in die Top Ten vorzukämpfen - obwohl: "Mein Start war nicht optimal, es war übel hektisch, die Lenker haben sich verhakt, aber ich bin jedenfalls auf dem Rad geblieben und nicht gestürzt", erzählt er. Weil in der Spitzengruppe an den Anstiegen immer mächtig gedrückt wurde und kleine Lücken aufgingen, sei er ganz nach vorne gefahren. Mitten rein in die Weltspitze. Ende der zweiten Runde erschien er im Klassement auf Rang drei. Nochmal wow. Bei der deutschen Meisterschaft hatte er einen Konkurrenten noch ziehen lassen müssen, jetzt beim Saisonhöhepunkt in der Schweiz war er mit deutlichem Abstand bester deutscher Junior. Im wichtigsten Rennen der Saison hat er seine beste Performance ausgepackt. Genialer Formaufbau. "Ich bin dann auf Asphalt in einer Kurve mit dem Vorderrad weggerutscht, passiert ist nichts, ich konnte gleich wieder aufs Rad und weiterfahren." In der vorletzten Runde bekam Elias Krämpfe: "Ich musste reißen lassen. In der letzten Runde war es echt schlimm mit den Krämpfen." Dadurch hat er in der Schlussphase noch einige Positionen verloren, an der positiven Gesamtbewertung ändert das aber nichts: "Die Strecke hat Spaß gemacht. Es war ein guter Tag, ein gutes Rennen." Chapeau!
Paul Schehl mit starker Leistung im Staffelrennen
Für das Staffelrennen, offiziell heißt das Format Team Relay, war Paul Schehl (Foto unten/@staronphoto) vom Verband nominiert worden. Jede Nation geht mit je einer Starterin und einem Starter aus den Klassen U19, U23 und Elite in den Wettkampf, auf dem Cross-Country-Kurs ist gemäß Aufstellung von allen eine Runde zu absolvieren. Die Startreihenfolge kann frei gewählt werden, das bietet taktischen Spielraum und birgt Brisanz. Die Punkte, die beim Team Relay erzielt werden, fließen in das Nationen-Ranking ein, das wiederum maßgeblich für die Startplätze bei Olympia ist. Paul (U23) war beim deutschen Sextett als Zweiter an der Reihe. Er ging als Zwölfter mit 1,17 Minuten Rückstand auf die Spitze auf seine Runde, zeigte eine starke Leistung und fuhr auf Rang fünf vor. Auf die Spitze machte er Zeit gut und und wechselte mit 62 Sekunden Rückstand. Anschließend fiel das deutsche Team erneut zurück und beendete den WM-Staffelwettkampf auf Rang acht.
"Das schnellste Short-Track-Rennen, das ich je gefahren bin"
Die WM-Titel im Short Track wurden in Zermatt ausgefahren. Bei den U23-Männern hatte es zuvor zwei Qualifikationsläufe gegeben, Paul Schehl vom Lexware Team wurde in seinem Heat Fünfter. Die Short-Track-Strecke war abwechslungsreich, allerdings bot sie nur wenige Möglichkeiten zum Überholen. Das prägte die Finalläufe. "Das Problem war, dass ich beim Start eingeboxt wurde und nicht durchgekommen bin", sagt Paul, "da ich nicht von Anfang an mit vorne dabei war, ging dann im Rennen auch nichts, da man auf der Strecke nur an wenigen Stellen überholen konnte". Der 21-Jährige drückte dennoch mächtig aufs Gas und verbesserte sich von Rang 18 noch auf zwölf, "ich bin schon Vollgas, all-out gefahren". Paul war bestplatzierter deutscher Starter. Es sei das schnellste Short-Track-Rennen gewesen, das er jemals gefahren ist, "echt brutal", findet er und ergänzt: "Ich habe mich gut gefühlt, viel besser als noch in der Quali." Erstaunlich ist: Bei gleicher Rundenzahl waren die U23-Männer schneller unterwegs als die Elite der Männer wenig später.
Elina Benoit (Foto unten/@staronphoto), die seit dieser Saison für das Lexware Team startet, haderte ebenfalls mit der Startphase: "Ich hatte Mühe, aus der zweiten Reihe gut zu starten und fand mich anschließend mittendrin im Peloton wieder". Es habe sich eine lange Schlange von Fahrerinnen gebildet, der Abstand von der Ersten zur Letzten sei gewaltig gewesen. Zum anderen entstand an Engstellen immer wieder ein Zieharmonika-Effekt. "Im ersten Trail waren wir sehr langsam unterwegs", erzählt Elina, anschließend wurde es wieder rasend schnell. "Es war schwierig zu überholen, ich musste arg kämpfen, um nach vone zu kommen." Mit Platz 13 im Short Track war sie zweitbeste Schweizerin.
Das nächste Highlight:
Nach der Weltmeisterschaft im Wallis ist der Weg für den MTB-Tross zum nächsten Weltcup nicht weit, der vom 19. bis 21. September in Lenzheide ausgetragen wird, "uff de Lenzerheid", wie die Schweizer sagen. Die Short-Track-Rennen werden am Freitag, den 19. September ausgetragen, die Cross-Country-Wettkämpfe am Sonntag, den 21. September.
Fotos: (c) Team Lexware Mountainbike Team / Staron Photo
Weitere Informationen unter www.lexware-mountainbike-team.de