MTB Sport News Januar 2025 42 - www.mtb-sport.de - die Mountainbike Seite im Netz!

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Gemeinsam mit ORTOVOX und Partnern stärkt deuter den Zugang zu Beschwerdemechanismen in der tieferen Lieferkette in Vietnam
 
Im Rahmen des gemeinsamen Engagements im Bündnis für nachhaltige Textilien setzen die Outdoor-Marken ORTOVOX und deuter in Vietnam auf eine Kombination aus vor Ort durchgeführten Schulungen und einem digitalen Beschwerdemechanismus von atlat, um Arbeitnehmerrechte zu stärken und Missstände in der Lieferkette effektiv anzugehen. Unterstützt wird die Initiative von den Nichtregierungsorganisationen (NGOs) CARE Deutschland und der vietnamesischen gemeinnützigen Organisation Center for Development and Integration (CDI) in Vietnam.

Verantwortung, die über Grenzen geht: Beschwerdeverfahren in der tieferen Lieferkette von ORTOVOX und deuter in Vietnam
In vielen Lieferketten sind die Menschenrechte der Mitarbeitenden unzureichend geschützt. Vietnam weist beispielsweise überdurchschnittlich viele Verstöße gegen Überstundenregelungen auf. Hier setzen Beschwerdemechanismen an: Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und die EU-Richtlinie zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht (CSDDD) verpflichten Unternehmen, solche Verfahren einzuführen. Das digitale System von atlat ermöglicht Mitarbeitenden, Beschwerden anonym und unkompliziert über Messenger-Chats zu melden, und bietet Unternehmen eine Plattform zur Dokumentation und Bearbeitung. Geschäftsführer und Mitgründer von atlat, Josua Ovari, sagt: „Wir sind stolz darauf, die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Stakeholdern durch unsere Plattform zu vereinfachen und die Verbesserungen in den Fabriken zu sehen, die wir bereits erzielen konnten.”

Europas größter Rucksack- und Schlafsackhersteller deuter startete 2022 ein Pilotprojekt mit atlat in einer Zuliefererfabrik in Vietnam. Mit Unterstützung des Bündnisses für nachhaltige Textilien und in Zusammenarbeit mit der Outdoormarke ORTOVOX, NRO’s CARE und CDI wurde das Projekt auf acht weitere Fabriken in der Lieferkette ausgeweitet.  

Bettina Ernst, Corporate Partnership Manager bei CARE Deutschland e.V., betont: „Unser Anliegen bei CARE Deutschland ist, Menschen bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu unterstützen. Wir schätzen den sehr offenen und direkten Austausch mit den Unternehmen im Projekt und die Anerkennung unserer Expertise bei Lieferketten in Südostasien. Diese Partnerschaft auf Augenhöhe zeichnet sich durch gegenseitiges Vertrauen und Lernbereitschaft aus.“

Das Beste aus beiden Welten: Kombination aus Schulungen vor Ort und digitalem System von atlat für maximale Wirkung
Ziel des Projekts ist es, Beschwerden zu ermöglichen und durch gezielte Schulungen das Bewusstsein rund um Arbeitnehmerrechte und den Umgang mit Missständen bei Belegschaft und Management nachhaltig zu fördern. Zu Beginn des Projekts wurde zunächst eine Bestandsaufnahme mithilfe des Umfragetools von atlat durchgeführt, um den bisherigen Umgang mit Problemen in der Fabrik zu verstehen. Auf dieser Basis führte die NRO CDI zielgerichtet Trainings in den Fabriken durch. Vermittelt wurden u.a. Arbeitsrechte, Maßnahmen zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt, interne Beschwerdemöglichkeiten sowie die Nutzung des digitalen Beschwerdesystems von atlat. Teilnehmende wurden zu Multiplikatoren ausgebildet, um ihr Wissen innerhalb der Fabriken weiterzugeben. Zudem entwickelte das Team von atlat eine digitale Dokumentationsplattform, die eine effiziente Nachverfolgung und transparente Einsicht in den Fortschritt der Schulungen ermöglicht.

An Dinh Ha von der NRO CDI in Vietnam berichtet: „Die Nutzung des Tools ist hilfreich für uns. Es vereinfacht die Kommunikation mit den Stakeholdern im Projekt – alles wird an einem Ort erledigt, statt über zahlreiche E-Mails.“

Zwischenfazit: Erste Ergebnisse und Ausblick
Im Rahmen einer ersten Umfrage zur Bedarfsermittlung der Teilnehmenden Fabriken nahmen 379 Beschäftigte und 78 Managementmitglieder teil. Insgesamt wurden 52 Testbeschwerden zu Übungszwecken erfasst und bearbeitet.  
 
Robert Hellwig, CSR- und Supply Chain Manager bei ORTOVOX Sportartikel GmbH sagt dazu: “Wir sind stolz auf dieses Projekt. Es zeigt eindrucksvoll, dass regulatorische Vorgaben zur Weiterentwicklung unternehmerischer Verantwortung in der gesamten Lieferkette beitragen können.” Die ersten Beschwerden befinden sich derzeit in Bearbeitung. Folgetrainings werden nach Bedarf durchgeführt, um etwaige Lücken zu schließen. Natalie Birke, CSR-Managerin bei deuter Sport GmbH, ergänzt:  Das Beschwerdemanagement gibt uns die Möglichkeit, Risiken frühzeitig zu erkennen und unsere Beziehungen zu den Lieferanten weiterzuentwickeln. Auf diese Weise können wir unsere Verantwortung als Unternehmen in der Lieferkette besser wahrnehmen und gezielt die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stärken.“

Fotos: (c) Deuter

Weitere Informationen unter www.deuter.com
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